26.02.2021 - SK Sturm Graz

Sturm-Fans sauer: Stadion gesperrt - Umzug nach Klagenfurt


Dem Liebenauer Stadions von Sturm Graz wurde aufgrund des schlechten Rasens vorübergehend die Zulassung für die österreichische Bundesliga entzogen. Schon am Sonntag muss der Club stattdessen in Klagenfurt antreten. Aus der Fanszene wird deshalb erneut Kritik in Richtung der Stadt Graz geäußert.

Die Platzverhältnisse im Liebenauer Stadion wurden in den letzten Wochen kritisch von der Liga beäugt. Nun entschieden sich die Bundesliga und der Österreichische Fußball-Bund dazu, das Stadion offiziell zu sperren. Die Spielfeld-Qualität entspreche nicht den Vorgaben der Bundesliga. Zu diesem Schluss kamen David Reisenauer, Bundesliga-Vorstand und für den Spielbetrieb zuständig, sowie Horst Jäger, Vorsitzender des Senats 3 (Stadienausschuss) nach einer Inspizierung des Stadion.

Zuvor hatten die Stadionbetreiber in Graz den Rasen noch als bundesligatauglich bezeichnet. Nur der Bereich unmittelbar am Süd-Tor weise erhebliche Mängel auf. Genau auf diesen Aspekt bezog sich Reisenauer nach der Inspektion. Laut dem Bundesliga-Vorstand seien die Strafräume sehr weich, wodurch die Verletzungsgefahr für die Spieler sehr hoch wäre. Frühstens Sonntagabend kann der Rasen laut dem Club abgetragen und mit neuen Rasensoden ersetzt werden. Im Sommer ist der komplette Austausch des Platzes geplant.

Kurzfristig kann Sturm Graz somit vorerst nicht mehr im Liebenauer Stadion spielen. Zunächst sind die nächsten zwei Heimspiele, beide gegen Red Bull Salzburg, von der Sperrung betroffen. Der Club hat mit dem Wörthersee Stadion in Klagenfurt bereits einen Ausweichort gefunden. Für die vom Liebenauer Stadion knapp 150 Kilometer entfernte Spielstätte hat Sturm Graz bereits die Genehmigung des Senats 5 erhalten. Ins Liebenauer Stadion kann der Club wieder zurückkehren, wenn der Senat 3 den Platz nach einer erneuten Kommissionierung als bundesligatauglich ansieht.

Das Kollektiv 1909 macht die Stadt Graz für die Misere verantwortlich: „Ende Februar 2021, knapp vor Beginn des 'Sportjahres', verfügt die Stadt Graz über kein Stadion, in dem ihr größter und populärster Verein seine Spiele austragen kann. Der Rasen des Liebenauer Stadions wurde von der Bundesliga als nicht bespielbar eingestuft, Sturm Graz muss seine Heimspiele in Klagenfurt austragen und verliert den Heimvorteil. Könnte man derzeit vor Publikum spielen, wäre der wirtschaftliche Schaden für den Verein enorm. Ein Image-Schaden für Graz ist es in jedem Fall: Ganz Österreich lacht über die 'Sportstadt'. Hier liegt ein kollektives Versagen der Stadtregierung, des Sportamts und der Grazer Messe als Stadion-Betreiber vor. Bereits im Herbst 2020 war jedem mit Augen im Kopf klar, dass der Rasen in Liebenau dringend eine grundlegende Sanierung braucht. Der medial kolportierte Rasengipfel zu Beginn der Frühjahrssaison, bei dem sich die Stadt Graz unter anderem Hilfe vom Greenkeeper des TSV Hartberg (!) holte, ist dafür viel zu spät gekommen. Es ist ganz offensichtlich, dass in Liebenau gespart wurde, während Abertausende an Euros in bunte Image- und Werbekampagnen für das Sportjahr gepulvert wurden, in denen die Verantwortlichen in die Kamera grinsen – wohl wissend, dass 2022 Wahlen anstehen“, heißt es dazu aus der aktiven SK Sturm Graz-Fanszene.

Der Kollektiv 1909-Zusammenschluss sieht die jüngsten Ereignisse als „Folge einer jahrelangen Vernachlässigung der Fußball-Infrastruktur“. Die SK Sturm-Fans fordern schon seit Jahren, dass das Liebenauer Stadion alleine an Sturm Graz verpachtet wird und der Grazer AK eine andere Spielstätte bekommt. „Bekanntlich wurde aber jegliche Diskussion zur Zwei-Stadion-Lösung von Seiten der Verantwortlichen verweigert, durch sie und ihre Haus-und-Hof-Journalisten ins Lächerliche gezogen und durch eine höchst tendenziöse Studie vom Tisch gewischt. Stichwort 'höchst tendenziöse Studie': Angesichts der jüngsten Diskussionen stellt man sich die Frage, wie denn die Stadt Graz eine Metro bauen möchte, wenn sie doch nicht einmal in der Lage ist, ein Stadion in Betrieb zu halten. Eines ist klar: Hier liegt ein Totalversagen vor. Eigentlich müssten Sportstadtrat, Sportamtsleiter und in letzter Instanz der Bürgermeister ihre Konsequenzen ziehen. Da so viel Einsicht von diesen aufgeblasenen Herren nicht zu erwarten ist, bleibt zu hoffen, dass sich jeder Schwoaze im kommenden Jahr in der Wahlkabine daran erinnert, was im Sportjahr 2021 – und die vielen Jahre davor – so los war“, so die deutlichen Worte vom Kollektiv 1909 weiter. (Faszination Fankurve, 26.02.2021)

Fanfotos SK Sturm Graz




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