12.06.2017 - Brandenburg

Statistik über „Gewalttäter Sport“ Einträge in Brandenburg


Auf Anfrage der Linken-Politikerin Isabelle Vandré hat die Landesregierung von Brandenburg eine Statistik veröffentlicht, in der die Einträge in die bundesweite Datei „Gewalttäter Sport“ von Einwohnern Brandenburgs nach Vereinszugehörigkeit aufgelistet werden.

Demnach sind aktuell 218 in Brandenburg wohnende Personen in der bundesweiten Datei eingetragen. Mit 63 Einträgen stehen die Fans von Energie Cottbus an der Spitze, gefolgt von Vereinen, die außerhalb des Bundeslandes spielen, wie zum Beispiel Dynamo Dresden (23), Rot-Weiß Erfurt (23) und Union Berlin (21). Hier gibt es die genaue Aufschlüsselung:


In der Saison 2015/2016 waren nur 108 Personen in der bundesweiten Datei eingetragen, also weniger als die Hälfte, als jetzt. In der Saison 2014/2015 waren es noch 174 Brandenburger, das Jahr davor 225. In der Saison 2010/2011 waren mit 419 Personen aus Brandenburg noch deutlich mehr Fußballfans in die deutschlandweite Datei „Gewalttäter Sport“ eingetragen.

Die Landesregierung von Brandenburg stellt in der Beantwortung der Kleinen Anfrage klar, dass betroffene Fußballfans nicht über eine Eintragung in die Datei informiert werden. Als Fan reicht manchmal eine einfache Kontrolle der Personalien durch die Polizei im Fußballumfeld, um in der bundesweiten Datei „Gewalttäter Sport“ zu landen. Über den Eintragung wird man anschließend nicht informiert.

Die Polizei in Brandenburg kündigt an, neben der bundesweiten Datei „Gewalttäter Sport“ aktuell eine Fachanwendung CRIME „Störer Sport Brandenburg“ einführen zu wollen. „In dieser Fachanwendung soll die Verarbeitung polizeilich relevanter Daten für Zwecke der Gefahrenabwehr und der Strafverfolgung im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen, insbesondere Fußballspielen, erfolgen. Derzeit befinden sich keine personenbezogenen Daten in der im Aufbau befindlichen Fachanwendung“, heißt es dazu von der brandenburgischen Landesregierung. (Faszination Fankurve, 12.06.2017)