09.11.2020 - VfB Stuttgart

„TV-Gelder endlich fair verteilen!“


In der Cannstatter Kurve war am Samstag beim Geisterspiel des VfB Stuttgart gegen Eintracht Frankfurt ein Spruchband zu sehen, mit dem eine fairerer Verteilung der Medienerlöse innerhalb der DFL gefordert wurde. Die Ultras vom Commando Cannstatt haben dazu eine Erklärung abgegeben.

„Spätestens seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Frühjahr dürfte in aller Deutlichkeit klar sein, in welchem Maße der Profifußball von den Geldern der TV-Vermarktung abhängig ist. Die Erlöse aus dieser Vermarktung werden innerhalb der DFL verteilt und zur Art und Weise der Verteilung für die kommenden Jahre wird es wohl noch dieses Jahr eine Entscheidung des DFL-Präsidiums geben. Klar ist, dass man durch Verteilungsmechanismen Anreize setzen kann. Beispielsweise wird eine stark am Tabellenplatz orientierte Verteilung die Ligateilnehmer eher dazu motivieren, in der Hoffnung auf künftigen sportlichen Erfolg jetzt finanziell ins Risiko zu gehen und Rücklagen anzugreifen, beziehungsweise diese gar nicht erst aufzubauen. Krisensicher ist dieses Modell eher nicht. Eine Verteilung mit einem höheren Sockelbetrag pro Ligateilnehmer könnte dieses Verhalten weniger attraktiv werden lassen. Auch die Berücksichtigung von effizientem und nachhaltigem Wirtschaften, der Förderung des Nachwuchses oder dem Beitrag zur Attraktivität der Liga spielen in dem Zusammenhang eine Rolle. Der VfB bringt sich erfreulicherweise hier auch mit Vorschlägen ein. Uns geht es darum aufzuzeigen, dass die DFL hier ein wirksames Instrument zur Gestaltung einer anderen Zukunft des Profifußballs in der eigenen Hand hat. Den vollmundigen Ankündigungen von Veränderungen und Wandel müssen jetzt Taten folgen, die Verteilung der TV-Gelder ist eine erste Gelegenheit dazu“, teilte das Commando Cannstatt dazu heute in einer Stellungnahme mit.


In der Vorwoche wurde bereits von Fans des 1. FC Köln mit Plakaten im Stadtbild der Domstadt „eine gerechtere Verteilung der TV-Gelder!“ gefordert (Faszination Fankurve berichtete). Bundesweit wollten aktive Fans mit den Unterschriften der „Unsere Fußball“-Initiative und den Ausarbeitungen von „Zukunft Profifußball“ bereits eine gerechtere Verteilung der TV-Gelder herbeiführen.

Das DFL-Präsidium befasst sich aktuell intensiv damit, wie die 4,4 Millarden Euro an Medienerlösen zwischen den Bundesligen und den 36 Clubs verteilt werden sollen, die die DFL für die Saisons 2021/2022 bis 2024/2025 erhalten wird. Dass die aktiven Fans mit ihrer Forderung nach einer ausgewogeneren Verteilung der Medienerlöse nicht alleine sind, zeigt ein Zusammenschluss von 14 Bundesligisten, darunter zehn Zweit- und vier Erstligisten. Neben dem VfB Stuttgart, Arminia Bielefeld, dem 1. FSV Mainz 05 und dem FC Augsburg aus der 1. Bundeslig sollen sich zehn Zweitligisten über ein Papier beraten haben, das offenbar eine ausgeglichener Verteilung der Medienerlöse vorsieht. In Frankfurt soll es nun zu einem Treffen der übrigen 14 Erstligisten sowie dem Hamburger SV kommen, bei dem das Thema ebenfalls auf der Tagesordnung stehen dürfte.

In den vergangenen Monaten wurde von Seiten der aktiven Fanszenen ununterbrochen der Ruf nach Reformen im deutschen Profifußball laut. Mit der Verteilung der TV-Gelder für die kommenden vier Saisons wird sich nun zum ersten Mal zeigen, wie groß die Bereitschaft für Reformen bei den Entscheidern in Verbänden und Vereinen tatsächlich ist. (Faszination Fankurve, 09.11.2020)

Fanfotos VfB Stuttgart




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