06.03.2017 - Hooligans

Russischer Politiker will Hooliganismus legalisieren


Der russische Oppositionspolitiker Igor Lebedev von der Liberal-Demokratischen Partei Russlands (LDPR) hat vorgeschlagen Hooliganismus in Russland zu legalisieren und einen Sport daraus zu machen, bei dem 20 gegen 20 Personen in einem Stadion mit festem Regelwerk ohne Waffen kämpfen.

„Russland könnte Pionier in einer neuen Art von Sport werden“, erklärt Lebedev auf der Webseite seiner Partei. Aktuell sei Kampfsport ein eins-gegen-eins Sport, aber warum sollten nicht auch mehrere Personen gegeneinander kämpfen können, fragt der Politiker. Durch die Legalisierung der Kämpfe könnten diese unter Regeln stattfinden und Außenstehende würden nicht mehr gefährdet.


Im Hinblick auf die Angriffe von russischen Hooligans auf englischen Fans während der Europameisterschaft 2016 in Marseille erklärt der Politiker nun: „Ihr Stolz [der Engländer] wurde zweimal verletzt. Zuerst wurde die Weltmeisterschaft an Russland und nicht nach Großbritannien vergeben. Und zweitens, wenn man sich erinnert was vor nicht allzu langer Zeit in Marseille passierte, da sind unsere Fans mit den englischen 'Kollegen' leicht fertig geworden, obwohl diese immer noch als die furchtbarsten Fans der Welt und als fast unbesiegbar gelten.“ Im Anschluss an die Auseinandersetzungen in Marseille erklärte der Politiker im Sommer, dass er in den Kämpfen der Fans nichts Falsches sehen würde.

Dennoch erklärt der Oppositionspolitiker, dass kein Gast der Weltmeisterschaft 2018 in Russland Angst haben müsse, da man in Russland, anders als in Frankreich, besser vorbereitet sei. Zuletzt kündigten russische Hooligans in einer BBC-Dokumentation Auseinandersetzungen während der Weltmeisterschaft 2018 in Russland an (Faszination Fankurve berichtete).

In Osteuropa gab es bereits Versuche Hooliganismus in eine Sportart zu verwandeln. Mit Team Fighting Championship, aber auch legalen Auseinandersetzungen von Hooligans in Ungarn oder Polen wurden bereits erste Erfahrungen gemacht. Am Team Fighting Championship in der lettischen Hauptstadt in Riga beteiligten sich auch schon russische Hooligans. (Faszination Fankurve, 06.03.2017)






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