15.05.2020 - Podcast

Stadionverbotsproblematik, Fanrechtefonds & Trainingsbesuche


Heute ist die 18. Ausgabe des Faszination Fankurve-Podcasts erschienen. In der neuen Folge geht es an mehreren Stellen um die Stadionverbotsproblematik, um den Fanrechtefonds und die Trainingsbesuche mehrerer Fanszenen im Februar 2007.

Um auf Probleme bei der Stadionverbotspraxis aufmerksam zu machen, blieb ein Fanblock der FC Hansa Rostock-Fans beim Heimspiel gegen die Spielvereinigung Fürth während der ersten Halbzeit leer. Dazu hatten die Gruppen Baltic Boyz und Suptras Rostock aufgerufen. Im gleichen Zeitraum kündigte der Verein Hansa Rostock an, nicht mehr mit den Suptras zusammenzuarbeiten.

Vor dem Testspiel zwischen dem SV Babelsberg 03 und dem FC St. Pauli fand eine Demo für den Erhalt und die Sanierung des Karl-Liebknecht-Stadions in Potsdam statt. Beide Fanszenen beteiligten sich an der Demo.

Die Fans von Rot-Weiss Essen feierten beim Heimspiel gegen Augsburg den 100. Geburtstag ihres Vereins. Vor beiden Halbzeiten gab es je eine Choreografie und nach dem Spiel wurden 50 bengalische Fackeln gezündet.

Nach dem Spiel Lok Leipzig gegen die Zweitvertretung von Erzgebirge Aue kam es zu Ausschreitungen. Bundesweite Zeitungsberichte gingen von 800 Hooligans aus. Laut Szenequellen beteiligten sich 150 Leute, an den Ausschreitungen, dazu kamen nochmal rund 150 Schaulustige. Wegen des Einsatzes von Pyrotechnik auf beiden Seiten musste das Spiel für 15 Minuten unterbrochen werden. Aue gewann das Spiel mit 3:0.

Der FC St. Gallen schlug neue Wege in Sachen Stadionverbote ein. Zusammen mit Fans wurde das „Projekt Chance“ entwickelt. Fans mit Stadionverbot, die schon mindestens sechs Monate davon abgesessen hatten, durften zu Heimspielen ins Stadion, mussten dafür aber Arbeiten im Verein übernehmen. Sollten sich die Auserwählten bewähren, wollte man die Stadionverbote aufheben, bzw. sich bei anderen Clubs für die Aufhebung einsetzen.

In Wehen gaben die „Psychopathen Wehen“ ihre Auflösung bekannt. Außerdem nahm der Fanrechte Fonds im Februar 2007 seine Arbeit auf. Mehr als 7.500 Euro gingen damals bereits an Spenden ein. Für den Beirat des Fanrechtefonds konnten mit dem damaligen HSV-Keeper Frank Rost und dem Radioreporter Günter Koch zwei prominente Namen gewonnen werden.

Trainingsbesuche frustrierter Fans gab es damals in Köln, Gladbach und Dresden. Die Presse berichtete teilweise von Gewalt und dem Einsatz von Schreckschusspistolen, was von offizieller Seite aus aber bestritten wurde. Die Koordinationsstelle Fan-Projekte befürchtete die üblichen Nachahmer und fand die Entwicklung bedenklich. Über diese und weitere Themen geht es in der 18. Ausgabe unseres Podcasts, der heute hier in der „Football was my first love“-App erschienen ist. (Faszination Fankurve, 15.05.2020)






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