03.11.2014 - Hannover 96 II / VfB Lübeck

Rassistische Gesänge als Auslöser?


Beim Spiel zwischen den Amateuren vom Hannover 96 und dem VfB Lübeck ist es zu Auseinandersetzungen zwischen Heim- und Gästefans gekommen (Faszination Fankurve berichtete). Den Auseinandersetzungen sollen rassistische Parolen der Lübecker-Fans vorausgegangen sein.

​Video der Auseinandersetzung:

Die Initiative 96-Fans gegen Rassismus kritisiert, dass die Sicherheitskräfte nicht gegen die Volksverhetzung eingeschritten seien. Deshalb sei es erst zu einem Einschreiten der 96-Fans gekommen. Die folgenden Auseinandersetzungen führten zur Spielunterbrechung. Die Initiative kritisiert, dass in den lokalen Medien die Ultras Hannover wegen der Auseinandersetzungen kritisiert werden, jedoch nicht die Ursache der Auseinandersetzung erwähnt wurde. Faszination Fankurve berichtete bereits gestern davon, dass die Auseinandersetzungen aus Sicht einiger Fans von Hannover 96 auf Grund von rassistischen Gesängen der Lübecker Fans begannen. (Faszination Fankurve, 03.11.2014)

Faszination Fankurve dokumentiert die Mitteilung der Initiative 96-Fans gegen Rassismus:

Rassistische Hetze im Beekestadion unterbunden!

Beim gestrigen Spiel der U-23 des Hannoverschen Sportvereins gegen den VfB Lübeck ist es zu einer Auseinandersetzung zwischen Heim- und Gästefans gekommen. Das Spiel musste für 15 Minuten unterbrochen werden. Nach Berichten von Hannover 96-Fans gingen der Auseinandersetzung rassistische Gesänge und Pöbeleien der Lübecker-Fans voraus. So skandierten die Gästefans unter anderem "Ausländer raus" "Zick zack Zigeunerpack" "Juden Hannoi", auch der Hitlergruß soll mehrmals gezeigt worden sein. Mit derartigen rassistischen Parolen ist der Straftatbestand der Volksverhetzung gem. § 130 StGB erfüllt. Dennoch schritten die Sicherheitskräfte offensichtlich nicht ein, was dazu führte, dass Anhänger des Hannoverschen Sportvereins die Sache selbst in die Hand nahmen. Wohingegen die lokalen Medien bislang leider nur darauf rumreiten, dass die Gewaltanwendungen nicht in Ordnung sind und man das Feindbild der Ultras Hannover wieder aufgreifen kann, möchten wir an dieser Stelle betonen, dass wir es begrüßen, wenn rassistische Hetze in unserer Stadt unterbunden wird. Es ist bedauerlich, dass es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung gekommen ist, hätten die Sicherheitskräfte frühzeitig reagiert, hätte diese Situation wohlmöglich verhindert werden können.

Bereits im Niedersachsenstadion war es in der Vergangenheit vorallem diversen Ultra-Gruppierungen zu verdanken, dass Rechtsradikalismus kaum einen Platz hatte und fremdenfeindliche Meinungen nicht öffentlich zur Schau gestellt werden konnten. Genau diese Linie verfolgen die Fans ganz offensichtlich auch im Beekestadion, was unserer Meinung nach absolut lobenswert ist. In Zeiten, wo „Hooligans gegen Salafisten“ auf die Straße ziehen und der ganze rassistische Mob sich frei entfalten kann, wo fast täglich von Übergriffen auf Flüchtlingsunterkünfte zu lesen ist und Menschen aufgrund ihrer Herkunft von Neonazis angegriffen werden ist es ein positives Zeichen, wenn Fußballfans sich klar gegen Rassismus positionieren. Diese positiven Aspekte der Fußballfankultur darf man auch ruhig mal beim Namen nennen!

96-Fans gegen Rassismus






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