Im Stadion am Europakreisel kam es gestern zum Bundesligaspiel zwischen dem FSV Mainz 05 und dem 1. FC Köln. Teile der Kölner Fanszene reisten von der Polizei unbemerkt mit einem Ausflugsschiff nach Mainz. Als die über 200 Kölner Fans an Land gingen sollen Bengalos gezündet worden sein.
Vom Rheinufer zogen die Kölner Fans am Mainzer Dom vorbei zu einer Kneipe in der Großen Langgasse, von wo aus es später mit Shuttlebussen zum Stadion ging. Die Ultràszene Mainz versammelte sich wie angekündigt ab 13 Uhr am Bruchwegstadion. Die Treffpunkt wurde laut Polizeiangaben von etwa 50 Kölner Fans aufgesucht. Vor Ort soll es demnach zu Auseinandersetzungen beider Fanlager gekommen sein, bei denen auch Latten eingesetzt worden sein sollen. Die Polizei will am Mainzer Hauptbahnhof 15 Personen identifiziert haben, die an den Auseinandersetzungen beteiligt gewesen sein sollen. Diese Personen wurden mit einem Platzverweis belegt.
Im Stadion zeigten die Kölner-Fans im Gästeblock eine Choreografie mit einheitlichen „Für immer 1. FC Köln“ Mottoschals, die wie angekündigt vor dem Gästeblock zum Preis von zehn Euro verkauft wurden. Eine überdimensionale Version des Schals wurde am Zaun des Gästeblocks präsentiert.
Die aktive Fanszene von Mainz 05 wechselte gestern, wie schon im letzten Jahr beim DFB-Pokalspiel gegen den TSV 1860 München, den eigenen Standort auf der Rheinhessentribüne. Die Mainzer Ultrà- und Fangruppen waren deshalb nicht am in den ersten Reihen der Fantribüne anzutreffen, sondern über den Mundlöchern in der Mitte der Tribüne. Ziel des Standortwechsels war es, durch die zentrale Lage die Stimmung besser koordinieren zu können und die Akustik des Dachs besser zu nutzen. Ob es bei diesem zweiten Testlauf bleibt oder die Gruppen langfristig ins Herz der Rheinhessentribüne ziehen ist aktuell noch nicht entschieden. „Noch ist unklar, wohin uns der weitere Weg auf der Rheinhessentribüne führen wird, Fakt ist jedoch, dass der Standpunkt im Herzen der Kurve eine ernsthafte Alternative zu dem aktuellen Stadtort ist“, erklärte die Szene Mainz vor dem gestrigen Spiel. Gestern war der Stimmungskern vor allem am Anfang des Spiels lauter zu hören, als bei manch anderem Spiel im gestern mit 33.275 Zuschauern gefüllten Stadion am Europakreisel.
Vor Anpfiff zeigten die Ultràszene Mainz eine „Schieß mich in den Himmel Nullfünf!“ Aktion aus Doppelhaltern. Die Handkäsmafia führte zudem eine Spruchbandaktion gegen Montagsspiele durch und verdeutlichte nochmal, dass es bei der Einführung von Montagsspielen nicht um die Entlastung von europäisch spielenden Teams geht, sondern um Mehreinnahmen bei der Vergabe der TV-Rechte.
Die Gastgeber führten kurz vor nach der Halbzeit mit 2:0, doch der 1. FC Köln drehte das Spiel letztlich noch und gewann mit 2:3, was den Gästeblock am Ende des Spiels feiern ließ. (Faszination Fankurve, 18.04.2016)
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