29.02.2016 - Werder Bremen

Spruchband mit Audi Kritik verboten


Die Wanderers Bremen beklagen, dass ihnen beim Auswärtsspiel in Ingolstadt ein Spruchband mit kritischem Inhalt zu dem FC Ingolstadt Sponsor Audi verboten wurde. Der FC Ingolstadt würde demnach generell keine Audi-Kritik auf Spruchbändern zulassen.


Auch Fans des FC Ingolstadt waren wegen des Verbots schockiert: "Die Ultragruppierung Wanderers Bremen verteilte im Gästeblock Flyer unter dem Motto 'Football is for you and me, not for fucking Industry', die selbstverständlich die Werksclub-Thematik unseres Vereins aufgreifen sollte. Wenngleich das Wort 'Traditionsverein' doch etwas inflationär verwendet wurde und man sich an der ein oder anderen Stelle eine etwas tiefere Auseinandersetzung mit den konkreten Strukturen und Motiven unseres Vereins gewünscht hätte, steckt in dem Text viel Wahrheit und eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema - wie sie auch von uns gelebt wird - mehr als legitim. Umso schockierter war unsere aktive Szene, als wir erfahren mussten, dass ein sachliches Spruchband der Gästefans zu diesem Thema von der Sicherheitsbesprechung des FCI verboten worden war. Da die Zeit bis zum Anpfiff des Spiels sehr kurz war, konnten die Gruppen BRC und SU lediglich mit einem gemeinsamen Spruchband 'Gegen Zensur im Gästeblock!' reagieren, jedoch sehen wir es als unsere Pflicht an, diesem Thema nachzugehen und anzuprangern. Ein Verbot sachlicher Spruchbänder ist ein NO-GO!", heißt es dazu auf brc08.de. (Faszination Fankurve, 29.02.2016)


Faszination Fankurve dokumentiert die Mitteilung der Wanderers Bremen:
Meinungsfreiheit in Ingolstadt
Die sportliche Situation beschäftigt uns momentan sicher am meisten. Leider gibt es für uns darüberhinaus noch andere unschöne Dinge, welche uns begleiten. So auch am letzten Spieltag in Ingolstadt. Es sollte an diesem Samstag nicht nur ein Angriff auf die Geschmacksnerven durch unsere Jungs auf dem Platz geben, sondern auch einen auf die Meinungsfreiheit durch den FC Ingolstadt.
Wir hatten eine kleine Aktion vorbereitet, in der es um das Thema Sponsoren, Mäzene und Investoren gehen sollte. Ein Spruchband war gemalt und Flyer gedruckt worden. Das Banner jedoch wurde uns kurzerhand untersagt. Die Begründung ermutigt uns dabei überhaupt erst diese Zeilen zu schreiben, da sie zum Thema wie die Faust aufs Auge passt. Der FC Ingolstadt lässt generell keine Audi-kritischen Spruchbänder zu!
Ein wirklich perfektes Beispiel dafür, wie die Handhabe der Sponsoren, ob nun direkt oder indirekt, zu unschönen Dingen wie ein schlichtes torpedieren der Meinungsfreiheit führen kann. Und das alles ohne, dass auch nur ein kritisches Wort gefallen wäre. Lediglich wollte man die Stadionbesucher motivieren in Zukunft besser hinzuschauen und auch zu sehen, was alles über kurz oder lang zu Problemen führen kann, statt lediglich an den Lippen der Marketingabteilungen der Vereine und Sponsoren zu hängen.

Ihr könnt euch selbst eine Meinung dazu bilden, inwieweit dieses Spruchband nun kritisch ist und ob es ein Verbot rechtfertigt oder nicht.

Wanderers

Der Flyer der Wanderers:

Fanfotos Werder Bremen




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