01.12.2008 - Eintracht Frankfurt

Stellungnahmen zum Spiel in Bremen


Gestern haben sowohl die Fanbetreuung als auch die Ultras Frankfurt Stellung zu den Vorkommnissen beim Auswärtsspiel in Bremen am vergangenen Samstag genommen. Um die 250 Fans des Clubs aus der Mainmetropole waren in Gewahrsam genommen worden.

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahmen von Ultras Frankfurt und der Fanbetreuung:

Kurze Information zu den Geschehnissen rund ums Spiel in Bremen

Beim gestrigen Spiel unserer Eintracht in Bremen wurden die Insassen von 6 Bussen aus verschiedenen Gruppen der Frankfurter Ultraszene gegen 10 Uhr morgens im Steintorviertel in Bremen, auf der Suche nach einer geeigneten und geöffneten Lokalität, aufgehalten und eingekesselt. Zuvor war es zu keinerlei Straftaten gekommen, sodass natürlich auch gegen die Einkesselung nicht weiter vorgegangen wurde. Anschließend wurde uns eröffnet, dass sämtliche, ungefähr 250, Personen nun zur Gefahrenabwehr in Gewahrsam genommen werden würden, als Gründe dafür konnten nur „aggressives Aussteigen aus dem Bus“, sowie 1 Böller und das Laufen auf der Straße und über rote Ampeln genannt werden.

Innerhalb der nächsten 3 Stunden wurde jeder nun einzeln abgeführt und ins polizeiliche Gewahrsam gebracht, wo man bis nach Spielende, ca.18 Uhr, in überfüllten Zellen und bei teilweise miserablen Bedingungen, festgehalten wurde.

Daraufhin wurden wir ans Stadion gebracht und später von einem Polizeiaufgebot von grob geschätzten 40 Kastenwägen bis nach Frankfurt begleitet. Nachdem es schon im polizeilichen Gewahrsam (also ab 10 Uhr morgens) keinerlei Möglichkeiten gab, an Nahrungsmittel zu gelangen, wurde auch jede Ausfahrt zu einer Raststätte von der Polizei abgesperrt.

Außerdem kam es im Stadion zu Auseinandersetzungen mit Staatsbeamten, als mehrere hundert Eintrachtfans, nachdem sie über die Geschehnisse vor dem Spiel informiert worden waren, aus dem Block gingen (an dieser Stelle danke für die Solidarität!) und am Verlassen des Stadions gehindert wurden. Hierbei ging die Polizei außerordentlich brutal, wahllos und ohne Rücksicht auf Frauen und Kinder vor.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Aktion im Vornherein von der Einsatzleitung der Bremer Polizei geplant war, schließlich waren bereits bei der Ankunft unserer Busse um kurz vor 10 ein Fernsehteam mit Kamera, sowie offenbar auch ein Richter um die polizeilichen Maßnahmen abzusegnen, vor Ort. Bedauernswert ist auch das Verhalten weiter Teile der Medien, die den offiziellen Polizeiaussagen, die von „über 200 Hooligans“ sprachen, ohne ihrem journalistischen Auftrag, das näher zu recherchieren, nachzugehen, blind Glauben schenkten. Es bleibt zu hoffen, dass sich auch diesbezüglich etwas ändert.

Eine detailiertere Beschreibung, sowie Kommentierung aller Vorkommnisse des Tages würde sicherlich mehrere Seiten füllen, festzuhalten bleibt aber, dass diese Vorfälle von unserer Seite natürlich nicht ohne Reaktion bleiben können und werden, hat man hier schließlich eine neue Dimension, was den Versuch angeht, unliebsamen Anhängern das Reisen zu Auswärtsspielen unserer Eintracht zu verleiden, erreicht.

Never Surrender!

Ultras Frankfurt 1997, am 30.11.2008

Hallo Eintrachtler,

die Vorfälle von Bremen sind unfassbar und können so nicht hingenommen werden. Auch nach Rücksprache mit unseren Szenekundigen Beamten ist der Eindruck, dass hier seitens der Bremer Einsatzleitung der Polizei völlig überzogen wurde. Wir werden in Ruhe die Dinge sammeln, analysieren und dann reagieren. Leute mit Verletzungen, lassen sich diese am besten per Attest bestätigen.

Wir bitten alle Betroffenen sich per Mail an die Fanbetreuung zu wenden. Entweder koehler@eintracht-frankfurt.de oder francis@eintracht-frankfurt.de.

Die Fanbetreuung

Fanfotos Eintracht Frankfurt




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