Der Vorstand von Mainz 05 hat die aktive Mainzer Fanszene für Aggressionen gegen andere Mainz 05 Fans und für Pyroaktionen in Dortmund und Anderlecht verantwortlich gemacht, weshalb der Verein der Fanszene mit Entzug verschiedenen Privilegien drohte. Die Fanszene reagierte nun auf die Drohung.
„Aufgrund des Schreibens vom Vorstand haben wir heute Nachmittag all unsere 'Privilegien' dem Verein überbracht. Da sie niemals Druckmittel im Umgang miteinander, sondern immer nur Werkzeug einer freien Kurve sein dürfen! 'Privilegien aller Art sind das Grab der Freiheit und Gerechtigkeit.' (Johann Gottfried Säume, 1763-1810)“, heißt es in der Antwort der aktiven Mainzer Fanszene an den Vorstand von Mainz 05.
Die Mainzer Fanszene hat deshalb die beiden Vorsängerpodeste aus Block Q und Block R der Rheinhessen-Tribüne im Stadion am Europakreisel abmontiert und in die Geschäftsstelle von Mainz 05 in die Isaac-Fulda-Allee gebracht, wie ein Foto nahelegt. Die Fanszene verdeutlicht damit, wie ernst es ihr ist, auf die entzogenen „Privilegien“ freiwillig zu verzichten, da sie vom Verein als Druckmittel eingesetzt wurden.
Zu den „Privilegien“ der aktiven Mainzer Fanszene, die der Verein drohte zu entziehen, gehören, neben den Vorsängerpodesten, der Stand der Ultraszene Mainz im Stadion, die Lagerung von Fanmaterialien im Stadion sowie Park- und Zufahrtsgenehmigungen zum Stadion. Auf diese Dinge will die Mainzer Fanszene nach eigenen Angaben in Zukunft freiwillig verzichten.
In dem Brief des Mainz 05 Vorstands, den die Fanszene öffentlich machte, wird von „rücksichtslosem Verhalten“ von Teilen der aktiven Fanszene gegenüber anderen Mainzer Fans und gegnerischen Fans berichtet. Mainzer Fans sollen deswegen teilweise ihre Dauerkarten gekündigt haben und auch nicht mehr zu Auswärtsspielen fahren, sagt zumindest der Mainz 05 Vorstand. Der Verein kritisierte auch das Abreißen der Werbeplane in Leipzig (Faszination Fankurve berichtete) und einen unerlaubten Blockwechsel in Augsburg.
Die Mainzer Fanszene geht einen ähnlichen Schritt, den zuletzt auch die Ultras Nürnberg einschlugen, nachdem der 1. FC Nürnberg der Gruppe Privilegien entzog (Faszination Fankurve berichtete). Nach Vorbild der Ultras aus Nürnberg zeigen nun auch Mainzer Ultras, dass sie sich für den Erhalt ihrer Privilegien nicht verbiegen werden. (Faszination Fankurve, 23.11.2016)
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