05.12.2017 - FC Schalke 04

Ultras Gelsenkirchen äußern sich zu verpasstem Derby


Die Ultras Gelsenkirchen haben in ihrem Spieltagsflyer „Blauer Brief“ vom Heimspiel gegen Köln zum vorherigen Revierderby in Dortmund Stellung genommen, bei dem über 700 Fans und Ultras von Schalke 04 festgesetzt wurden und das Derby deshalb verpassten. Beschweren wollen sich die Ultras aber nicht.

Zwar sei es eine „bittere Pille“ gewesen, die historische Aufholjagd im Derby nicht im Stadion erlebt zu haben, doch sich darüber beschweren wäre in den Augen der Ultras „auch nicht der ehrliche Weg“.

Zur Fahrt nach Gelsenkirchen mit Autos, eine Anreisevariante, die die Polizei als „konspirativ“ bezeichnete und der anschließenden Festsetzung schreiben die Ultras Gelsenkirchen in ihrem Flyer: ,„Mussten wir im letzten Jahr, gezwungenermaßen, noch auf die Regelverbindung über den Gelsenkirchener Hauptbahnhof zurückgreifen, sollten unsere Mühen nun belohnt werden, wobei leider ein paar Autos auf der Strecke blieben und den Rückweg nach Gelsenkirchen ohne Eintrittskarten antreten mussten. Pünktlich zum Abmarsch trafen trotzdem rund 700 Schalker aus der aktiven Fanszene mit vier Brüdern aus Skopje am Rande des Dortmunder Kreuzviertels ein. Noch bevor wir uns allerdings samt Choreo im Gepäck geschlossen in Richtung Stadion in Bewegung setzen konnten, wurden wir von einem enormen Polizeiaufgebot in Empfang genommen. Da keine Straftaten zugrunde lagen, hielt man uns vorerst zur Gefahrenabwehr fest. Nachdem es nur wenige Minuten dauerte, bis man uns entdeckte, folgte darauf die ungewisse Zeit des Wartens, gefolgt von der stückweise immer deutlicher werdenden Erkenntnis, das diesjährige Derby nicht im Stadion verfolgen zu können. Eine mehr als bittere Pille, die wir da schlucken mussten, aber über die sich zu beschweren, auch nicht der ehrliche Weg wäre. Stattdessen wollen wir uns an der Stelle aufrichtig für das äußerst respektvolle Verhalten der Schalker im Gästebereich angesichts unserer Abwesenheit bedanken. Schlussendlich wurde uns knapp eine halbe Stunde vor Anpfiff mitgeteilt, dass wir zu Durchsuchungszwecken und erkennungsdienstlichen Behandlung auf das benachbarte Gelände eines Gymnasiums gebracht werden.“

Auf dem Schulgeländer zogen sich die anschließenden Kontrollen mehrere Stunden. Via Smartphones verfolgten die festgesetzten Schalker Ultras teilweise die Bilder aus dem nahegelegenen Westfalenstadion. Als die Königsblauen dort in der Nachspielzeit trotz 4:0 Rückstand noch den Ausgleich erzielen, brach auf dem Schulhof, auf dem die Schalker Fans festgehalten wurden, lautstarker Jubel aus: „Der gesamte Schulhof war still. Manche drängten ihren Blick durch sechs Köpfe, um vielleicht doch noch den letzten Millimeter des Handys zu sehen. Was dann passierte, war der absolute Wahnsinn. Ecke Konoplyanka, Kopfball Naldo - TOORR!! Der unglaubliche Ausgleich ließ den mittlerweile dunklen Schulhof beben. Springen, schreien, fallen. Unfassbar, diese Minuten des anhaltenden Jubelns und dann der erlösende Abpfiff“, so die Ultras Gelsenkirchen weiter.

Nach den Kontrollen, die noch bis weit nach Abpfiff andauerten, wurden knapp 700 Fans zum Dortmunder Hauptbahnhof geführt. Dabei wurde zur Freude der Ultras Gelsenkirchen lautstark gefeiert und gesungen. Kritik äußerten die Ultras Gelsenkirchen zudem an den Äußerungen der Polizei Dortmund, die im Nachgang des Derbys durch politische Forderungen auffiel (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 05.12.2017)

Fanfotos FC Schalke 04




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