10.10.2008 - Iserlohn Roosters

Stadionverbot für Iserlohner Ultra-Gruppe


Der Eishockeyverein Iserlohn Roosters hat gegen die Fangruppierung Ultra-Crew Iserlohn ein Stadionverbot ausgesprochen. Sämtliche Mitglieder des Fanclubs erhalten ab sofort keinen Eintritt mehr zu den Heimspielen des Vereins in der Seilerseehalle.

„Wir bedauern das notwendig werden dieser Entscheidung zutiefst“, erklärt Bernd Schutzeigel, Leiter der Geschäftsstelle am Seilersee gegenüber dem Iserlohner Boten. Nach einem ausführlichen Gespräch im vergangenen Jahr habe der Verein den Eindruck erhalten, dass sich die Gruppe wieder auf ihr „Fansein“ besonnen habe, nachdem es vorher mehrere Zwischenfälle gegeben hatte. Das jetzt ausgesprochene Stadionverbot folgte auf Polizeiberichte nach dem Heimspiel gegen Düsseldorf und auf Vorfälle nach der Partie in Augsburg. Durch diese Maßnahme wolle man Schaden vom Iserlohner Eishockey abwenden und die Besucher der Seilerseehalle schützen. Die DEL prüft derzeit, ob das Stadionverbot auch auf anderen Stadien der Liga ausgeweitet werden soll. (Faszination Fankurve, 10.10.2008)

Im Folgenden dokumentieren wir die Stellungnahme der Ultra Crew Iserlohn vom 09. Oktober 2008:

Stellungnahme der Gruppe ULTRA CREW ISERLOHN vom 09.10.2008

Die Ultra Crew Iserlohn hat am gestrigen 8.10.2008 Stadionverbote erhalten. Stadionverbote, die für die gesamte Gruppe im Kollektiv gelten und die der Gruppe das Besuchen aller Spiele der Iserlohn Roosters GmbH am Seilersee und des Iserlohner EC (1b und Nachwuchs) untersagen. Das SV gilt aktuell für die Eishalle am Seilersee, auf Reaktionen der DEL wartet man noch.

Was hat dazu geführt, dass wir zukünftig zunächst ohne Spiele unseres geliebten IEC dastehen?

Die Begründung des Vereins war deutlich. Die Gruppe habe trotz Verwarnungen aus dem Vorjahr, zu denen wir deutlich Stellung bezogen, uns zurückgehalten haben sowie wie gefordert personelle Änderungen der Gruppenstruktur folgen ließen, bei den Spielen am 3.10 und am 5.10 deutlich Auseinandersetzungen mit gegnerischen Fans gesucht, was dem Vereinsansehen schaden würde. Ohne Gegendarstellung und Chance auf Richtigstellung bekamen wir alle Stadionverbot!

Unsere Sicht der Ereignisse:

Am 3.10.2008 fand in der Eishalle am Seilersee das DEL-Spiel zwischen dem Iserlohner EC und der Düsseldorfer EG statt. Das Spiel mit Derbycharakter bekam die aus unserer Sicht hitzige und emotionale, aber nicht gewalttätige Atmosphäre, die dieses Spiel verdiente und auch auf dem Eis wieder spiegelte. Zwischen den anwesenden Ultragruppen UCI und DSC entwickelte zu punktuellen Situationen eine Anti-Stimmung, zu Auseinandersetzungen kam es wie gewohnt in der Halle nicht. Auch an der „Rangelei“ hinter der Tribüne zwischen Kuttenfans beider Lager ist nach mehreren Augenzeugen keine Person der UCI beteiligt gewesen. Auch an einer Schlägerei am Schwimmbad neben der Eishalle waren nur Leute beteiligt, die eindeutig nicht einmal zum Umkreis der UCI zählen.

Dies wurde uns in persönlichen Gesprächen und Mails von Augenzeugen ebenfalls mitgeteilt, auch wenn die üblichen Verdächtigen der Forengemeinden und die hiesige Presse uns wieder als die Schuldigen sahen.Nach dem Spiel wurden die Gästefans mit Polizeischutz in die Stadt zum Bahnhof begleitet. Das Aufgebot der Polizei war für die Anzahl der Zugfahrer dementsprechend groß und machte klar, dass, selbst wenn es gewollt gewesen wäre, gar niemand überhaupt ein Auseinandersetzung hätten suchen können. Dementsprechend gab es weder eine Annäherung noch eine Schlägerei, auch wenn dies in den Medien - namentlich Radio MK und dem Iserlohn Kreisanzeiger (in der Folge IKZ abgekürzt) – berichtet wurde. Mittlerweile haben weitere Medien die Texte dieser Quellen übernommen. Düsseldorfer Fans, die in dem Marsch zum Bahnhof mitliefen, bestätigten in diversen Foren, dass der Marsch zu keiner Zeit von Angriffen, Auseinandersetzungen oder Gewalttaten überschattet wurde. Auch Iserlohner, die anwesend waren, konnten von nichts berichten.

Zwei Tage später fuhr ein Bus der UCI nach Augsburg. Es kam während der gesamten Fahrt nicht zu einem einzigen Vorfall, die Stimmung war sogar äußerst friedlich. Es gab von beiden Seiten keinen einzigen Gesang gegen den Gegner oder Pöbeleien. Dies können die anwesenden Fans sowie die Heimfans und die Augsburger Gruppe A98 sicherlich bestätigen. Im Stadionverbotsschreiben wird allerdings unter Bezug eines Polizeiberichtes davon berichtet, die UCI habe vor, während und nach dem Spiel versucht, Schlägereien mit Augsburger Fans zu suchen. Zudem sei Ordnungspersonal attackiert worden. Von alledem ist nichts, aber auch nichts wahr. Es ist, simpel gesagt, erdacht und erlogen!!!

Jeder der dort anwesend war und objektiv ist, wird diese Worte sicherlich genauso schreiben können!!! Man wunderte sich sogar über das Polizeiaufgebot neben dem Gästeblock und witzelte darüber, ob der Freistaat wieder seinem Ruf nur Ehre machen wollte.Im Endeffekt gab es also keine Massenschlägereien und Auseinandersetzungen rund um die Spiele am ersten Oktoberwochenende. An den Stellen, an denen was passierte (Schwimmbad am Seilersee als Beispiel) war kein Mitglied oder entfernte Umfeldperson beteiligt. Die Fahrt nach Augsburg war außer einer zertretenen Süßgetränkdose auf einem Rastplatz von keinerlei Gewalt auch nur annähernd überschattet!!

Die Darstellung der Presse und Polizei entnehme man bitte den bekannten Foren und Homepages. Wir weigern uns den Dreck auf unserer Seite zu veröffentlichen!

Das Ergebnis:

Am 8.10.2008 lud uns der Verein Iserlohn Roosters wie erwähnt zum Gespräch. Dabei wurde uns vorab mitgeteilt, dass es um die Vorfälle beim Spiel gegen Düsseldorf und in Augsburg ginge und um Stadionverbote. Beides erzeugte bei uns Verwunderung! Es folgte ein kollektives SV gegen die gesamte Gruppe! Ohne eine Gegenanhörung und Richtigstellung unserseits legte man uns ein Schreiben vor, das vielen Mädchen und Jungen die Herzen brechen wird!! Grund für die Handlungsweise des Vereins waren die Darstellungen der Polizei und des Einsatzleiters Andreas Filthaut, es hätte Auseinandersetzungen zwischen den Fanlagern in der Stadt gegeben, was deutlich von mehreren Augenzeugen jederzeit widerlegt werden kann. So sollte es am Schillerplatz sowie am Bahnhof zu Schlägereien gekommen sein. Diese Falschmeldung wurde von den Vertretern der Presse regelgerecht ausgeschlachtet und zu kriegsähnlichen Szenarien umgewandelt.

Zitat „Was war passiert: Schon in der Nacht vor dem Spiel sollen Ultra-Fans der DEG die Halle am Seilersee mit Parolen beschmiert haben, die die Iserlohner Ultrabewegung "UCI" zu einer "Auseinandersetzung" auf dem Iserlohner Schillerplatz bewegt haben.“

Dies war definitiv nicht der Fall!! Die Leute, die dort gesehen wurden, gehen jeden (Spiel-)Tag über den Schillerplatz. Ihr gutes Recht!!! Weiterhin berichtete die Presse, auf Stützen der Polizei, dass immer wieder auf Gruppen und Einzelpersonen in der Stadt gestoßen worden wäre. Wir wollen nicht anzweifeln, dass diese Aussage richtig ist, sicherlich sind auch Leute von uns auch nach einem Heimspiel in unserer Stadt unterwegs. Warum auch nicht? Schließlich ist es unsere Heimat. Nur wer gibt das der Polizei oder der Presse das Recht darauf, zu behaupten, dass die Personen eine Schlägerei gesucht haben? Wer entscheidet, ob jemand auf dem Weg zu einer Schlägerei oder auf dem Weg in eine Kneipe, Disco oder einfach nach Hause ist?? „Ich sehe es als Recht, mich als Bürger in meiner Stadt zu bewegen, wie immer einen Döner zu essen und meine Stammkneipe zu besuchen!“

Ist es gerecht, dass die Polizei und die Presse ohne Faktenbasis, öffentlich entscheiden kann, was oder wie jemand ist??? Diesen Zustand hatte dieses Land in seiner Geschichte schon mehrfach, offenbar ist in den Köpfen der Verantwortlichen für diese Indizienberichte diese Mentalität noch arg verankert!! Was Recht ist muss Recht bleiben!!! Fakt ist das nichts passiert ist und gar nichts passieren konnte, ob zwei, zehn oder hundert Leute auf einem Fleck stehen! Zumal jedem, der den Marsch gesehen hat, klar sein dürfte, wie sinnlos ein solch unterstelltes Unterfangen gewesen wäre! Der entscheidende Satz am Ende aller Zeitungsbereichte ist - so widersprüchlich es auch zu den vorherigen Aussagen wirken mag – dass es nicht annähernd zu Auseinandersetzungen gekommen sein soll! Dieser Satz kommt sogar von Herrn Filthaut selbst.

Der geneigte Leser fragt sich, was nun der Wirklichkeit entspricht. Aus unserer Sicht ist demnach gar nichts passiert, aufgrund von Vermutungen und Indizien wie „Sichtungen von Leuten, die Ultras sein könnten, weil sie dunkle Kleidung tragen“, wurden nun Leute im Kollektiv bestraft und mit Stadionverboten belegt, obwohl sie an dem Abend weder im Bereich der angeschriebenen Ort waren oder wenn, nirgendwo personell erfasst wurden. Was ist mit Mitgliedern unserer Gruppe, die auf der After-Game-Party oder auf dem Weg zur Arbeit waren, was ist an dem Tag nicht anwesenden UCI-Leuten??? Wenn jemand für eine Tat bestraft wird, hat er dafür gerade zu stehen, eine Strafe im Kollektiv ist inakzeptabel und unduldbar!!

Wir wissen selbst, dass in unserer Vergangenheit Momente gab, die uns selbst in einen Verdacht stellen können. Wir haben Fehler gemacht und daraus gelernt! Dennoch gab es seit der „Verwarnung“ bis heute keine Auffälligkeiten, die den Rahmen der Ermahnung gesprengt hätten, auch wenn uns Herr Filthaut nebst heimischer Presse mehrfach vor allem in der Sommerpause versucht haben, auszubooten und Legenden bildeten, deren Ruf wir gar nicht gerecht werden könnten! Man erinnere sich an das Fußball – Oberligaspiel in Oestrich, was für die Presse und die Polizei Grund genug war, wegen 10 Mitgliedern der UCI von Gewalt und Bürgerkriegszenarien zu sprechen. Wie damals, werden wir auch diesem Fall rechtliche Schritte gegen den Einsatzleiter Andreas Filthaut in Erwägung ziehen. Denn wiederholt sorgt er für Ordnung aber nicht für Recht! Gerade aus dieser Sicht ist die UCI intelligent genug, den Herren Filthaut, Topp und Heintz oder wie immer sie auch heißen, nicht den Gefallen zu tun, sich zu einer offensichtlich aussichtslosen Aktion hinreißen zu lassen und in dem geschilderten Umfang Gewalt mit einem nicht gemochten, dennoch respektierten Gegner zu suchen!

Was bleibt nun?

Wir stellen eine Gruppe da, der man den Nährboden ihres Daseins genommen hat, nämlich den Besuch der Spiele der Iserlohn Roosters!! Alles, was wir in naher Zukunft geplant hatten im Bereich einer Jugendgruppe, eines Fanzine oder einer Choreo ist durch blanke Vermutungen und den Druck durch Polizei und Presse und für angenehme Publicity zerstört worden!! Unser Verein hat sich dazu hinreißen lassen, für die treuesten der Treusten, für die, die noch dann im Stadion alles geben, wenn keiner mehr einen Pfifferling auf das Team gibt, die ihr Geld und ihr Zeit für diesen Verein und seine Mannschaft emotionaler und sicherlich im Gegensatz zu vielen Konsumenten und Schönwetterfans immer und überall geopfert haben, ein Stadionverbot ungeahnten Ausmaßes zu verhängen. Könnten wir es über unsere Herzen bringen, würden wir über diesen Undank fluchen! Wir sind aus dem Stadion verbannt und können unserer Aufgabe und unseren Idealen, der jederzeitigen und allerorten geltenden Unterstützung des IEC, vorerst nicht mehr nachgehen!

Aber:

Wir werden Gespräche suchen und jede erdenkbare Möglichkeit nutzen, um unseren IEC wieder als Gruppe spielen zu sehen, wir werden den Kampf nicht aufgeben, unseren Gegnern das Feld nicht überlassen, ohne nicht bis zur letzten Chance für den Freiraum Ultra in Iserlohn gekämpft zu haben. Das sind wir den Mitstreitern und auch der deutschen Eishockeyszene schuldig. Wir werden nicht heulend in der Ecke sitzen und uns bemitleiden, sondern wer uns kennt –ob Freund oder Feind – wird wissen, dass die UCI nicht einfach geht!! Das Gelingen ist nicht absehbar, trotzdem wird keiner der Jungen und Mädchen in der UCI aufgeben.

Siege wenn du kannst, verliere wenn du musst – aber kapituliere nie!!!

Für den Fall, dass wir wie im Stadionverbotsschreiben formuliert auf „unbestimmte Zeit“ und damit lange von der Bildfläche der Eishalle verschwinden, haben wir noch einige Mitteilungen! Wir „danken“ in dem Zusammenhang den Vertretern der Presse in den Personen von Mikro Heintz von Radio MK und Michael Topp vom IKZ für ihre jederzeit subjektiven, nie auf eigenen Eindrücken basierten und ihre eigenen Ziele verfolgenden Berichterstattungen. Beide haben nie aufgehört, Aufmerksamkeit zu erhaschen und ihre Profilneurosen in Bezug auf andere zu verstecken.Genauso danken wir dem Polizeibeamten Andreas Filthaut, der sich zwar selbst als Kenner der Szene bekannt hat, gerade aber mal bewiesen hat, das er das Wort „Ultra“ schreiben kann und ansonsten in willkürlicher Manier auf schon fast „persönliche“ Art und Weise gegen uns vorgegangen ist. Seine unaufhörlichen Hetzereien an jedem Spieltag haben dazu geführt, dass schlussendlich das Eis beim Verein gebrochen ist! Welche Ziele er auch immer jetzt verfolgen wird, wir hoffen, sie misslingen ihm völlig!

Schlussendlich bleibt noch der Dank an alle Hetzer und Schönwetterfans in der Fangemeinde des IEC, die es über Jahr hinweg nicht verkraftet haben, dass sie außer Biertrinken, einer Pseudomoral hinterherlaufen und der Unfähigkeit, Stimmung zu generieren, nichts können. Sauft euch voll, singt einmal im Spiel ein Lied, lasst euch von Frankfurt in Grund und Boden singen und konsumiert jeden Dreck, den man euch vorsetzt und fallt zurück in die Steinzeit des Eishockeys! „Los werden“ tut ihr uns nie, geschafft habt ihr nichts, dafür sind unsere Lieder und unsere Verdienste viel zu eingebrannt in die Seelen aller stimmungswilligen Fans. Und sollten unsere Lieder erklingen, ist auch die UCI in der Halle!!

Auch wenn alle Anti-Stimmen meinen und bejubeln, gesiegt zu haben und nun triumphieren, versichern wir, dass in Iserlohn die Wurzeln gelegt wurden, um auch in Zukunft eine aktive, ultraorientierte Szene zu haben, und sollte es von uns nur noch unserer Asche geben, wird die Szene den Gedanken weiterleben. Man kann keine Ideale und Ideen töten!!!

Ernstgemeinten Dank spenden wir an diejenigen, die uns unterstützt, verstanden und sich - auch wenn es Disparitäten gab - fair mit dem Gedanken der UCI auseinandergesetzt haben. Wir wünschen Euch weiter ein Leben mit und für den IEC! Wir danken besonders den Unschuldsengeln für ihre Kooperation und ihre fairen Umgang mit uns, wir danken jedem, der unseren Weg ein Stück weit mitgegangen ist! Wir danken unserem Umfeld, welches mit uns den Gedanken einer Ultraszene in Iserlohn gelebt hat und hoffentlich wieder auch leben wird!

Schlussendlich wird es für uns alle weitergehen…..wann immer Iserlohn seine Crew braucht, wird sie da sein und auch nach der unfreiwilligen Inaktivierung der Gruppe und dem Auseinandersetzen mit den Stadionverboten wird es ein weiteres „Gemeinsam“ für die Jungs und Mädels der UCI geben!! Unser Leben und unsere Herzen werden blau-weiß bleiben, bei jedem einzelnen, der den Weg gegangen ist und jeden steinigen Schritt heute noch spürt, wird diese Zeit nicht in Vergessenheit geraten und ein Anreiz sein, den Geist und vor allem die Mentalität in Gedanken zu halten und auf die Stunde X zu warten!!

NUR DER IEC

ULTRA CREW ISERLOHN seit 2005 am 09.10.2008