28.08.2020 - Podcast

Schweinegrippe sorgte für Absagen & Whiskey sollte helfen


Whiskey gegen Grippeviren, Schalke hebt 54 Stadionverbote auf und in England fühlte man sich wie in den 70er und 80er Jahren. Drei der Themen der heutigen Folge unseres Faszination-Fankurve-Podcast, in dem auf den August 2009 zurückgeblickt wird. Viel Spaß beim Hören!

Der Bundesligaaufsteiger SC Freiburg plante einen Stadionneubau. Einer der möglichen Standorte war das 40 km entfernte Rust. Zusammen mit dem Europa-Park könnte dort eine Multifunktionsarena entstehen. Die Freiburger Fanszene kündigte Proteste gegen diesen geplanten Neubau an.

Die Fraktion „Die Linke“ stellte eine kleine Anfrage an die Bundesregierung bezüglich der Datei „Gewalttäter Sport“. Ein knappes halbes Jahr nach dem Urteil des niedersächsischen Oberverwaltungsgerichtes, das eine Rechtswidrigkeit der Datei feststellte, bestand diese noch immer und wuchs sogar weiter. Die Bundesregierung gab an, dass das Urteil nicht rechtskräftig sei und von früherer gerichtlicher Rechtsprechung abweiche.

Die Weekend Brothers aus Wolfsburg riefen zu Saisonbeginn zu einem Meistermarsch auf. Damit wollte man als amtierender Deutscher Meister einen würdigen Rahmen zur Saisoneröffnung schaffen.

Die Schweinegrippe sorgte in Deutschland für die erste Spielabsage wegen Infektionen zweier Spieler der Zweitvertretung von Hannover 96. Kurios ging es vor dem Spiel Wales gegen Russland zu. Die russische Fan-Vereinigung rief die russischen Fans zu einem übermäßigen Konsum walisischen Whiskeys auf, um eine Infektion zu verhindern. In Brasilien mussten die Zuschauer einen Mundschutz tragen. Bei Nichteinhaltung drohte dem Gastgeberverein eine Strafe in Höhe von 115.000 Euro.

Generalprobe auf dem Tivoli. Alemannia Aachen rief 2.500 Dauerkartenbesitzer zu einem Stadiontest auf. Vor dem ersten Spiel im neuen Stadion sollte das Einlass-System getestet werden, man konnte sich die neue Tivoli-Karte aufladen und sich Bier und Bratwurst schmecken lassen. Auch ein Probesitzen in bestimmten Blöcken war möglich.

Zwei dänische Polizisten „redeten“ auf ihrer Facebook-Seite über den Einsatz beim Spiel Bröndby gegen Legia Warschau. Sie machten sich dabei über ihre Opfer lustig und schrieben, dass sie Spaß daran hatten, auf polnische Fans einzuprügeln. Die dänischen Behörden leiteten keine weiteren Schritte ein, da die Polizisten noch jung waren und das ihre Art sei, das Erlebte zu verarbeiten.

In Kolumbien wurde ein Gesetzesvorschlag hervorgebracht, der an Ausschreitungen beteiligte Fans mit Terroristen gleichsetzte. Das neue Gesetz sah Gefängnisstrafen von 10 bis 15 Jahren und Geldstrafen bis umgerechnet 80.000 Euro vor.

Der FC Schalke 04 hob bis zum Saisonstart 54 vom Verein ausgesprochene Stadionverbote zur Bewährung auf. Die Schalker gaben an, dass in der Sommerpause intensive Gespräche stattgefunden und man sich auf einen bemerkenswerten Neuanfang verständigt hätte. Die Ultras Gelsenkirchen traten dem Schalker Fanclub-Verband bei und wollten stärker mäßigend auf gewaltbereite Anhänger einwirken. Des Weiteren sollte ein neues Verfahren bei Stadionverboten getestet werden. Nachdem die Polizei dem Verein ein Stadionverbot vorschlägt, solle dieser den Fanclubverband und das Fanprojekt informieren und diese könnten dann Veto einlegen. Anschließend sollte der Stadionverbotsbeauftragte über Berechtigung und Dauer des Stadionverbots entscheiden.

Einen tragischen Unglücksfall gab es nach dem Spiel Alemannia Aachen gegen den FC St. Pauli. Ein 38jähriger St. Pauli-Fan stürzte von der Brüstung des Gästeblocks, zog sich dabei Gesichtsverletzungen zu und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Ein Fremdverschulden lag laut Polizei nicht vor. Alemannia Aachen erhöhte nach dem tragischen Zwischenfall nach dem Spiel gegen St. Pauli die Sicherheitsmaßnahmen. Vor den Brüstungen über den beiden großen Mundlöcher-Einfahrten wurden sichtbare Bodenmarkierungen und unterhalb der Brüstungen Fangnetze angebracht.

In Italien musste man sich zur neuen Saison für eine Fan-Karte registrieren lassen, um Karten für Auswärtsspiele zu bekommen. Der Großteil der italienischen Fans war damit nicht einverstanden und einige Gruppen riefen zu einem generellen Boykott des Fußballs in Italien auf.

Während des Confederations-Cups in Südafrika gab es eine Dauerbeschallung durch Vuvuzelas. Da es einige Fans gab, denen dieses Getröte nicht so gefiel, wurde eine Petition gestartet, um die Vuvuzelas zur WM 2010 zu verbieten. Mehr als 120.000 Fans hatten sich bis Mitte August 2009 an der Petition beteiligt. Die FIFA deutete allerdings an, dass sie die Vuvuzelas zulassen würden.

Aufgrund von Waldbränden wurden in Griechenland mehrere Spiele abgesagt. Da die Feuerwalzen nicht unter Kontrolle waren, war die Gefahr für Zuschauer und Spieler zu groß. Die Feuerwehr und Sicherheitsleute wurden bei den Waldbränden benötigt.

Im englischen Carling-Cup fand das brisante Derby zwischen West Ham United und dem Millwall FC im Upton Park statt. Medien berichteten von einer Zeitreise in die 70er und 80er Jahre, da beide Fan-Lager nach dem Spiel aneinander gerieten und es teilweise an die Hochzeiten des Hooliganismus erinnerte. Während des Spiels stürmten West Ham-Fans schon mehrfach den Platz. Englische Medien berichteten von den schlimmsten Vorfällen im englischen Fußball seit mehr als 30 Jahren. 48. Ausgabe des Faszination Fankurve-Podcasts bei Football was my first love nachhören. (Faszination Fankurve, 28.08.2020)






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