03.03.2020 - Münster/Hannover

Spielunterbrechungen auch bei beiden Montagsspielen


Bei den gestrigen Montagsspielen der 3. Liga und der 2. Bundesliga gab es nicht nur Fanproteste gegen die fanunfreundliche Anstoßzeit, sondern auch wieder Plakate und Gesänge, die sich an TSG Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp sowie den DFB richteten.


Nachdem im Preußenstadion gestern Abend etwa 15 Minuten gespielt waren, zeigten Hansa Rostock-Fans im Gästeblock ein Spruchband, auf dem „Auch andere H*ren haben Söhne... Du bist nicht allein!!!“ geschrieben stand. Das Wort „Du“ war dabei in blauer Farbe hervorgehoben. Begleitet wurde dieses Plakat von Gesängen, mit denen sowohl Heim-, als auch Gästefans Dietmar Hopp beleidigten. Auf Plakaten der Preußen Münster-Fans war hingegen „Keller, Hopp & Co: Euer 'sauberer Fußball' bleibt Illusion – Und jeder von euch ein H****sohn“ Schiedsrichter Tobias Schultes unterbracht das Montagsspiel der 3. Liga deswegen, womit der erste Schritt des Drei-Stufen-Plans vom DFB zum Zuge kam. Zu einer weiteren Spielunterbrechung kam es gestern in Münster nicht mehr. Preußen Münster gewann das Heimspiel vor 7.227 Zuschauern durch ein Eigentor in der 66. Minute mit 1:0. Aus Protest gegen die fanunfreundliche Anstoßzeit verzichteten die Hansa-Fans gestern, wie angekündigt, auf organisierten Support (Faszination Fankurve berichtete). Mit „Hansafans gegen Montagsspiele“- , „Montagsspiele: 9,95 € Stadionerlebnis unbezahlbar!!! Es gibt Dinge, die kann das Fernsehen nicht...“- und „Freitags schon an Montag denken. Danke Telekom“-Botschaften sowie einer Fahne mit durchgestrichenem Telekom-Logo protestierten die Gästefans gestern gegen Montagsspiele. Auch im Heimbereich gab es hierzu wieder ein „Montag ist Schiss!“-Banner.


Das Montagsspiel der 2. Bundesliga wurde ebenfalls unterbrochen. Im Niedersachsenstadion waren noch keine zehn Minuten gespielt, da zeigten Ultras von Hannover 96 in der Nordkurve im Oberrang einen Doppelhalter, auf dem Dietmar Hopp im Fadenkreuz abgebildet war. Im Unterrang war ein ähnliches Motiv zu sehen, dort wurde jedoch Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz abgebildet. Das dazugehörige Spruchband trug eine „Keine Akzeptanz für Red Bull & Hoffenheim!“-Aufschrift. Somit kam es in Hannover zu keinen Beleidigungen, aber zu den viel diskutierten Fadenkreuz-Motiven. Zuvor wurde in der Nordkurve noch mit einem „Gegen Montagsspiele & Kollektivstrafen!“-Spruchband gegen die fanunfreundliche Anstoßzeit und gegen Kollektivstrafen protestiert. Weitere Unterbrechungen gab es gestern Abend im Niedersachsenstadion, wo 25.200 Zuschauer einen 3:1 Heimsieg sahen, nicht. (Faszination Fankurve, 03.03.2020)