05.04.2012 - SV Wehen Wiesbaden

Rücktritt nach zerrissener Zaunfahne gefordert


Nachdem beim Spiel Wehen Wiesbaden gegen Heidenheim eine Wehen Zaunfahne vom Ordnungsdienst zerrissen wurde fordern nun die Supporters Ingolstadt den Rücktritt der für diesen Einsatz Verantwortlichen beim SV Wehen Wiesbaden. Die Ingolstädter Fans pflegen eine Freundschaft zu den Wehen Fans.

Faszination Fankurve dokumentiert den offenen Brief der Supporters Ingolstadt:

Offener Brief der Supporters Ingolstadt an die Geschäftsführung und Fanbetreuung des SV Wehen Wiesbaden 1926 e.V.

Sehr geehrte Frau Schneider, sehr geehrter Herr Schneider

Ihre Tätigkeit, für die sie ein Gehalt beziehen besteht darin, für Sicherheit im Stadion zu sorgen und sich um die Belange der Fans zu kümmern. Doch es gibt eine Verantwortung darüber hinaus, die darin besteht, immer das Beste für den Verein zu wollen und danach zu handeln. Nun sind wir etwas ratlos, was die Ereignisse beim Spiel des SV Wehen Wiesbaden gegen den 1. FC Heidenheim anbelangt. Offensichtlich gab es ein Kommunikationsproblem zwischen der Fanbetreuung und den Fans einerseits und den Sicherheitskräften und ebenfalls den Fans andererseits. Denn die Szenen, die sich zum Anpfiff der Partie ereigneten, haben uns und, darf man den Kommentaren unter den jeweiligen Berichten darüber Glauben schenken, viele andere Fans zutiefst schockiert. Wie kann es passieren, dass Ordner eine Fahne, auf der „Taunusstein“ steht, einfach zerreißen? Sie als Fanbetreuerin müssten doch wissen, dass dies nur als Affront gesehen werden kann. Sie müssten auch wissen, dass bestimmte Gruppierungen sich so etwas nicht gefallen lassen. Wenn jemand die Mentalität der Fans verstehen sollte, dann doch am ehesten sie, Frau Schneider. Nun ergeben sich, rein rational gesehen zwei Möglichkeiten:

1. Sie kennen sich mit ihren Fans nicht aus und haben absolut kein Verständnis für den emotionalen Wert einer Fahne bzw. wofür diese steht. Zudem ist auf dieser Fahne nicht einmal ein persönliches Statement oder eine politische Message zu erkennen. Dort steht nur der Name „Taunusstein“- der Ursprung des Clubs, den sie repräsentieren.

2. Sie wussten um den emotionalen Wert und um die Reaktionen. In diesem Fall gibt es eventuell Kommunikationsprobleme zwischen ihnen und ihrem Mann, der ja schließlich für den Einsatz verantwortlich war.

Nun stellen wir uns die Frage, welcher Fall wohl eingetreten sein mag. Diese Frage kann aber einen Fakt nicht ungeschehen machen: Es gab eine Gewalteskalation und es kamen Fans zu Schaden. Viele andere Fans haben dies beobachtet und haben sich entschieden, weiterhin den Verein nicht mehr zu unterstützen. Sie, Frau Schneider, sind dafür zuständig, sich um die Interessen der Fans zu bemühen. Nun haben sie aber Fans verloren, was eigentlich nicht in ihrem Interesse liegen kann. Sie, Herr Schneider, sind dafür verantwortlich, dass es eben nicht zur Gewalteskalation kommt, unabhängig davon, welche Mentalität oder Gewaltbereitschaft bestimmte Gruppen haben. Die Aufgabe von Sicherheitspersonal besteht eben nicht nur darin, die Ordnung mit der ihnen zeitweise verliehenen Autorität wieder herzustellen, sondern auch zu deeskalieren und bestimmte Situationen zu verhindern.

Unabhängig von der vollständigen Aufklärung fordern wir sie auf, ihre Ämter niederzulegen und sich dem Schaden, den sie ihrem eigenen Verein zugefügt haben, bewusst zu werden. Nicht, weil wir ihnen unterstellen wollen, dass sie von persönlichen Motiven geleitet wurden oder dass sie absichtlich in Kauf genommen haben, dass Menschen zu Schaden gekommen sind. Sondern einfach aus dem Grund, dass sie in ihren Kompetenzbereichen versagt haben. Wir fordern sie auf, für ihr Versagen Verantwortung zu übernehmen und dementsprechend zurückzutreten- in Anstand und Würde.

Mit freundlichen Grüßen

Supporters Ingolstadt

Fanfotos SV Wehen Wiesbaden




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