17.11.2017 - Hertha BSC

Umfrage: Wo liegen die Grenzen bei Spruchbändern?


Das andauernde Spruchband-Battle zwischen Ultras von Hertha BSC und dem 1. FC Köln sorgte medial regelmäßig für viel Aufregung. Die Faninitiative „Hertha für Alle“ nimmt dies zum Anlass, eine Diskussion darüber in Gang zu setzen, wo die Grenzen von Spruchbändern liegen und wann diese überschritten sind.


„Es entsteht der Eindruck, dass umstrittene Spruchbänder in den letzten Jahren immer häufiger kritisiert und sanktioniert wurden und werden. Schon klar, in brenzligen Situationen müssen derbe Worte gefunden werden und wenn der Erzfeind zu Gast ist, ist ein ordinärer Beitrag auch einfach authentisch. Neben den Inhalten der Spruchbänder geht es ja oft auch darum, eine bestimmte Wirkung bei den Adressaten zu erzeugen. Zumindest dann, wenn ein Großteil der Fans, die hinter dem Spruchband stehen, genau diese Aussage des Spruches teilen. Doch wann weiß man genau, wie Fans des eigenen Vereins zu einem bestimmten Spruchband stehen? Wie oft wird außerhalb der eigenen Gruppe oder dem eigenen Fanclub darüber geredet? In der Regel erfahren die meisten Fans erst nach dem Spiel, was für ein Spruch gezeigt wurde. Vor wenigen Wochen standen erneut Spruchbänder aus der 'Ostkurve Hertha BSC“'in der öffentlichen Kritik. Unsere Initiative Hertha für Alle hat sich nach den jüngsten Schlagzeilen dazu entschieden, die Diskussion nicht im Internet, sondern in einer offenen Runde unter Herthafans und allen Interessierten führen zu wollen. Wo liegen die Grenzen bei Spruchbändern? Ist ein 'Fick dich DFB'-Spruchband okay, weil es einen großen Verband und keine bestimmte Person betrifft? Gelten in einem sogenannten Spruchband-Battle nicht andere 'Regeln', so wie sie aus dem Battle-Rap bekannt sind? Ist 'Schmähkritik' besonders seit Jan Böhmermann nicht sogar eine Form der Kunst? Ab wann ist ein Spruchband z. B. homophob, rassistisch oder sexistisch?“, fragt sich die Faninitiative „Hertha für Alle“.

Um die Fragestellung zu beantworten organisiert „Hertha für Alle“ im Fanprojekt Berlin im Haus der Fußballkulturen am 27. November 2017 eine Diskussionsveranstaltung zum Thema. Den Initiatoren geht nach eigenen Angaben nicht darum, gegenüber bestimmten Fangruppen oder wegen bestimmten Spruchbändern den moralischen Zeigefinger zu heben, sondern vielmehr darum, dass verschiedene Fanströmungen eine ehrliche Diskussion führen und erklären, welche Wirkungen Spruchbänder bei ihnen haben.


Zur Vorbereitung dieser Diskussion hat die Faninitiative viel kritisierte, sanktionierte und umstrittene Spruchbänder aus verschiedenen deutschen Fanszenen zusammengestellt. In einer Umfrage können teilnehmende Fans angeben, welche dieser Plakate sie für harmlos halten und welche geschmacklos, diskriminierend oder ekelerregend sind. (Faszination Fankurve, 17.11.2017)

Hier geht es zu der Spruchband-Umfrage.

Fanfotos Hertha BSC




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