Bayer 04 Leverkusen hat gegen einen Leverkusener Ultrà ein für fünf Heimspiele gültiges Stadionverbot ausgesprochen, weil dieser Teile des „Schützt die Bürger dieser Stadt! Tunnel statt Mega-Stelze!“ Spruchbands ins Stadion geschmuggelt haben soll. Das Spruchband wurde von Vereinsseite zuvor verboten.
Laut Angaben der Nordkurve 12 begründete der Verein diese Entscheidung mit dem grundsätzlichen Verbot politischer Botschaften in der BayArena. Die Ultras Leverkusen positionierten sich zuletzt in der für die Stadt Leverkusen wichtigen Debatte über den Aus- bzw. Umbau der Autobahn A1 und der Leverkusener Brücke über den Rhein. Die Ultras forderten eine Untertunnelung im Bereich der sogenannten Stelzenautobahn vor der Brücke und sammelten Unterschriften für diese Lösung der aktuellen Verkehrsprobleme (Faszination Fankurve berichtete).
Bayer Leverkusen sieht in dieser Positionierung ein politisches Statement, das im Stadion unterbunden werden soll. Der Vorstand der Nordkurve versuchte noch zu intervenieren und forderte den Verein auf, das Stadionverbot wieder aufzuheben, was jedoch nicht passierte. Der Club wolle rigoros gegen das Umgehen von Verboten vorgehen und sanktionierte das Einschmuggeln eines nicht-genehmigten Spruchbands besonders hart.
Die Ultras Leverkusen sind deutschlandweit nicht gerade für ihre politischen Statements in der Fankurve bekannt. Die Nordkurve kann nicht nachvollziehen, warum das Engagement der Ultras damals für den Erhalt des Bayerkreuzes, was ebenfalls ein lokalpolitisches Thema war, von Vereinsseite geduldet wurde, nun jedoch Spruchbänder zum Thema Autobahnausbau verboten werden.
Neben dem Stadionverbot für das Einschmuggeln des Spruchbands kämpfen die Ultras Leverkusen aktuell mit Stadionverboten von zwei Vorsängern, die sanktioniert wurden, weil sie in Pirmasens den Zaun bestiegen (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 23.01.2017)
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