31.05.2011 - Brandenburger SC Süd 05

Schwere Vorwürfe gegen Polizei


Beim vergangenem Auswärtsspiel vom Brandenburger SC Süd 05 beim TSG Neustrelitz kam es zu einer Konfrontation zwischen den mitgereisten Brandenburger Fans und einigen Anhängern der Heimmannschaft. Die Maniacs Süd 05 kritisieren das Verhalten des Ordnungsdienstes und der Polizeibeamten scharf.

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der Maniacs Süd 05:

Etwa 50 Süd-Fans, gepaart mit ein paar Neubrandenburger, machten sich auf zum letzten Spiel der Saison in Neustrelitz. Auf der Zugfahrt wurde gelacht, gefeiert und gequatscht.

Ein kurzes Gruppenfoto geschossen und weiter ging es zum Stadion.

Mit reichlich Gesang ging es quer durch die Stadt. Überall gehen Fenster auf und Leute müssen auf einmal interessiert Richtung Straße schauen. Auch der „Freund und Helfer“ wird eher durch Zufall aufmerksam und schickt mal 2 Autos vorbei. Erster Kommentar vom Einsatzleiter: „Und wer seid ihr eigentlich?“. Auch die Frage: „Seid ihr die vom BFC?“, stellte deutlich klar, wie unvorbereitet die Polizei auf dieses Spiel war.

Diese Auswärtsfahrt wurde wochenlang öffentlich angekündigt und trotzdem war die Polizei offensichtlich stark überrascht, welches sich später als Überforderung darstellte.

Es bestand aber zu jedem Zeitpunkt, bis zum Abpfiff, ein freundlicher und höflicher Kontakt zwischen uns Fans und der Polizei. Hierbei vermittelte im Dialog einer unserer mitgereisten Fanbeauftragten mit dem Einsatzleiter.

Der Weg zum Stadion verlief eher ruhig. Nur einmal wurde die Kolonne kurz aufgehalten, als die Polizei jemanden rauszog, zur Personalienfeststellung.

Am Stadion angekommen wurden dann auf einer angrenzenden Wiese die 2 Grills aufgebaut. Die Stimmung war sehr entspannt und positiv, aber natürlich unter den Augen der Staatsgewalt, welche sich aber noch im Hintergrund hielt und sich um das Organisatorische kümmerte. Völlig unverständlich war für uns, warum bereits zu diesem Zeitpunkt sehr viele Fotos gemacht wurden, von allen Anhängern.

Später kam ein Ordner vorbei, welcher uns auf den freien Eintritt für alle Besucher aufmerksam machte. Wir mussten dann aber auch zum Haupteingang, da der Gästeeingang gar nicht aufgemacht wird, da es dort kleinere Baumaßnahmen gab.

Am Haupteingang angekommen, begrüßten uns bereits 3 Personen die eindeutig der Neonazi-Szene zuzuordnen waren. Diese Personen, die trotz massivster Unterzahl munter provozierten, kamen dann in eine Rangelei mit den Anhängern des BSC. Wenige Minuten später griffen der Ordnungsdienst und die Polizei ein und es löste sich auf.

Wie kann es sein, dass bei der TSG Neustrelitz, bei der selbst viele Spieler mit Migrationshintergund spielen, solchen Leuten ins Stadion Zutritt gewährt wird?

Besagte Personen trugen zudem klar deutlich erkennbare verfassungsfeindliche Abzeichen auf ihrer Kleidung. Dies war aber kein Grund für die Polizei, trotz Hinweisen, dagegen vorzugehen und kein Grund für die TSG Neustrelitz diese Personen aus dem Stadion auszuschließen. Später wurde uns klar warum. Denn der Chef des Ordnungsdienstes begrüßte mehrmals per Handschlag diese Neonazis. Während des Spiels machte die Polizei die Aussage, dass besagte Personen, die mittlerweile zu einer Gruppe von acht Leuten angewachsen war, aus dem Stadion entfernt werden. Es wurde aber nicht gehandelt und so kam, was kommen musste. Als sich gegen Ende der ersten Halbzeit wieder die gleichen Personen der Rechten Szene dem Gästeblock näherten suchten sie sofort Ärger. Es wurde provoziert und gepöbelt. Kein Grund für die Polizei einzugreifen. Zivilcourage scheint unter den normalen Fußballanhängern der TSG auch ein Fremdwort zu sein, denn zu dieser Aktion wurde noch applaudiert und sich spontan angeschlossen.

Im Spiel war die ganze Zeit positive Stimmung und trotz der Niederlage unserer Elf wurde viel gesungen und unsere Mannschaft gefeiert.

Nach Spielschluss gab es die Absprache, zwischen unserem Fanbeauftragten und dem Leiter der Polizei in dem Bereich vor dem Gästeblock, dass die Fans zu der Mannschaft dürfen, um mit der Mannschaft auf dem Rasen abzuklatschen. Nach und nach gingen einige Personen auf den Platz und die Polizei schaute zunächst dabei gelassen zu. Dieser Absprache ist die Polizei zuerst nachgekommen und ließ einige Fans gewähren. Alles war völlig friedlich zu diesem Zeitpunkt! Diese Fans gingen der Mannschaft entgegen und man begrüßte und unterhielt sich. Nachdem sich ca. 10 Fans auf dem Rasen befanden und ein weiterer Fan den Rasen betrat, wurde er von hinten durch einen Beamten zu Boden gerissen und an seinem Schal gewürgt. Ein zweiter Beamter kam dazu und agierte äußerst aggressiv. Als andere Fans darauf aufmerksam wurden, forderten sie die Beamten auf, die Gewalt einzustellen!

Daraufhin wurden sofort Schlagstöcke, Pfefferspray und auch Hunde eingesetzt. Auch der Ordnungsdienst der TSG Neustrelitz stürmte nun herbei und trat dabei direkt eine Werbebande um, beschuldigte aber etwa zwei Minuten später einen BSC-Fan, der davor stand dies getan zu haben. Daraufhin attackierten sie diese Person stark und rissen ihn zu Boden. Nach dem Spiel wurde er festgenommen, kam aber nach 20 Minuten wieder frei.

Es wurden mehrere Fans geschlagen, auf sie mit Hunden, ohne Maulkorb, losgegangen und immer wieder Pfefferspray direkt in die Gesichter gesprüht. Dies hatte zufolge das mehrere Personen verletzt wurden und aufgrund des Pfeffersprays nichts mehr sahen und diese dann auch noch von den eingesetzten Hunden gebissen wurden. Die Mannschaft des BSC befand sich mitten im Geschehen und forderte die Polizei mehrmals auf, das überzogene Vorgehen zu unterlassen. Die Beamten reagierten aber nicht und handelten weiter brutal und schlug, schubste und würgte einige Fans! Nun war auch ein Neustrelitzer Spieler dabei, um die Lage zu beruhigen, aber auch er fand kein Gehör beim Ordnungsdienst und Polizei. Nach etwa 10 Minuten beruhigte sich die Situation und die Mannschaft kam ein Stück näher an die Fans heran. Um Haaresbreite erwischte es hier noch einige Spieler des BSC mit Hundebissen.

Für die Polizei ein Armutszeugnis, dass sie in dieser Situation nicht einschätzen kann oder will, wie die tatsächliche Gefahrenlage ist. Es wäre einfach nichts passiert. Zudem gab es eine klare Absprache mit dem leitenden Beamten, in diesem Bereich vor dem Gästeblock, die Fans zu der Mannschaft zu lassen! Dies wurde einige Minuten später ignoriert und daraufhin brutal gehandelt. Unverständlich in unseren Augen es erst zu erlauben und dann so gewalttätig zu handeln.

Kein einziger Polizist wurde bei dieser Aktion geschlagen, bedroht oder angegangen von Seiten der BSC-Fans.

Immer wieder wurden auch von einzelnen Personen den ganzen Tag über Personalien aufgenommen! Wer auch immer sich von der Gruppe entfernt hatte, durfte öfter mal den Ausweis zücken. Auch, die in Handschellen, abgeführten Leute wurden dann wohl ohne irgendwelche handfesten Vorwürfe wieder frei gelassen. Ein Anhänger musste vom Krankenwagen vor dem Stadion behandelt werden.

Nach der Behandlung machte sich die Gruppe erst gut 50 Minuten nach dem Abpfiff, unter massiver Polizeibegleitung, auf den Weg in Richtung Bahnhof. Auch hier wurden weiterhin ohne jeden erdenklichen Grund von einigen die Personalien aufgenommen. Auch unserem Fanbeauftragten wurden die Gründe der Personalienfeststellung verwehrt.

Einem Fan wurde auf Nachfrage, was ihm dem vorgeworfen werde, erklärt: „Du kannst gern mit auf die Wache kommen. Dann zeigen wir dir, was du bekommst.“

Der Ordnungsdienst der TSG Neustrelitz verteilte zudem „Sprechverbote“ und versuchte diese mit Androhung von Gewalt zu erzwingen.

Diese Aktion nach dem Abpfiff war einfach nur unnötig oder diente dem Frustabbau einiger Beamter, von Dienstnummern oder Personalien natürlich danach keine Spur, trotz massiven Nachfragens. Der Einsatzleiter erklärte uns noch vor dem Spiel das man ja recht gelassen ist und nur die Bereitschaftspolizei gern mal zuhaut, da diese das jede Woche machen müsste!

Genau diese kam dann in der Halbzeit dazu und bestätigte seine Aussage. Aber auch gegen das Verhalten der Neustrelitzer Polizeibeamten und des Ordnungsdienstes der TSG müssen wir schwere Vorwürfe erheben, denn zu keiner Zeit bestand eine Gefahr unserseits!

Im Gegenteil lässt man Personen der Rechten Szene frei bei der TSG Neustrelitz gewähren und streut falsche Informationen zu den Geschehnissen in den Medien!

Wo war der separate Eingang für die Gästefans den gegnerische Fans trennt?

Wieso darf im Stadion der TSG Neustrelitz verfassungsfeindliche Kleidung getragen werden und wieso wird dies toleriert?

Wieso war man bei der Polizei so schlecht vorbereitet auf Gästefans, wenn man doch weiß, dass wir seit Jahren das Spiel unserer Mannschaft dort besuchen und es zudem öffentlich bekannt war?

Wieso agiert der Ordnungsdienst der TSG gewalttätig, überzogen und pflegt freundschaftliche Kontakte zur Neonazi-Szene und wirkt noch unterstützend?

Fragen die man sich hätte vorher stellen sollen in Neustrelitz.

Zu jedem Zeitpunkt suchten Fans und einer der Fanbeauftragen den Dialog zur Polizei.

Es bestand zu keiner Zeit Gefahr ausgehend von den Fans des BSC Süd 05.

Maniacs Süd 05

Weitere Informationen:

Fotos und Informationen zur Fanszene

Fanfotos Brandenburger SC Süd 05




Weitere News:
01.09.2015: ​„Refugees Welcome“: BSC-Süd Ultras mit klarer Botschaft