05.11.2018 - VfL Osnabrück

Stimmungsverzicht in Osnabrück doch nur in der 1. Halbzeit


Nachdem die Violet Crew für das heutige Spitzenspiel der 3. Liga zwischen dem VfL Osnabrück und dem KFC Uerdingen ursprünglich einen 90-minütigen Stimmungsverzicht ankündigte (Faszination Fankurve berichtete), gab die Osnabrücker Ultràgruppe nun bekannt, heute doch noch nur eine Halbzeit ruhig zu bleiben.

Mit dem Protest wollen die VfL-Fans gegen die fanunfreundliche Anstoßzeit am Montagabend protestieren, die zu Saisonbeginn auch in der 3. Liga eingeführt wurde. Damals stimmten die Drittligavereine, darunter auch der VfL Osnabrück aus finanziellen Gründen für die Einführung dieser unfreundlichen Anstoßzeit. In Osnabrück kam es zuletzt zu einem Treffen zwischen Osnabrücker Ultras sowie dem VfL-Trainer Daniel Thioune und Teile der Mannschaft. Bei diesem Treffen drückte die Mannschaft den Wunsch aus, am heutigen Montag lautstark unterstützt zu werden. Im Nachgang dieses respektvollen Gesprächs entschieden sich die Ultras vom VfL Osnabrück den ausgerufenen Stimmungsverzicht um die Hälfte zu kürzen.

„Viel ist in den letzten Tagen über das kommende Heimspiel gegen den KFC Uerdingen am Montagabend gesprochen worden. Leider stand dabei oftmals unser angekündigter Protest im Mittelpunkt der Diskussion und nicht der eigentliche Auslöser für diesen Protest: die Ansetzung eines regulären Spieltags am Montagabend. Wir wollen noch einmal daran erinnern: der eigentliche Skandal ist der Anpfiff am Montag, nicht unsere Kritik. Gäbe es diese unzweifelhaft fanfeindliche Ansetzung nicht, gäbe es auch keinen Protest – soweit klar und einleuchtend. Wir begrüßen aber ausdrücklich, dass es im Zuge unserer Ankündigung auch zu diversen Diskussionen und kritischer Auseinandersetzung rund um die Ansetzung gekommen ist. Insofern haben wir bereits ein für uns wichtiges Ziel erreicht. Wir haben hierbei in der Sache viel Zuspruch von verschiedenen Seiten bekommen, wofür wir uns vorab schon einmal bedanken möchten. Dennoch gab es auch Kritik an unserem angekündigten Vorgehen. Am vergangenen Mittwoch saßen wir dazu mit dem Trainer und den Kapitänen der Mannschaft zusammen und haben lange und ausgiebig diskutiert. Das glaubhafte und ernsthafte Interesse an unserer Kritik und dem Problem der Spielansetzung, der vermittelte gegenseitige Respekt, sowie die Reflexion über die eigene Position im Fußball-Business haben uns Respekt abgenötigt. Es wurde deutlich, dass die Problematik der fanfeindlichen Spielansetzungen uns alle, Fans wie auch Mannschaft, angeht. Die zur Schau gestellte Ignoranz der anderen Verantwortlichen im Verein in der Sache und der Versuch, den legitimen Protest als Verrat an der Mannschaft darzustellen und so zu diskreditieren, stehen im krassen Kontrast zu dem aus dem Umfeld der Mannschaft erfahrenen Respekt. Allein aufgrund des Gesprächs mit Trainer und Mannschaft und trotz der unwürdigen Media– Kampagne der letzten Tage haben wir uns dazu entschlossen, den von vielen als '„Stimmungsboykott' betitelten Protest am Montag auf die erste Halbzeit zu beschränken. In der zweiten Halbzeit wollen und werden wir gemeinsam mit dem Rest des Stadions durch die Decke gehen! Unsere generelle Kritik an der Ansetzung bleibt natürlich vollumfänglich bestehen: Montagsspiele abschaffen!“, teilte die Violet Crew dazu mit.

Auch die Fanszene des KFC Uerdingen wird heute Abend gegen Montagsspiele protestieren. Im Gästeblock soll es in der ersten Viertelstunde zu Protesten kommen (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 05.11.2018)

Fanfotos VfL Osnabrück




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