27.01.2018 - Eintracht Frankfurt

Ultras Frankfurt kündigten Stimmungsboykott an


Unter dem Motto „Scheiß Montagsspiele“ und „Montag ist Schontag“ kündigten die Ultras Frankfurt gestern in ihrem Spieltagsflyer an, beim Heimspiel gegen Rasenballsport Leipzig am Montag den 19. Februar 2018 in einen Stimmungsboykott zu treten.

Protestiert werden soll damit gegen die neue Anstoßzeit: „Montagsspiele sind eine rote Linie, die nicht überschritten werden darf. Und so gut wir den Reflex, das Spiel einfach generell links liegen zu lassen, auch verstehen können: Wir wollen nicht einfach fernbleiben, sondern den Verantwortlichen für diese Scheiße des Spaß verderben. Und so schade wir es finden, unsere Mannschaft an dem Tag nicht so unterstützen zu können, wie sie es verdient: Wir werden den Verkäufern des Fußballs an diesem 19. Februar nicht den Rahmen bieten, den sie sich erhofften, um ihr 'Premiumprodukt' zu vermarkten. Dennoch halten wir es für wichtig als aktive Fanszene an diesem Tag zumindest präsent zu sein“, hieß es im gestrigen Spieltagsflyer „Schwarz auf Weiß“ der Ultras Frankfurt, der unserer Redaktion vorliegt.


Die Ultras Frankfurt haben im Kampf gegen den modernen Fußball noch nicht aufgegeben und wollen den Kopf nicht in den Sand stecken, da die Frankfurter Fanszene weiterhin lebendig sowie aufrecht sei und der Verein in seinem Rahmen traditionsbewusst respektvoll gegenüber den eigenen Fans handle. „Wir spielen jedoch nicht die Stimmungskulisse an einem Termin, der vorgeblich der besseren Erholung der Europapokal-Teilnehmer dienen soll, in Wahrheit aber nicht mehr als eine weitere Möglichkeit der Vermarktung ist. Ein weiterer Beitrag zur völligen Zerstückelung des Spieltags. Ein weiterer Schritt auf dem Weg, den Fans den Fußball wegzunehmen. Bis es irgendwann neun verschieden Spieltermine gibt, die nur darauf ausgerichtet sind, dass Menschen aus möglichst vielen Ländern bequem zuschauen können - auf Kosten von uns Fans. Wir können das noch verhindern. Tun wir es“, hieß es im Flyer zum Eintracht-Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach weiter.


Beim gestrigen Bundesligaspiel beteiligten sich die Ultras Frankfurt und die Nordwestkurve nicht am deutschlandweiten Aktionsspieltag, bei dem in den ersten zwölf Minuten auf alle Fanutensilien, wie Fahnen, Zaunfahnen, Doppelhalter, Trommeln und Megafone verzichtet werden soll, um für die generelle Freigabe aller Fanmaterialien zu demonstrieren (Faszination Fankurve berichtete). Die Fanszene von Borussia Mönchengladbach machte beim Aktionsspieltag hingegen mit und zeigte zu Beginn keine Zaunfahnen. Die Eintracht vom Main besiegte gestern die Fohlenelf vom Niederrhein durch Tore kurz vor der Halbzeit und kurz vor Abpfiff mit 2:0. Das Spiel sahen 47.500 Zuschauer im Frankfurter Waldstadion. (Faszination Fankurve, 27.01.2018)

Fanfotos Eintracht Frankfurt




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