23.06.2017 - Hannover 96

Staatsanwalt verwundert über Journalisten bei Durchsuchung


In der vergangenen Woche wurden die Wohnungen von Hannover 96 Fans durchsucht, die eine Fahne der Rising Boys Hannover hochhielten und deshalb dieser Gruppe zugerechnet wurden. Der Oberstaatsanwalt Thomas Klinge zeigt sich nun verwundert, wie die Durchsuchungen abliefen.

„Ich bin arg verwundert, wie eine Journalistin da so nah heran kommen konnte“, sagte Oberstaatsanwalt Klinge gegenüber der Tageszeitung taz. Laut des Artikels soll eine Journalisten sogar gemeinsam mit Polizisten in die Wohnung eines Betroffenen gelangt sein. Der Fananwalt Dr. Andreas Hüttl bezeichnete die Wohnungsdurchsuchungen bei angeblichen Mitgliedern der Rising Boys Hannover gegenüber der Zeitung als „reine PR-Show“. Die von der Polizei durchgeführten Durchsuchungen bei neun Hannover 96 Fans wurden teilweise von Journalisten und Fotografen begleitet, die vorab informiert wurden. So sollen Polizisten bei der Durchsuchung T-Shirts aus dem Fenster gehalten haben, damit sie von Fotografen vor dem Haus fotografiert werden konnten. Lokale Medien in Hannover veröffentlichten zahlreiche Bilder von den Durchsuchungen, bei denen auch einige Zaunfahnen aus der Hannoveraner Fanszene von der Polizei mitgenommen wurden. Auch Zaunfahnen waren auf Fotografen-Bildern von den Durchsuchungen zu sehen. Eigentlich müssen bei Hausdurchsuchungen die Rechte der betroffenen Personen gewahrt werden. Rechtsanwalt Hüttl bezeichnete die Beschlusslage der Durchsuchungen als zu gering und kritisiert, dass auch das Zimmer eines Mitbewohners eines der betroffenen Hannover 96 Fans durchsucht wurde.


Gegenüber der Neuen Presse aus Hannover berichtete Oberstaatsanwalt Thomas Klinge hingegen , dass bei den Durchsuchungen 200 Farbdosen und zahlreiche Schuhe beschlagnahmt wurden, die Auswertung der Gegenstände, Datenträger und Telefone aber noch andauern würde.

Polizei und Staatsanwalt wollten mit den Durchsuchungen aufklären, wer hinter den „RBH“-Sprayaktionen steckt, die in einem Video veröffentlicht wurden. Ob die Beschlagnahme von Spraydosen, deren Besitz völlig legal ist und die zum Beispiel auch zum Malen von Fahnen und Plakaten für den Fanblock genutzt werden, bei den Graffiti-Ermittlungen weiterhilft, bleibt abzuwarten. In der vergangenen Woche wurden die Wohnungen von Hannover 96 Fans durchsucht, die eine Fahne der Rising Boys Hannover hochhielten und deshalb dieser Gruppe zugerechnet wurden. Der zuständige Oberstaatsanwalt Thomas Klinge zeigt sich nun verwundert, wie die Durchsuchungen abliefen. (Faszination Fankurve, 23.06.2017)

Fanfotos Hannover 96




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