04.10.2016 - Linzer ASK

​Solidaritätsaktion für Stadionverbotler


Weil die Vereinsführung des Linzer ASK am Freitagabend vom eigenen Hausrecht Gebrauch machte und Stadionverbotler der LASK-Fanszene von ihrem angestammten Platz auf dem Parkplatz hinter der Tribüne verbannte, verließ die Fanszene das Stadion bereits zu Beginn der 2. Halbzeit. (Faszination Fankurve, 04.10.2016)

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme von Landstrassler.at zum Thema:

Gedanken zum Liefering Spiel

Manch einer wird sich fragen, warum die aktive Fanszene das Stadion am Freitag bei der Partie LASK-Liefering bereits mit Beginn der zweiten Halbzeit geschlossen verlassen hat. Vorab: Natürlich hatte es nichts mit dem sportlichen Abschneiden in dieser Phase zu tun.

Seit dem Umzug ins Waldstadion ist es gängige Praxis, dass die Stadionverbotler während des Spieles vor den Eingängen der Südtribüne ausharren und damit ihrem Verein so nah wie in dieser Situation nur möglich ist. Etwas, was x Spiele zuvor nie ein Problem darstellte und auch im Einklang mit den Richtlinien der Bundesliga steht. Nun sollte das plötzlich nicht mehr erlaubt sein. Soweit so schlecht. Allerdings ging diese Weisung nun nicht direkt von der Exekutive oder irgendeiner Behörde aus. Nein, es war die Vereinsführung, welche von ihrem Hausrecht Gebrauch machte und die eigenen Fans ihres angestammten Platzes verwies. Eben jener Verein, welcher selbst bereits die Ungerechtigkeit vieler momentaner Stadionverbote feststellte und die Betroffenen im Kampf gegen diese Vergabepraxis unterstützte. Bereits beim ersten Treffen dieses Jahres sicherte die Vereinsführung den Standort vor den Toren für alle Standionverbotler zu und zeigte sich sogar verwundert, dass man dies in Frage stelle. Dass die Übermittlung der Neuigkeit die Polizei übernehmen musste und man erst durch Nachfragen beim Verein eine Aussage bekam, lässt die Beziehung zur Obrigkeit in ein schlechtes Licht rücken.

Als man drinnen diese Information erhielt, war man sich nach kurzer Diskussion schnell einig, dass dieses Verhalten des Vereines einigen seiner treuesten Fans gegenüber untragbar ist und man ein Zeichen zu setzen hatte.

Jedem der an diesem Tag vorzeitig das Stadion verließ, blutete das Herz, gerade in einer für die Mannschaft derartig wichtigen Spielphase so zu agieren. Für die Fanszene ist es das höchste Gut den Verein zu besingen und die Mannschaft zu unterstützen. Aber nicht um den Preis der eigenen Integrität. Es geht hierbei nicht darum über die Sinnhaftigkeit von Stadionverboten oder gar deren Legitimität im Einzelfall zu diskutieren. Es geht darum, Solidarität zu zeigen wenn Angehörige des Fanblocks ungerecht behandelt werden. Es geht auch darum eine gewisse Umgangskultur aufzuzeigen und anzuprangern. Ansonsten wird in vielleicht gar nicht so ferner Zukunft gar keiner mehr singen (können). Weil dann das Ausleben einer aktiven Fankultur in jetziger Form nicht mehr möglich bzw. gewünscht ist. Man will hier nicht den Teufel an die Wand malen, wohl aber den Anfängen wehren. Niemand ist größer als der Verein doch Fehlentwicklungen gehören thematisiert. Eben um dieses Vereines willen. Man singt schließlich aus freien Stücken, nur den eigenen Farben gegenüber verpflichtet, niemandem sonst.

Fragwürdiger sind dabei jene Anhänger, die gerade wegen dieser Situation zu singen begonnen haben, ansonsten jedoch nicht den Hauch eines Interesses an der akustischen Unterstützung zeigen. Diese im Normalfall bewusst verweigern. Hier sollte man mal über die Beweggründe nachdenken. Ist es aus Trotz weil die “böse/selbstbezogene” Fanszene die Mannschaft “im Stich lässt”? Das wäre etwas kurzsichtig gedacht. Ist es aus eigener Profilierungssucht? Das wäre armselig. Ist es weil man wie ein Lemming der Vereinsführung und Bundesliga nachläuft und blind vertraut? Gar der Meinung ist, diese Praxis würde sämtlichen Stadionverbotlern recht geschehen? Kein Handeln der Obrigkeiten in Frage stellt? Das wäre traurig.

Sollten destruktive Maßnahmen und Ungerechtigkeiten einmal eben diese Gruppe treffen, wird die Fanszene trotzdem an ihrer Seite stehen. Weil es das Richtige ist.

Solo ASK!






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