Spiele in Bremen bald teilweise komplett ohne Gästefans?

Nachdem das Bundesverwaltungsgericht entschied, dass das Land Bremen eine Gebühr für die Polizeikosten bei Hochrisikospielen von Werder Bremen an die DFL weiter geben darf (Faszination Fankurve berichtete), droht Werder Bremen nun damit, in Zukunft bei Hochrisikospielen möglicherweise Gästefans komplett auszuschließen.

Bei dem seit über vier Jahren andauernden Rechtsstreit geht es aktuell um 2,3 Millionen Euro an Mehrkosten, die bei Risikospielen in Bremen entstanden sein sollen. Bei der morgigen Mitgliederversammlung der DFL soll nochmals darüber gesprochen werden, ob Werder Bremen die Kosten, über die die DFL eine Rechnung aus Bremen bekommen hat, alleine tragen soll oder nur zu einem bestimmten Anteil. Laut Informationen des Deichstube-Portals habe eine Vorabstimmung unter den 36 Bundesligisten ergeben, dass alle Clubs außer Werder Bremen dafür stimmen werden, dass der SVW die Kosten alleine tragen soll.

Doch dabei will Werder nicht mitmachen. So erklärte Werder-Geschäftsführer Klaus Filbry bei einem Mediengespräch: „Wir akzeptieren es nicht, 100 Prozent der Kosten tragen zu müssen.“ Laut der Argumentation von Werder seien vor allem die Gästefans dafür verantwortlich, dass eine Partie von der Polizei als Hochrisikospiel eingestuft werde, weshalb auch andere Vereine an den Kosten beteiligt werden sollten. Dem SVW schwebt eine Verteilung der umgelegten Mehrkosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen zwischen dem SVW, dem Gastverein und der DFL vor.

Sollte die DFL, die die bisherigen Rechnung des Landes Bremen gezahlt hat, die komplette Summe von Werder einfordern, kündigte Filbry an, dass der SVW nicht zahlen werde. Zudem würde Werder Bremen laut Informationen von Deichstube in Erwägung ziehen, dann in Zukunft manchem Gastverein keine Eintrittskarten mehr für Gastspiele in Bremen zur Verfügung zu stellen, um Risikospiele dadurch zu verhindern.

Dabei sieht das Ligastatut der DFL eigentlich vor, dass Gastvereine zehn Prozent der Gesamtkapazität und mindestens 1.500 Tickets zur Verfügung gestellt bekommen. Sollten Gästefans in Bremen in Zukunft teils komplett ausgeschlossen werden, könnte ein neues Sicherheitsrisiko bestehen, weil Fans des Gastvereins dann auf Heimbereiche im Weserstadion ausweichen könnten. Somit wäre die in der Bundesliga übliche Fantrennung nicht mehr garantiert, was ein Sicherheitsrisiko darstellen könnte. (Faszination Fankurve, 02.12.2019)