13.01.2017 - FC Schalke 04

Richterin soll Fußballfans als „Gesocks“ beleidigt haben


Der Rechtsanwalt Thomas Wings hat heute einen Vorfall vor Gericht öffentlich gemacht, in dem eine Richterin Fußballfans pauschal als „Gesocks“ beleidigt haben soll. Das Bild der Richterin von Fußballfans soll dabei vor allem von der medialen Berichterstattung geprägt gewesen sein.

„Für mich sind alle Fußballfans Gesocks“ und „Nein, das ist meine ganz klare Meinung. Fußballfans sind für mich Gesocks. Sie können mich jetzt auch gerne ablehnen”, soll die Richterin nach Angaben von Wings vor Gericht gesagt haben. Der Rechtsanwalt, der regelmäßig Fans des FC Schalke 04 vor Gericht verteidigt, hat darauf mit einem Befangenheitsantrag reagiert.


„Im Nachgespräch nach der Verhandlung hieß es, sie könne sich nicht reinversetzen in Fans und hätte aus den Medien(!) die Bilder im Kopf von Randale rund ums Stadion, zerschlagenen Scheiben in Bussen(??) und ständigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Im Ergebnis also eine postfaktische Betrachtung, gefüttert von punktuell skandalisierender Berichterstattung, die aber auch so rein gar nichts mit dem Alltag zu tun hat. Es ist der völlig unreflektierte Blick auf eine unbekannte Welt des Bösen. Wenn man wirklich glaubt, jeder Gang ins Stadion sei lebensbedrohlich aufgrund der exzessiven, stets dort von Fans ausgehenden Gewalt, der ordnet Dinge eben grundfalsch sein. Und derjenige bzw diejenige sollte nicht über Fans richten, wenn diesen mal etwas vorgeworfen wird“, heißt es in der Erklärung des Anwalts, der wenig Verständnis für die Haltung der Richterin zeigt.

Laut der Erläuterung von Wings soll auch der Richterin bewusst gewesen sein, dass eine Grenze überschritten wurde. Dem angeklagten Schalke Fan, der sich geständig zeigte, wurde eine äußerst milde Strafe angeboten. „Aber durch den Befangenheitsantrag, durch das Bewusstsein der Richterin, hier eine Grenze deutlich überschritten zu haben, nicht zuletzt durch die Beleidigung des sich als Fußballfan bekennenden Verteidigers und seiner Entourage kam es dann zu einem Versuch, dieses Verfahren auf kleiner Flamme zu halten. Und so bot man an, dieses Verfahren doch noch sofort durch ein Urteil zu beenden, welches selbst eine für uns vorher als gut und akzeptabel eingeschätzte Strafe nochmal um satte zwei Drittel unterschritt. Das war natürlich perfekt und die ideale Ausgangssituation, entweder den Befangenheitsantrag durchzuziehen und einen neuen Richter zu bekommen oder die unmoralisch niedrige Strafe zu akzeptieren, die wir so sicherlich nicht und auch nicht woanders bekommen hätten. Nach kurzer Beratung schlugen wir zu“, erklärt Wings dazu.

Strafbar sollen die Äußerungen der Richterin nicht gewesen sein, da es sich ähnlich wie bei „All Cops Are Bastards“ um eine Kollektivbeleidigung handelt. Dennoch könnte ein weiterer Prozess folgen, da vor Gericht ein Video gezeigt wurde, auf dem zu sehen sein soll, wie Polizisten mit Pfefferspray in eine Schalker Fankneipe sprühten. (Faszination Fankurve, 13.01.2017)

Fanfotos FC Schalke 04




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