05.04.2014 - FC Schalke 04

„Solidargemeinschaft von Schalkern für Schalker“


Auch auf Schalke soll in Zukunft Fans, die in Schwierigkeiten mit Polizei und Justiz geraten sind geholfen werden. Dazu hat sich die Königsblaue Hilfe nach monatelangen Vorbereitungsgesprächen gegründet. Am 31.03.2014 wurde die Hilfe als eingetragener Verein gegründet.

Faszination Fankurve dokumentiert die Pressemitteilung der Königsblauen Hilfe:

„Weil Freiheit, Recht und Leidenschaft sich nicht ausschließen“ – Gründung der „Königsblaue Hilfe e.V.“ am 31.März 2014 in Gelsenkirchen

Zunehmende Dramatisierung der Sicherheitsdebatte im Fußball. Desaströse Kommunikation zwischen Behörden und Fußballfans. Polizei-Großeinsätze in der Fankurve. Hausdurchsuchungen, Strafen gegen Nicht-Anwesende, Misstrauen und Hilflosigkeit.

Für zehntausende Fußballfans, deren wichtigste Freizeitbeschäftigung der Besuch der Spiele ihrer Mannschaft ist, hat sich ein bleiernes Gefühl der Ohnmacht über die „Schönste Nebensache der Welt“ gelegt. Aus dieser Ohnmacht resultiert nicht selten Wut – und im schlimmsten Fall Gewalt. Um diesen Prozess zu stoppen, die Debatte wieder zu versachlichen und die Hilflosigkeit unzähliger Schalkerinnen und Schalker zu durchbrechen, wurde am 31. März 2014 der Verein „Königsblaue Hilfe e.V.“ gegründet. Der Eintrag in das Vereinsregister wurde formal beantragt.

Die 14 Anwesenden wählten Andreas Kolb zum Vorsitzenden. Als Stellvertreter wurden Moritz Meier und Steffen Hildebrand gewählt. Die vorgeschlagene Vereinssatzung wurde nach ausführlicher Beratung einstimmig angenommen.

„Die Konstituierung ist das Ergebnis eines monatelangen Austauschs zwischen Juristen, Sozialarbeitern und engagierten Fans, die allesamt eine Gemeinsamkeit haben: Sie sind leidenschaftliche Schalker. Leider eint sie zudem allzu oft die Erfahrung von Strafen gegen unschuldige Fußballfans, die schlicht zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Dass diese unter grober Missachtung der Unschuldsvermutung von ihrem geliebten Hobby ausgesperrt werden, wollten wir nicht weiter hinnehmen. Deshalb entstand der Entschluss, eine Möglichkeit der Hilfestellung zu schaffen. Dies haben wir nun mit der Vereinsgründung geschafft.“, erklärte Andreas Kolb im Anschluss an die Sitzung.

Ziel des Vereins ist es, Schalkerinnen und Schalkern, die in Konflikt mit der Polizei oder Justiz geraten sind, juristische Hilfe zu bieten. Dazu wurde ein fünfköpfiges Hilfsgremium eingerichtet, das im Vorfeld einer etwaigen Hilfsleistung eine profunde Einzelfallprüfung vornehmen soll. Diesem Gremium gehören unter anderem der Vorsitzende des Essener Anwaltsvereins, Rechtsanwalt Oliver Allesch, sowie der Sozialarbeiter und ehemalige Schalker Fanbeauftragte Patrick Arnold an. Durch einen Finanzpool, der aus den Mitgliedsbeiträgen gespeist wird, wird die Finanzierung der juristischen Hilfsmittel kontinuierlich gewährleistet.

Andreas Kolb: „Wir verstehen uns als Solidargemeinschaft von Schalkern für Schalker – egal ob Gelegenheitsbesucher oder organisierter Fan. Allein die genaue fachkundliche Prüfung des Einzelfalls und die darauf basierende Entscheidung des Hilfsgremiums entscheiden, ob wir tätig werden. Zudem verstehen wir uns als Mediatoren zwischen Verein, Behörden und Fans. Wir sind der festen Überzeugung, dass Freiheit, Recht und Leidenschaft sich nicht ausschließen.“

Hier geht es zur Webseite der Königsblauen Hilfe.

Fanfotos FC Schalke 04




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