Laut Angaben der Bundespolizei haben sich 150 Schalke Fans auf dem Weg nach Mönchengladbach mit zwei Fans solidarisiert, die festgenommen wurden. Demnach seien die Schalke-Fans nach Gesprächen mit der Polizei wieder in ihren Zug gestiegen. Das Fanprojekt widerspricht.
Nach Angaben des Schalker Fanprojekts kam es am Duisburger Hauptbahnhof zu keinem Zeitpunkt zu Gesprächen zwischen den Fans aus Gelsenkirchen, die den Sonderzug in Duisburg verließen, um sich mit den beiden Festgenommen zu solidarisieren. Die Bundespolizei St. Augustin beschreibt die Situation mit folgenden Worten: „Nach intensiven Gesprächen zwischen der Bundespolizei und der Personengruppe, lenkte diese ein und setzte die Fahrt Richtung Mönchengladbach fort.“ Das Schalker Fanprojekt hat eine andere Sicht auf die Situation: „Das stimmt unserer Auffassung nach nicht. Es gab keine Kommunikation zwischen der Polizei und der Gruppe. Auf Grund des angespannten Verhältnisses zwischen Polizei und Fangruppen aller Vereine, ist der Kommunikationsbereitschaft der Sozialarbeiter in den Fanprojekten ein umso höherer Stellenwert zuzuschreiben. In der gestrigen Situation stellte es sich hingegen als sehr schwierig dar, für unseren vor Ort befindlichen Mitarbeiter in eine Kommunikation mit der Polizei zu treten. Erst nach zahlreichen Versuchen seinerseits konnte er den Einsatzführer sprechen.“ Das Fanprojekt kommunizierte also mit der Polizei. Der von der Polizei positiv dargestellte Dialog basierte also offensichtlich auf dem Engagements eines Fanprojektlers, der Schwierigkeiten hatte mit dem Einsatzleiter in Kontakt zu treten.
Die Polizei wirft den beiden in Duisburg festgenommenen Schalke-Fans vor, Glasflaschen auf Polizisten geworfen zu haben und diese beleidigt zu haben. Später setzte der Sonderzug seine Fahrt nach Mönchengladbach zum dortigen Bundesligaspiel fort.
Für die Zukunft erhofft sich das Fanprojekt mehr Akzeptanz seitens der Polizei: „Wir vom Schalker Fanprojekt setzen, wie alle anderen 54 sozialpädagogischen Fanprojekte in Deutschland auf gemeinsame Kommunikation zwischen allen Beteiligten. Vor zwei Wochen haben wir der neu zusammengesetzten Einsatzhundertschaft in Gelsenkirchen unsere Arbeit näherbringen können. Wir hoffen, die Kommunikationsbereitschaft an unserem Standort und auch darüber hinaus weiter auszubauen und etwaige Probleme, wie sie nun am Wochenende aufgetreten sind, gemeinsam und professionell für die Zukunft aus dem Weg zu räumen“, heißt es dazu vom Fanprojekt. (Faszination Fankurve, 27.10.2015)
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