29.08.2016 - TSV 1860 München / FC Bayern München

​Raketen beim Derby & Angriff auf Stadionverbotler


In München kam es am Wochenende neben den Vorfällen beim gestrigen Amateurderby zwischen dem TSV 1860 München und dem FC Bayern am Freitagabend laut Polizeiangaben zu einem Angriff von 1860 Ultras auf Stadionverbotler des FC Bayern München.

Der Vorfall soll sich am Freitag gegen 22:20 Uhr in der Guerickestraße ereignet haben. Etwa 20 vermummte und mit Baseballschlägern und anderen ähnlichen Waffen ausgerüstete 1860 Ultras sollen dort eine Gaststätte angegriffen haben, in der Stadionverbotler des FC Bayern München das Heimspiel gegen Werder Bremen im Fernsehen verfolgten. Zunächst soll von Gästen der Gaststätte die Türen zum Lokal zugehalten worden sein, später stürmten die FC Bayern Ultras jedoch nach draußen und lieferten sich nach Polizeiangaben eine Schlägerei mit den Angreifern.

Danach sollen beide Fangruppen in unterschiedliche Richtungen geflohen sein. Die Polizei nahm nur noch die Personalien von anderen Gästen in der Gaststätte auf und suchte an üblichen Fantreffpunkten in der Stadt nach verdächtigen Personen. In der Tegernseer Landstraße wurde anschließend etwa 20 TSV 1860 Fans kontrolliert und durchsucht. Ob diese irgendwas mit der vorherigen Auseinandersetzung zu tun haben, ist völlig unklar.

​Vor der Südkurve hing am Freitag beim Spiel gegen Bremen das Spruchband der Schickeria München auf dem „In München gibt’s nur ein Verein, Arjen“ geschrieben stand. Die Schickeria, die ihre Spruchbänder seit dieser Saison in weiß auf rot, statt in rot auf weiß schreibt, kritisierte damit Robben, der seinen Sohn zuletzt in der Fußballschule von 1860 München anmeldete.

Choreo der FC Bayern Fans im Video:

Beim gestrigen Amateurderby im Grünwalder Stadion war ein ähnlicher Spruch vor der Bayern-Kurve im Westen des Stadions zu lesen: „In München gibt’s nur ein Verein. FC Bayern München e.V.“. Dazu wurden vor Anpfiff rot-weiße Fahnen mit dem FC Bayern Logo und weiß-rote Fahnen mit dem Münchner Stadtwappen geschwenkt.

Die Brisanz des Spiels wurde schon wenige Minuten vorher deutlich, als etwa 200 Ultras vom TSV 1860 plus Umfeld in Richtung Zaun zum Gästeblock stürmten. Anrückende Polizisten konnten die Fantrennung jedoch aufrecht erhalten.

1860 Ultras stürmen Richtung Gästeblock:

In der zweiten Halbzeit zündeten 1860 Ultras zudem Pyrotechnik, feuerten Raketen und warfen Bengalos in Richtung Gästeblock, weshalb das Spiel für mehrere Minuten unterbrochen wurde. Die hitzige Situation in München seit dem Verlust der Giasinga Buam Zaunfahne an Ultras des FC Bayern München machte sich somit auch beim Amateurderby bemerkbar. Der Stadionsprecher versuchte noch durch eine Durchsage weitere Pyrotechnikwürfe zu verhindern und verwies auf die Gefährlichkeit solcher Aktionen und darauf, dass sie wahrscheinlich eine Geldstrafe für 1860 München nach sich ziehen wird.

Spielunterbrechung: Pyrotechnik fliegt in Richtung Gästeblock:​

Auf dem Rasen endete die Partie vor 8.960 im damit bei weiten nicht ausverkauften Grünwalder Stadion torlos. Die FC Bayern Fans fielen durch „Und schon wieder keine Fahne TSV“ Gesänge auf, während im blauen Lager beleidigende Gesänge, wie „Schlagt die Roten tot“, „Tod und Hass dem FCB“ und „Jeder Roter ist ein ...sohn“ überwogen. Die Fanfotos vom Amateurderby gibt es oben in der Galerie. (Faszination Fankurve, 29.08.2016)






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