14.01.2011 - Amnesty International

Rivalisierende Fans organisieren gemeinsam eine Diskussion


Ende Januar findet in München eine Diskussionsveranstaltung, bei der es unter anderem um die Kennzeichnungspflicht von Polizeibeamten geht, statt. An der Diskussion sollen sowohl Fußballfans, ein Vertreter von Amnesty International, als auch Vertreter verschiedener politischer Parteien teilnehmen. Fans der beiden Münchener Vereine, TSV 1860 und FC Bayern, organisieren die Veranstaltung gemeinsam.

Faszination Fankurve dokumentiert die Einladung:

Mehr Verantwortung bei der Polizei - Informationsveranstaltung Münchner Fußballfans in Zusammenarbeit mit Amnesty International für Vertreter der Presse und Interessierte am 25.01.2011 um 11 Uhr

Die Menschenrechtsgruppe Amnesty International hat in ihrem im letzten Sommer veröffentlichten Bericht „Täter unbekannt – Mangelnde Aufklärung von mutmaßlichen Misshandlungen durch die Polizei in Deutschland“ mit Misshandlungen durch Polizeibeamte und Versäumnisse bei der Aufklärung derselben intensiv beschäftigt. In der Amnesty-Kampagne werden Beispiele ausführlich dokumentiert und anschließend unter anderem das Fehlen von unabhängigen Untersuchungsstellen und die fehlende Kennzeichnungspflicht für die eingesetzten Beamten als Ursachen für die signifikant niedrige Aufklärungsrate bei diesen Vorwürfen benannt. Amnesty weist darauf hin, dass es sich bei den genannten Fällen keinesfalls nur um Einzelfälle handelt.

Auch Besucher von Fußballspielen und die Medien berichten immer wieder von schweren Übergriffen der Polizeikräfte. Prominente Beispiele sind die Vorwürfe gegen Beamte der Polizeispezialeinheit USK rund um das Amateure-Derby zwischen dem FC Bayern und dem TSV 1860 im Dezember 2007 (SZ berichtete) und gegen Beamten derselben Einheit beim Gastspiel der SpVgg. Fürth beim FC Bayern im Frühjahr 2010.

Wir wollen Sie zu unserer Veranstaltung mit Amnesty International am 25.01.2011 um 11 Uhr im Orangehouse im Feierwerk (Hansastraße 39 - 41) einladen. Wir, das sind Fans vom TSV 1860 und dem FC Bayern, die angesichts der Bedeutung, die diese Problematik für alle Fans über Vereinsgrenzen hinweg gleichermaßen hat, ihre Rivalität hinten anstellen. Dabei wollen wir uns mit den genannten Vorfällen beschäftigen und die Frage aufwerfen, inwieweit die fehlende Kennzeichnungspflicht für eingesetzte Beamte eine Aufklärung dieser Fälle verhindert und ein Klima der Straffreiheit bei Übergriffen gegen Fans geschaffen hat.

Mit uns diskutieren und informieren werden Alexander Bosch (Amnesty International) aus Berlin, der Anwalt Marco Noli aus München, Susanna Tausendfreund (Innenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, MdL), Rolf Merk (Referent für Recht und Grundsatzfragen der FDP-Landtagsfraktion, Rechtsanwalt), Florian Ritter (MdL, SPD), Günter Krause (Projektleiter Fanprojekt München) und Fans und Vereinsvertreter aus Fürth (angefragt).

Die Internetpräsenz der Kampagne von Amnesty International finden sie unter www.amnestypolizei.de.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen.

Löwenfans gegen rechts“ und „Profans München

Hier geht es zu einem Interview mit Alexander Bosch von Amnesty International zum Thema Polizei und Fußballfans, dass Faszination Fankurve vor einigen Monaten mit ihm führte.






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