19.06.2020 - Podcast

Überfüllter Gästeblock, Bayerkreuz-Aktion & Derby-Protest


Heute ist die 28. Folge des Podcasts von Faszination Fankurve erschienen, in der wir auf unsere Berichterstattung im Dezember 2007 zurückblicken. Thema war damals u.a. eine Entschuldigung des SV Wehen, wegen eines überfüllten Gästeblocks, die erfolgreiche „Rettet das Bayerkreuz“-Aktion und eine Protestaktion beim Derby in Mailand.

Der SV Wehen entschuldigte sich nach dem Hinspiel gegen Borussia Mönchengladbach bei den Fans der Fohlenelf. Am Gästeeingang gab es unnötig strenge Kontrollen und der Gästeblock war restlos überfüllt. Fans, die in der Halbzeitpause am Bierstand oder auf der Toilette waren, wurden nicht mehr in den Block gelassen und daraufhin kam es zu Auseinandersetzungen mit Ordnern und der Polizei. Der Verein SV Wehen spendete dem Gladbacher Fanprojekt 1.000 Euro als Geste des Bedauerns.

Die Leverkusener Initiative „Rettet das Bayerkreuz“ konnte einen Erfolg feiern. Über 21.000 Personen hatten ihre Unterschrift für den Erhalt des als „Wahrzeichen der Stadt“ bezeichneten Bayer-Kreuzes abgegeben. Die Konzernführung entschied sich daraufhin, das Kreuz nicht zu demontieren.

Roter Stern Belgrad musste drei Spiele vor leeren Rängen spielen, nachdem ein Polizist im Fanblock mit pyrotechnischen Gegenständen schwer verletzt wurde. Einer der Täter musste sich wegen versuchten Mordes verantworten.

Dynamo Dresden startete eine Kampagne gegen Gewalt. Über 500 Litfaßsäulen wurden mit dem Motto „Wir geben Gewalt keinen Spielraum“ plakatiert. Im März des Jahres 2005 musste sich eine Anhängerin von Dynamo Dresden beim Auswärtsspiel in Saarbrücken bei der Durchsuchung entkleiden. Dagegen hatte die Anhängerin geklagt und im Dezember 2007 vom Oberverwaltungsgericht Recht bekommen. Allerdings handelte es sich bei dem Urteil lediglich um eine Einzelfallentscheidung.

Der FC Schalke 04 bot seinen Fans an, sich auf einem Banner unter dem Dach der Arena auf Schalke zu platzieren. Alle im Schalker Fanclub Verband organisierten Gruppen konnten sich mit ihrem Entwurf für eine von sechs freien Flächen bewerben. Während der Hinrunde der Saison 2007/08 gab es zahlreiche Aktionen vieler Vereine gegen den Bundesliga Aufsteiger TSG Hoffenheim. „Eure Armut kotzt uns an“ war auf vielen Spruchbändern zu lesen.

Nach seinem Wechsel im Jahr 2001 von Tottenham zum Erzrivalen Arsenal musste sich der englische Verteidiger Sol Campbell immer wieder Beleidigungen aus dem Publikum anhören. Daraufhin forderte dieser Aktionen gegen verbale Angriffe von Fußballern. Unterstützung bekam er dafür von der Regierung. Der Sportminister forderte die Clubs dazu auf, auffällige Fans aus den Stadien zu schmeißen.

Zu Weihnachten gab es in Mailand einen seltenen Moment der Harmonie. Um ein deutliches Zeichen gegen die Repressionen zu setzen, sprachen sich die Kurven der beiden Mailänder Vereine ab. Das am Tag vor Heiligabend ausgetragene Derby wurde zur Bühne gemeinsamen Protestes. Beide Kurven verzichteten auf Zaunfahnen, sämtliche Fanutensilien und auch auf Gesänge während des Spiels. Stattdessen gab es ein gemeinsames Spruchband. Mehr über diese und weitere Themen erfahrt ihr in der 28. Folge des Podcasts von Faszination Fankurve in der „Football was my first love“-App. (Faszination Fankurve, 19.06.2020)






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