23.03.2017 - Al-Ahly

Ultras seit über einer Woche im Hungerstreik


Die Ultras Ahlawy haben eine Stellungnahme veröffentlicht. Die Ultràgruppe schildert darin, wie die ägyptische Polizei am 29. Januar 2017 gegen Ultras und ihre Verwandten vorging, die am fünften Jahrestag des Massakers von Port Said den 74 Todesopfern gedenken wollten.

Wegen der anhaltenden Repressionen sind vor über einer Woche Ultras aus der ägyptischen Hauptstadt in einen Hungerstreik getreten, um auf die Repressionen aufmerksam zu machen, denen Ultras in Ägypten aktuell ausgesetzt sind.

„Am Morgen des 29. Januar 2017 und vor dem Gedenken an das Massaker von Port Said, stürmte die Polizei die Wohnungen von Al-Ahly Fans, um zu verhindern, dass diese sich zum Mokhtar El-Tetsh Stadion begeben um am Jahrestag den Verstorbenen zu gedenken. Die Gedenkveranstaltung wiederholte sich bisher jedes Jahr. Falls die ägyptische Polizei die gesuchten Fans bei den Hausstürmungen nicht antraf, kontaktierten sie diese von den Handys der Eltern und drohen ihnen, dass sie ihre Eltern verhaften werden, falls sie nicht stellen sollten. In einem Fall wurde sogar der Bruder eines Al-Ahly Fans verhaftet, der wohlgemerkt den Erzrivalen Al-Zamalek unterstützt. Die Polizei demütige Eltern, und stahl sogar persönliche Gegenstände aus den Wohnungen und Häusern. Dies alles geschah nur, weil man friedlich dem Jahrestag gedenken wollte. Nach 28 Tagen der Inhaftierung wurde schlussendlich Anklage erhoben. Den Al-Ahly Fans wird der Besitz von Feuerwerkskörpern vorgeworfen, sowie die Bildung einer Gruppe, welche den öffentlichen Frieden stört und am 1 Februar demonstieren wollte. Als 'Beweismittel' für dieses Verfahren beschlagnahmte die Polizei T-Shirts und Schals, mit dem Zeichen ‘74‘. Die Zahl steht für die Anzahl der Freunde, die während des Massakers von Port Said gestorben sind. Nach 50 Tagen Gefängnis wurde am 13. März die Untersuchungshaft der Gefangenen vom Richter um weitere 15 Tage verlängert (zudem wurde unteranderem Besuche verboten). Am selben Tag wurde übrigens der ehemalige Präsident Ägyptens Husni Mubarak -welcher im Jahr 2011 zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, weil er unter dem Verdacht stand, Demonstranten welche ihn stürzen wollten, getötet zu haben- freigesprochen! Die Fans, welche sich noch immer ungerechter Weise im Gefängnis befinden, wurden und werden zunehmend schlechter behandelt. Als Familien ihre Verwanden und Eltern ihre Söhne besuchen wollten, um ihnen etwas Essen zu überreichen, erfuhren sie von den schlechten Zuständen und Umgängen im Gefängnis! Wegen diesen nicht menschenwürdigen Behandlungen und dem Fall der fälschlichen Beweise, entschieden sich die jungen Menschen am 15. März einen Hungerstreik zu beginnen. Sie hungern bereits seit 7 Tagen!“, heißt es in der Stellungnahme der Ultras Ahlawy. (Faszination Fankurve, 23.03.2017)






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