14.10.2020 - 1. FC Kaiserslautern

Stadionverbot für „kurz am Tatort stehen“


Etwa 4.000 Fans des 1. FC Kaiserslautern waren am 30. November 2019 beim Auswärtsspiel bei Viktoria Köln im Sportpark Höhenberg zu Gast. In Zeiten der Corona-Pandemie erhielt ein FCK-Fan Besuch von der Polizei, bei dem ihm mitgeteilt wurde, dass er wegen Landfriedensbruch und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte angezeigt wurde.

Ein Stadionverbot mit einer Laufzeit von drei Jahren, das seitens Viktoria Köln ausgesprochen wurde, soll für den FCK-Fan ebenfalls erhalten haben. Die Rot-Weiße Hilfe, die FCK-Fans bei Problemen mit Polizei und Justiz unterstützt, hat den Fall nun öffentlich gemacht. Die Fanhilfe aus Kaiserslautern befürchtet, dass es weiteren FCK-Fans ähnlich ergangen sein könnte.

„Michael verlies das Stadion gut gelaunt direkt nach dem Abpfiff mit dem Ziel, den Abend in der Düsseldorfer Altstadt ausklingen zu lassen. Auf dem Weg zur S-Bahn sah er FCK-Fans, deren Handgelenke von der Polizei mit Kabelbindern fixiert wurden. Er blieb, wie auch mindestens 20 weitere FCK-Fans kurz stehen und schaute, was dort los war. Als kurz darauf immer mehr FCK Fans aus dem Stadion kamen, sperrte die Polizei den Weg zu den fixierten Personen ab. Michael, der ja bereits hinter der Polizeikette stand, lief daraufhin mit den restlichen FCK-Fans zur S-Bahn Richtung Köln-Deutz. Dass die S-Bahn auf dem Weg defekt ausfiel und in einen Bus umsteigen musste war wohl spannender als die Eindrücke nach dem Spiel. Während des Corona Lockdowns stand dann plötzlich die Polizei vor der Haustüre. Michael wurde mündlich mitgeteilt, dass er eine Anzeige wegen Landfriedensbruch und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte bekommen hat. Michael reagierte richtig, verweigerte die Aussage und kontaktierte die RWH. Vor Kurzem flatterte dann ein Schreiben von Viktoria Köln ein, indem ein 3-jähriges Stadionverbot ausgesprochen wurde. Noch mal zur Erinnerung: Michael blieb lediglich kurz an dem „Tatort“ stehen und saß gut 15 Minuten nach Abpfiff bereits in der S-Bahn ohne Personalien abgegeben oder sonstigen Kontakt zu Polizeibeamten gehabt zu haben. Bis heute gibt es kein offizielles Schreiben der Polizei“, blickt die Rot-Weiße Hilfe auf den Fall zurück. (Faszination Fankurve, 14.10.2020)

Fanfotos 1. FC Kaiserslautern




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