27.11.2008 - 1. FC Köln

„Stell Dir vor es ist FC – und DU darfst nicht hin!“


Sowohl Fan-Projekt 1991 als auch Dachverband der aktiven Fanclubs des 1. FC Köln haben auf eine Mitteilung des Clubs eine Stellungnahme abgegeben. Es geht darum, dass der Bundesligist aufgrund einiger Vorfälle bei Spielen unter Beobachtung steht.

Faszination Fankurve dokumentiert die beiden Stellungnahmen

„Stell Dir vor es ist FC – und DU darfst nicht hin!“

Wie der Verein in Person von Claus Horstmann und Rainer Mendel dem Fanclub-Dachverband und dem Fan-Projekt 1. FC Köln 1991 e.V. in der vergangenen Woche mitteilte, stehen die Fans des 1. FC Köln seit den Vorfällen beim Heimspiel gegen den FC Bayern München und dem Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen unter besonderer Beobachtung des DFB und der DFL. Bei beiden Spielen waren Gegenstände bzw. Rauchpulver und Pyrotechnik auf das Spielfeld geflogen. Wie bereits der Presse zu entnehmen war, musste der 1. FC Köln eine Geldstrafe in Höhe von 23.000 EUR zahlen.

DFB und DFL gaben den Verantwortlichen des Vereins jedoch klar zu verstehen, dass bei weiteren Vorfällen mit noch empfindlicheren Strafen zu rechnen ist. Die Rede ist hierbei von der Sperrung des Stehplatzbereichs, der gesamten Südtribüne oder gar einem Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Sollten Fans des 1. FC Köln erneut gegen bestehende Regeln verstoßen, unbeachtlich ob auswärts oder zu Hause, schaden sie dem Verein und allen anständigen Fans somit in massiver Art und Weise.

Der 1. FC Köln hat das Fan-Projekt daher um seine Mithilfe gebeten. Dieser Bitte möchten wir selbstverständlich im Rahmen unserer Möglichkeiten nachkommen. Klar ist, dass weder der Verein samt Sicherheitsdienst und Polizei, noch das Fan-Projekt im Stande sind jeden einzelnen Fan zu kontrollieren. Wir möchten daher alle Fans des 1. FC Köln sensibilisieren, etwaigen „Chaoten“ ins Gewissen zu reden. Nur gemeinsam können wir es schaffen wieder das zu sein, was wir sind: Die besten Fans im Land!

Zu den besten Fans gehört weder sinnlose Gewalt noch unnötiges Werfen von Gegenständen. Das Fan-Projekt 1. FC Köln distanziert sich klar von diesen Aktionen und spricht sich gegen das Abbrennen von Feuerwerkskörpern aus. Die Spiele des 1. FC Köln sollen für jeden Fan ein Erlebnis sein, bei dem auch Emotionen nicht zu kurz kommen sollen. Jedoch hat die Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten höchste Priorität. Wir bitten alle Fans und Stadionbesucher die Mannschaft des 1. FC Köln mit fairen und anständigen Mitteln zu unterstützen. Angesichts der momentan sportlich zufrieden stellenden Situation, wäre es umso bedauerlicher den guten Saisonverlauf mit weiteren Vorfällen dieser Art zu gefährden.

Der 1. FC Köln hat erstklassige Fans – lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass dies so bleibt und nicht von Einzelnen kaputt gemacht wird. Geisterspiel in Köln – Nein Danke!

Euer Fan-Projekt 1. FC Köln 1991 e.V.

Stellungnahme vom Dachverband zu den Vorkommnissen in Leverkusen bzw. den Strafen seitens der DFL/DFB

Liebe Fanclubvorsitzende und FanclubvertreterInnen im Fanclub-Dachverband,

am 18.11.2008 informierte der 1. FC Köln, vertreten durch Rainer Mendel und Claus Horstmann, VertreterInnen des Fanprojekts (Thomas Mentz, Michael Sandmann) und des Fanclub-Dachverbandes (Helga Wolf, Holger Richter) über den aktuellen Stand der Sanktionen für den Verein hinsichtlich des unerlaubten Abbrennens von Feuerwerkskörpern (Bengalos, Rauch, Knallkörper aller Art), dem Werfen von Gegenständen in den Stadioninnenraum sowie sonstiger Vorkommnisse informiert.

Der Sachstand stellt sich zur Zeit wie folgt dar:

Wie bekannt erhielt der Verein nach dem „Böllerwurf“ bzw. den Leuchtraketen in Leverkusen sowie dem Becherwurf beim Heimspiel gegen Bayern (von der Westtribüne) eine Geldstrafe von 23.000 Euro. DFB und DFL drohen dem Verein nun in aller Deutlichkeit mit der Sperre des Stehplatzbereichs Süd, der Sperre der Südkurve oder gar einem Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit, sollten weitere Verstöße gegen die geltenden Regeln durch die Fans des 1.FC Köln erfolgen. Auf Deutsch: Egal, ob auswärts oder zu Hause, wenn es das nächste Mal brennt oder Gegenstände fliegen, bedeutet das: Geisterspiel beim nächsten Heimspiel.

Der Verein bittet uns als Dachverband mit ca. 2.500 organisierten Fans, dabei zu helfen, dass es nicht zu einer solchen Strafmaßnahme kommt. Dabei geht es nicht um populistische Kampagnen, sondern darum, Schaden vom Verein abzuwenden und auch in Zukunft unsere Mannschaft aktiv beim Spiel unterstützen zu können. Bei einer Sperrung der Südkurve wären wir nämlich die ersten, die nicht mehr dabei wären - was weder wir noch der Verein wollen. Deswegen möchten wir direkt mit Euch als Fanclubvertreter reden und das Bewusstsein für das Problem und unsere Ziele schärfen.

Gegenüber dem Verein haben wir als Vorstand des Fanclub-Dachverbandes für die bei uns organisierten Fanclubs erklärt, dass wir im Sinne der Selbstkontrolle der aktiven Fanszene darauf hinwirken wollen, dass das unkontrollierte Abbrennen von Feuerwerkskörpern, das Werfen von Gegenständen auf Spieler/Ordner/Spielfeld sowie sinnlose Gewalt im Umfeld von Spielen des 1.FC Köln zukünftig unterbleiben. Wir rufen Euch als Vertreter eurer Fanclubs auf, euren Einfluss direkt in eurem jeweiligen Fanclub, aber auch in Eurem Umfeld im Stadion geltend zu machen. Es kann und darf nicht sein, dass das „Vergnügen“ Einzelner, egal ob in Fanclubs organisiert oder nicht, über das Wohl unseres Vereins gestellt werden.

Unabhängig davon haben wir gegenüber dem Verein klargestellt, dass wir

1) nach wie vor für das kontrollierte Abbrennen von Feuerwerkskörpern votieren und das Ziel, dies legalisiert bei Spielen tun zu können, weiter verfolgen

2) große Probleme auch im Umfeld der nicht organisierten Fans sehen (Mitläufer etc.)

3) die Verhältnismäßigkeit der Strafen zu den Vorkommnissen unserer Meinung nach nicht gewahrt ist.

Damit die Diskussion auf breiter Basis geführt werden kann, haben sich Claus Horstmann und Rainer Mendel bereit erklärt, an unserem Mitgliedertreffen im Januar (Donnerstag, 08.01.2008) teilzunehmen, um dort die Situation zu erläutern und bei einer anschließenden Diskussion Rede und Antwort zu stehen.

Am Rande des Gesprächs informierte der Verein uns, wie auf dem letzten Mitgliedertreffen gefordert, über seine Stellungnahmen zum Auswärtsspiel in Leverkusen. Der 1. FC Köln hat gegenüber DFB und DFL ausführlich und in scharfer Form zu den skandalös dilettantischen Umständen, insbesondere rund um die Eingangsituation am Gästeblock, Stellung genommen. Von einer öffentlichen Stellungnahme nahm der Verein jedoch, auch ob der Umstände von den Rängen, Abstand.

Dachverband der aktiven Fanclubs des 1. FC Köln e.V.

Der Vorstand

Fanfotos 1. FC Köln




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