08.06.2020 - Hallerscher FC

Strafbefehle von bis zu 10.000 Euro nach Pyroaktion


Mitglieder der Fanszene des Halleschen FC wurden zuletzt mit Strafbefehlen von bis zu 10.000 Euro pro Person belegt. Den HFC-Fans wird wegen des Ausbreitens einer Blockfahne oder des Schwenkens einer Fahne gefährliche Körperverletzung durch Freisetzung von Giften vorgeworfen.

Im Oktober 2019 wurde bekannt, dass 58 Fans von Dynamo Dresden im Zuge der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Karlsruhe Strafbefehle wegen der Vorfälle am 14. Mai 2017 in Karlsruhe bekommen haben. Neben hohen Geldstrafen waren darunter auch Bewährungsstrafen. Das Solidaritätskomitee Dynamo versuchte anschließen 290.000 Euro einzusammeln, um alle Strafen zu bezahlen (Faszination Fankurve berichtete).

Nun ist die Fanszene des Hallenschen FC von ähnlichen Maßnahmen der Staatsanwaltschaft Karlsruhe betroffen. Wie schon in Dresden trifft es auch in Halle führende Personen der Fanszene, ohne dass diese selbst Pyrotechnik gezündet haben. Anders als die Dynamo-Fans hat man sich in Halle aber entschlossen, die Strafbefehle nicht zu zahlen und dagegen vorzugehen.

Die HFC-Fankurve erklärte zum Hintergrund der teils fünfstelligen Strafbefehle: „Wer aufgrund dieser astronomischen Summen jetzt an Gewaltexzesse oder andere, schwerwiegende Delikte denkt liegt damit so fern der Realität wie das Rechtsverständnis der Staatsanwaltschaft Karlsruhe vom Strafgesetzbuch entfernt liegt. Die Tat die den Jungs vorgeworfen wird, beschränkt sich auf das Hochhalten einer Blockfahne oder das Schwenken eines Fähnchens. Da es am Ende der Choreo in Karlsruhe zu Rauchentwicklung durch Pyrotechnik kam, wird den an der Choreo beteiligten Personen nun gefährliche Körperverletzung durch Freisetzung von Giften vorgeworfen. Und das wohlgemerkt nur, wir möchten es noch einmal wiederholen, da diese Jungs lediglich Fahnen in der Hand hielten und mit dem Einsatz von Pyrotechnik nachweislich rein gar nichts zu tun hatten. Auch Vorsänger Danny, der wie immer auf dem Zaun nichts anderes tat als den Support zu koordinieren, wurde aufgrund dieser völlig harmlosen Tätigkeit eine Mittäterschaft unterstellt. Ein kollektiver Angriff auf die HFC-Familie auf Basis von Vorwürfen, die derart an den Haaren herbeigezogen sind, dass es Worte kaum beschreiben können. An Dresden versuchte die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ein Exempel zu statuieren, nun soll es Chemie Halle treffen. Nicht mit uns! Die Beteiligten werden selbstverständlich Einspruch gegen diese Strafbefehle einlegen und für ihr Recht kämpfen.“

Die HFC-Fankurve verkauft nun T-Shirts zum symbolischen Preis von 13,12 Euro, um die HFC-Fans, die von den Strafbefehlen betroffen sind, zu unterstützen: „Wie vor 3 Jahren bei Dynamos 'Krieg dem DFB' -Aktion, derer juristisches Nachspiel bis heute andauert, versucht man nicht mehr Straftaten selbst zu verurteilen, sondern alles was nur irgendwie im Zusammenhang mit vermeintlich strafbaren Verhalten stehen könnte. Dabei versucht man mit immer horrenderen Summen die Fanszenen in die Knie zu zwingen. Doch Solidarität ist eine Waffe! Die stärkste die wir haben! Damit diese Waffe nicht ungeladen bleibt gibt es jetzt ein Solishirt! Mit diesem Shirt könnt ihr den Jungs aus der Kurve helfen und euch ganz nebenbei in einen feinen Zwirn hüllen. Der komplette Gewinn fließt in die Unterstützung der Jungs!“, so das Statement der HFC-Fankurve weiter. (Faszination Fankurve, 08.06.2020)






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