22.02.2019 - Eintracht Frankfurt

Stellungnahme der Ultras Frankfurt zu gestrigen Vorfällen


Nachdem gestern die Fahnenräumlichkeiten im Waldstadion von der Polizei durchsucht wurden, ein gegen den hessischen Innenminister gerichtetes Spruchband beschlagnahmt und die im gesamten Stadion geplante Choreografie kurzfristig abgesagt wurde (Faszination Fankurve berichtete), nahmen mittlerweile die Ultras Frankfurt Stellung zu den Vorfällen.

Die gestrigen Vorfällen sind demnach nur der Höhepunkt einer Entwicklung in den letzten Wochen, in denen sich der Konflikt mit der hessischen Polizei und dem hessischen Innenminister Peter Beuth zuspitzte: „Bereits seit Wochen gibt es rund um die Nordwestkurve verschiedenste Polizeieinsätze, die offenbar zum Ziel haben, eine Eskalation herbeizuführen. Innenminister Beuth führt dabei einen persönlichen Kleinkrieg und lässt seine Truppen nach Gutdünken operieren. Beim heutigen UEFA-Cup-Heimspiel gegen Shaktar Donezk wurde nun ein Interview (!) des Vereinspräsidenten (!) Fischer zum Vorwand genommen, kurz vor dem Spiel unsere Fahnenräumlichkeiten im Stadion zu durchsuchen. Den Choreohelfern wurde der Einlass ins Stadion verwehrt, während Polizeieinheiten auf der Suche nach Pyrotechnik die Kurve, den Raum im Stadion und sogar Örtlichkeiten in Sachsenhausen durchsuchten. Gefunden wurde selbstredend: nichts“, heißt es dazu in der Stellungnahme der Ultras Frankfurt.


Erst als Reaktion auf diese Aktion sollen Frankfurter Ultras ein Spruchband hergestellt haben, auf dem „Beuth, der Ficker fickt zurück!“ gestanden haben soll. Dieses Spruchband wurde vor dem Spiel in einem umstrittenen Polizeieinsatz unter Einsatz von Schlagstöcken von Polizisten vor der Nordwestkurve beschlagnahmt. Laut Angaben der Ultras Frankfurt sollen beim umstrittenen Polizeieinsatz mehrere Fans verletzt worden sein. Verletzte Polizisten gab es hingegen nicht, wie die Polizei Frankfurt bestätigte. „Als Reaktion darauf wurde ein Spruchband gegen diese Maßnahme angefertigt – wohlgemerkt ohne beleidigenden Inhalt ('Beuth, der Ficker fickt zurück!') –, woraufhin Polizeieinheiten mit Schlagstockeinsatz ausrückten und dieses Spruchband beschlagnahmten. Dabei kam es zu mehreren verletzten Fans. Damit wurde ein Punkt erreicht, an dem wir als Fanszene nicht einfach zur Tagesordnung übergehen können. Dementsprechend wurde die in den vergangenen Tagen aufgebaute Choreographie bereits vor dem Anpfiff wieder abgebaut. Für uns war es unter diesen Umständen nicht möglich, den gewohnten festlichen Rahmen für das Spiel zu bieten“, begründen die Ultras Frankfurt ihre gestrige Entscheidung, die geplante Choreografie kurzfristig abzusagen. (Faszination Fankurve, 22.02.2019)

Fanfotos Eintracht Frankfurt




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