Der FC Schalke 04 Supportersclub e.V. schließt sich dem von den Ultras Gelsenkirchen initiierten Boykott an und wird zum Derby nach Dortmund keinen eigenen Bus anbieten. Die Supporters kritisieren den FC Schalke 04, der versuche Fans von der individuellen Anreise nach Dortmund zu locken.
Der Polizei wird in der Stellungnahme des Supportersclubs wenig Verständnis entgegengebracht. Sprach diese doch in der Vergangenheit „vom friedlichsten Derby aller Zeiten“ und nun wird erneut das Kartenkontingent reduziert. Die Supporters befürchten, dass darauf irgendwann ein komplettes Verbot von Gästefans beim Derby folgen könnte. Zudem hat man Zweifel, dass die Polizei eine individuelle Anreise zum kommenden Derby in Dortmund zulassen würde.
Obwohl der Supportersclub den Boykott mitträgt, bittet er um Respekt für die Schalke Fans, die sich dem Boykottaufruf nicht anschließen werden und nach Dortmund fahren. (Faszination Fankurve, 09.10.2015)
Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme des FC Schalke 04 Supportersclub e.V.:
Stellungnahme des SC zum geplanten Derby-Boykott
Am Sonntag vor dem Spiel gegen Köln wurden wir von der UGE über deren Derby-Boykott informiert. Bis dahin lagen uns weder von der UGE noch von Seiten des Vereins entsprechende Informationen zum Derby vor. Von daher mussten wir diese, auch für uns neue Situation erst einmal bewerten und Meinungen sammeln.
Wir können die Beweggründe der UGE, diesen Schritt zu machen, jedenfalls gut nachvollziehen.
Bedenkt man, dass die Sicherheitskonzepte der letzten Derbys aufgegangen sind und sogar von Seiten der Polizei „vom friedlichsten Derby aller Zeiten“ die Rede war, so hätten die strengen Auflagen und insbesondere die Reduzierung des Kartenkontingents, so wie seinerzeit versprochen, jetzt eigentlich auf gehoben, zumindest aber gelockert werden müssen.
Das Gegenteil ist aber der Fall! Eine Kürzung des Kontingentes auf 50 % konnte zwar von den Vereinen abgewendet werden, dennoch ist es im Vergleich zum Vorjahr und „dem friedlichsten Derby aller Zeiten“ nochmals um 1 % gekürzt worden und so stehen dem S04 als Gast nur 7,5 % anstelle 10 % der Gästekarten zur Verfügung.
Hinzu kommt, dass von Seiten der Polizei eine geschlossene Anreise inkl. personalisiertem Voucher-System gefordert und eine individuelle Anreise verboten wurde. Dies wurde vom S04 zwar abgelehnt (siehe: http://www.schalke04.de/de/aktuell/news/151006_derby/page/6573--10-213-.html) und von Seiten des S04 wird den Fans auch kein verbindlicher Anreiseweg vorgeschrieben. Aber:
Das hört sich zunächst gut an und man könnte meinen, damit wäre „alles in Butter“. Allerdings ist dies damit noch lange nicht auch die Meinung der Polizei und des Innenministers. Wie diese sich verhalten, sollten Fans / Gruppen individuell anreisen, ist völlig offen. Niemand, auch nicht der S04, wird dafür eine Garantie übernehmen. Nicht ohne Grund wird ja versucht, die Fans trotzdem mit kostenlosen Bustransfers inkl. Erfrischungen des Hauptgetränkesponsors, von einer individuellen Anreise „wegzulocken“. Bisher gibt es seitens der Polizei jedenfalls noch keine Verlautbarungen, dass diese sich mit der Entscheidung des S04 wirklich abgefunden und einer uneingeschränkten, individuellen Anreise zugestimmt hätten. Und die Erfahrungen der letzten Jahre lässt nicht wirklich Gutes erwarten, was das diesbezügliche Verhalten der Polizei angeht.
Trotz zuletzt friedlicher Derbys, trotz anderslautender Vereinbarungen, wurden die Maßnahmen beim Derby erneut verschärft und es ist offensichtlich, dass man seitens der Polizei nicht daran interessiert ist, hieran etwas zu ändern. Was kommt als nächstes? Ein komplettes Gästefan-Verbot?
Wenn sich diese Spirale so weiter dreht, ist es bis dahin jedenfalls nicht mehr weit und dann gibt es auch kein Derby mehr!
Aus den v. g. Gründen haben wir uns dazu entschlossen, dass wir keinen eigenen Bus, wie sonst zu allen Auswärtsspielen üblich, einsetzen werden und dass wir den Boykottaufruf unterstützen, auch wenn uns dies ebenfalls schwer fällt und die Meinungen innerhalb des SC in diesem Punkt auch nicht alle gleich waren und sind.
Wichtig in dieser Sache ist uns aber auch, dass die Entscheidung derjenigen, die das Derby boykottieren werden, genauso zu respektieren ist, wie die Entscheidung derjenigen, die für sich eine andere Entscheidung treffen und trotzdem zum Derby fahren.
Die monatliche TOP 100-Zuschauertabelle mit allen deutschen Mannschaften, die eine „Ball"-Sportart betreiben. 
