16.02.2017 - TV Sendung

TV-Debatte bei Markus Lanz gerät in die Kritik


Gestern Abend wurden im ZDF in der Sendung Markus Lanz die Vorfälle vor und während des Spiels Borussia Dortmund gegen Rasenballsport Leipzig thematisiert. Dabei debattierten die Sportjournalisten Heiko Wasser, Olaf Sundermeyer und Waldemar Hartmann teils sehr undifferenziert über die Thematik.


Heiko Wasser sehe die Nachwuchsarbeit, die in Leipzig geleistet wird als gut an und habe grundsätzlich kein Problem mit dem Konzept von RB Leipzig. Zudem lehne er die Gewalt ab, die sich vor dem Spiel ereignet habe. Weiter erklärte er, genauso wie Markus Lanz, das RB Leipzig grundsätzlich gegründet worden sei, um Produkte der Firma Red Bull zu vermarkten. Olaf Sundermeyer kritisierte als traditioneller Fußballfan des BVB das Leipziger Modell, lehne dennoch die Gewalt und die Spruchbänder der Südtribüne ab. Zudem glaubt Olaf Sundermeyer, dass die mediale Kritik an den gezeigten Spruchbändern auf der Dortmunder Südtribüne nicht so groß ausgefallen wäre, wenn es nicht zu den Vorfällen vor dem Stadion gekommen wäre. Waldemar Hartmann kritisierte zudem den Schiedsrichter, weil dieser das Spiel überhaupt angepfiffen hat, nachdem die Spruchbänder im Stadion gezeigt wurden. Außerdem verteidigte er RB Leipzig aufgrund der seiner Meinung nach langfristig angelegten Investitionen von Dietrich Mateschitz und sehe in der Kritik über RB Leipzig eine Scheindebatte. Hartmanns Meinung nach würde sich jeder Verein, als Beispiel wurde Rot-Weis Essen genannt, über Investitionen von Red Bull freuen. Zudem findet er das Projekt RB Leipzig wichtig für den Standort Leipzig. RWE-Präsident Michael Welling ging via Facebook auf die Aussagen ein und widersprach Hartmann: „Nein, Waldemar Hartmann, ich hätte nicht gejubelt, wenn Matteschitz in dieser Form bei Rot-Weiss Essen angeklopft hätte! Das erste mal, dass ich gerne bei Lantz in einer Talkshow sitzen würde... so viel Unsinn in einer Sendung tut gerade weh...“


Eine sachliche Differenzierung zwischen Ultras, Hooligans und Rechtsextremen sowie eine Erläuterung der vielfältigen Ultràkultur fand nicht wirklich statt. „Ein ähnliches Bild am Mittwochabend im ZDF bei Markus Lanz. Der ließ nicht nur Waldemar Hartmann, sondern auch den Publizisten Olaf Sundermeyer zum Thema BVB und RB Leipzig zu Wort kommen, was der selbsternannte Hooligan-Experte nutzte, um fernab jeglichen thematischen Zusammenhangs zu verkünden, die Anti-Rassismus-Arbeit des BVB sei lediglich eine Marketing-Aktion und das Dortmunder Nazi-Problem durch den BVB verursacht – ein wunderbares Beispiel, wie weit die Debatte um die Leipzig-Vorfälle mittlerweile ins Surreale abgedriftet ist“, schreibt das Online-Fanzine Schwatzgelb.de zu der gestrigen Talkrunde. (Faszination Fankurve, 16.02.2017)

Hier gibt es die gesamte Diskussion in der ZDF-Mediathek.

Fankritik bei Twitter zur Diskussion bei Lanz:






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