20.12.2015 - Adventskalender Türchen 20

UGE zeigten TU & DES Zaunfahne


Am 20. Oktober 2012 präsentierten die Ultras Gelsenkirchen im Gästeblock des Westfalenstadions eine gemeinsame Zaunfahne von The Unity und Desperados Dortmund, die 2009 von Schalker Ultras aus dem Fahnenlager der Dortmunder Ultras entwendet wurde. Ein herber Rückschlag für die BVB-Ultras.

„In der letzten Woche wurde uns aufgrund eigener Naivität und Unachtsamkeit wichtiges Material aus unserem Raum gestohlen. Dieser Verlust hat viele Dinge in der Gruppe zu Tage treten lassen, die seit geraumer Zeit nicht mehr so funktionierten, wie sie sollten. Wir haben uns nun im ersten Schritt dazu entschieden, im Stadion vorerst nicht mehr als Gruppe aufzutreten. Das bedeutet, dass wir weder unsere Fahne aufhängen noch unsere Gruppenklamotten tragen werden. Erst wenn die Gruppe sich neu strukturiert und gefestigt hat, werden wir uns wieder als THE UNITY im Stadion zeigen. Ein Zeitlimit dafür gibt es nicht. Die Choreographie zum 100jährigen Jubiläum unseres Vereins wird natürlich trotzdem durchgezogen, schließlich wird diese unser aller Geschenk an Borussia Dortmund sein. Ebenso werden wir die Unterstützung unserer Mannschaft nicht einstellen. Ganz im Gegenteil: unsere volle Kraft im Stadion gilt unserem glorreichen Ballspielverein!“, schrieb The Unity Anfang Oktober 2009 auf der eigenen Homepage über den Verlust der Zaunfahne.

Spätestens seit dem 20. Oktober 2012 hatten die Dortmunder Ultràgruppen die Gewissheit, dass ihre Zaunfahne in Schalker Händen gelandet ist. Die Gruppe The Unity nahm die Präsentation der Zaunfahne zum Anlass das Kapitel zu schließen auch wenn man nach der Präsentation die Unterstützung der eigenen Mannschaft einstellte: „Vieles wirkt von außen gut organisiert und durchgeplant, oft hören wir, dass alle nur auf ein Zeichen hören oder es keine Differenzen gibt, was gerade für den letzten Samstag schlicht zu einfach gedacht ist. Die Situation haben viele von uns im Vorfeld durchdacht, „wie reagiere ich?“, „was passiert wenn?“ um am Ende doch komplett davon eingeholt zu werden. Klar war es uns allen bewusst, dass unsere Fahne in der gegnerischen Kurve auftauchen würde. Es dann aber mit eigenen Augen anzusehen, tat allen mehr weh, als man sich im Vorfeld – gerade nach so langer Zeit – gedacht hatte. Wir hatten uns in den letzten Jahren immer auf einen Weg geeinigt! Auch hier gab es viele unterschiedliche Meinungen, weil eben niemandem so richtig klar war, wie man dann reagieren würde. Wir haben es in diesem Jahr daher auch jedem selbst überlassen, was dann im Ergebnis zum letzten Samstag führt. Eine Fahne ist für viele von Euch nur ein Stück Stoff, etwas Ersetzbares. Dafür haben wir Verständnis, bitten Euch gleichermaßen aber auch zu akzeptieren, dass für uns eine Fahne eben nicht ‚nur‘ ein Stück Stoff ist. Unsere Fahne und unser Logo dann auf der Nordtribüne zu sehen, schmerzt und hemmt. Gerade in ‚unserem‘ Bereich war nach der Präsentation schlicht die Luft raus, weshalb auch viele Mitglieder den Block verlassen haben. Zu keinem Zeitpunkt wurde dabei im Übrigen versucht den Gästeblock zu stürmen, das möchten wir an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber festhalten. Unsere Vorsänger versuchten noch kurz weiter zu machen, hörten dann aber auch wieder auf. Das dies gerade in die Zeit des 0:1 fiel tut uns leid und ist im Nachgang der wohl größte Mist. Mit der sportlichen Situation hatte dies nichts zu tun – auch wenn es von außen verständlicherweise so wirkt! Unsere Süd in so einer Situation, nach Jahren mit unserem Vorsänger, ins kalte Wasser zu schmeißen war fatal. Eure Kritik, unserer Verantwortung am letzten Samstag nicht gerecht geworden zu sein, nehmen wir uns an. Dies steht Euch zu! Gerade wir haben in den letzten Jahren immer viel eingefordert und gemeckert. Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben die Stimmung zu verbessern und dann am Samstag unsere eigenen Ziele geschnitten. Es gibt für uns dafür keine logische Erklärung oder ‚die Argumentation‘ um Euch von unserer Meinung zu überzeugen. Wir konnten aber einfach nicht weitermachen als wäre nichts gewesen und haben reagiert. In diese Situation mehr hinein zu interpretieren, wäre aber definitiv falsch und dies weisen wir auch zurück. Für uns gilt es nun aufzustehen und nach vorne zu schauen. Das Kapitel des Fahnendiebstahls kann nun nach über drei Jahren endlich geschlossen werden!“, hieß es von The Unity nach Präsentation der Dortmund Fahne durch Ultras Gelsenkirchen im Jahr 2012. Die Desperados Dortmund verzichteten sogar noch bis zum Februar 2012 darauf Zaunfahnen mit dem eigenen Schriftzug oder Logo aufzuhängen.

Der Diebstahl der Dortmund Zaunfahne durch die Ultras Gelsenkirchen war nicht der größte Coup gegen den Erzfeind, aber mehr dazu in den kommenden Tagen. (Faszination Fankurve, 20.12.2015)

Die bisherigen Geschichten zu geklauten Zaunfahnen:
UGE zeigten TU & DES Zaunfahne
UltrA-Team Bremen Fahne am Gästeblock geklaut
Als alle relevante Banner der Horidos geklaut wurden
CC97 Auswärtsfahne von WH96 geraubt
Fahnenlager nach Banner-Präsentation gestürmt
HFC-Fanatics Fahne in FCM-Händen
Stück Bochumer Ultràkultur in Dynamo Händen
Alcatraz Banner in den Händen der Ultras Rapid
Compadres Materialien an 0231 Riot
Partizan Fans klauten 4 FCA-Zaunfahnen
Wilde Horde sorgte für UMG-Auflösung
Rude Boys Auflösung nach Zaunfahnenverlust
Verlust des Auswärtsbanners führte zum Tod des Löwen
Phönix Sons Zaunfahne in Cannstatter Kurve
Sektionsbanner der Horde am Niederrhein
Als das Herz der Südkurve München in Nürnberg landete
Wie die Barflies United Fahne in Rostock landete.
UF97 Sektion NRW an Kaiserslautern.
Brigade Nord an Desperados Dortmund.
Ultras Darmstadt Zaunfahne an Ultras Frankfurt.






Weitere News:
20.12.2019: „Ultra ist eine Lebensauffassung, ein Lebensrhythmus“
20.12.2017: Als sich Ultras Gelsenkirchen bei Schalke-Spielern bedankten
20.12.2016: Adventskalender: Colonia & Anti BMG Blockfahnen