22.11.2016 - Eintracht Frankfurt

Ultras Frankfurt kündigen Proteste an


Laut einer DFB-Strafe werden in der Rückrunde die Tickets bei allen Auswärtsspielen von Eintracht Frankfurt personalisiert (Faszination Fankurve berichtete). Die Ultras Frankfurt nehmen nun zu der bevorstehenden Personalisierung Stellung und sehen darin den Versuch des DFB die Fanszene zu spalten.


„Niemand bei klarem Verstand kann einen nachvollziehbaren Zusammenhang zwischen beispielsweise den Geschehnissen in Magdeburg und einer Notwendigkeit der Personalisierung von Auswärtskarten herstellen, ebenso wie niemand bei klarem Verstand überhaupt eine Steigerung der Sicherheit erkennen kann, nur weil auf 5000 Eintrittskarten dann 5000 Namen stehen. Was soll eine Personalisierung denn bringen? Soll damit ausgeschlossen werden, dass im Stadion irgendetwas passiert, was gegen die Regeln verstößt? Oder soll damit garantiert werden, dass die "Täter" danach auf jeden Fall identifiziert werden können? Weil irgendwo eine Liste mit 5000 Namen existiert? Nein, das alles ist nicht denkbar. Das ist aber auch gar nicht der Hintergrund der Strafe“, heißt es in der Stellungnahme auf der erst kürzlich neu gestalteten Homepage der Ultras Frankfurt.

Die DFB-Strafe wegen der Vorfälle in Magdeburg sei ein weiterer Versuch des DFB, die Fanszene zu spalten, erklären die Ultras, schließlich seien alle auswärtsfahrenden Eintracht Fans von der Strafe betroffen.

Die Ultras Frankfurt sehen in der DFB-Strafe einen ersten Schritt in Richtung Fancard: „Jetzt geht man dort noch einen Schritt weiter! Mit all den Geldstrafen und Kurvensperren hat der DFB zwar zugegebenermaßen ein Stück weit sein Ziel erreicht – in vielen Fanszenen sind mittlerweile mehr ultrakritische Töne zu hören. Zumindest bei uns in Frankfurt gibt es aber immer noch eine große aktive Fanszene, die sich zwar sicher nicht immer in allem einig ist, aber trotzdem zusammensteht, wenn es darauf ankommt. Und genau dort will der Verband jetzt ansetzen – und wenn eine Personalisierung dafür sorgt, dass in Zukunft eben weniger Frankfurter auswärts fahren, ist das ein sehr willkommener Nebeneffekt. Ebenso, wie sie vermutlich nur der erste Schritt zu einem Fan-Card-System wie beispielsweise in Italien, der Türkei oder den Niederlanden sein soll“, heißt es von den Ultras Frankfurt weiter.

Für die Auswärtsspiele der Rückrunde kündigen die Ultras Frankfurt einen Kampf gegen die personalisierten Tickets an. Die Ultras wollen die DFB-Strafe nicht einfach hinnehmen und rufen alle Eintracht Frankfurt Fans auf, sich an den Protesten zu beteiligen: „Genau das dürfen wir nicht zulassen. Wenn jeder sein Süppchen kocht, hat der DFB sein Ziel schon fast erreicht. Personalisierte Tickets gehen uns alle an, also kämpfen wir auch gemeinsam dagegen – auch wenn das möglicherweise eine ganze Zeit lang unbequem für uns ist, einiges an Kreativität fordert und manch ein Spieltag frustrierend werden kann. Andere Spieltage, an denen wir dem DFB, wie in der Vergangenheit schon so oft, ein Schnippchen schlagen werden, werden das locker wieder ausgleichen. Nimbus Eintracht Frankfurt. Wir bleiben der Stachel im Fleisch des korrupten DFB!“, beenden die Ultras ihre Stellungnahme. (Faszination Fankurve, 22.11.2016)

Hier gibt es einen weiteren ausführlicheren Text der Ultras Frankfurt zum Thema.

Fanfotos Eintracht Frankfurt




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