30.11.2018 - RBS/RBL

Unbekannte nutzten Spiel der Red Bull-Clubs für Protest


In der Europa League trafen gestern Red Bull Salzburg und Rasenballsport Leipzig aufeinander. Unbekannte Personen nutzten das Aufeinandertreffen der beiden Red Bull-Clubs für eine kreative Protestaktion. Die RB Leipzig-Anhänger zündeten zudem Pyrotechnik, weshalb die UEFA nun ermitteln dürfte.
Im Gästeblock der RB Leipzig-Anhänger war vor Spielbeginn eine Choreografie zu sehen, mit der wohl der baldige zehnte Geburtstag von RB Leipzig thematisiert wurde. „10 years an now? still pushing forward“, lautete das Motto der Aktion zu der rote und silberne Glitzerfahnen geschwenkt wurden. Zudem zündeten RB Leipzig-Anhänger während dieser Aktion, wie schon beim Auswärtsspiel in Sinsheim (Faszination Fankurve berichtete), Rauch. Dies dürfte zu Ermittlungen und einer Strafe durch die UEFA führen. Im restlichen Stadion zeigten die Red Bull Salzburg-Anhänger eine Choreografie, mit der Bezug auf den Vorgängerverein Austria Salzburg genommen wurde, dessen Historie Red Bull auslöschte, weshalb sich ein neuer Fanverein mit dem Namen Austria Salzburg gründete. „Mit Stolz, Ehre und Leidenschaft verteidigen wir unser Salzburg mit aller Macht! Wo alles begann: Das Original, seit 1933 in Salzburg. Hinter Salzburg werden wir stehen und mit unseren Farben durch Europa gehen!“, lautete das Motto der großen Choreografie.


Unbekannte Fans, wahrscheinlich aus der Fanszene des FC Bayern München, schafften es gestern eine Protestfahne ins Salzburger Stadion zu schmuggeln, die deutlich zu sehen war. Im Layout einer Anzeigetafel war darauf „Club Financial 'Control' Body - RB Fuschl am See (S) - RB Fuschl am See (LE) - mit freundlicher Gestattung eines Doppelspielrechts durch die UEFA - € : €“ zu lesen. Mit der Aktion sollte die UEFA-Entscheidung kritisiert werden, dass sowohl RB Leipzig, als auch Red Bull Salzburg, die international nur als FC Salzburg antreten dürfen, in den UEFA-Wettbewerben spielen dürfen. Zur Saison 2017/2018 entschied die rechtsprechende Kammer der UEFA-Finanzkontrollkammer für Klubs (FKKK), dass sowohl Rasenballsport Leipzig, als auch Red Bull Salzburg im Europapokal auflaufen dürfen (Faszination Fankurve berichtete). Nicht wenige Fußballfans sahen die Entscheidung der UEFA kritisch und darin eigentlich einen Verstoß gegen die UEFA-Richtlinien, da sowohl Rasenballsport Leipzig, als auch Red Bull Salzburg eng mit dem Red Bull Konzern verbunden sind. In Salzburg wurde versucht, diese Verbindungen in Hinblick auf die UEFA-Entscheidung zu reduzieren und Red Bull nur noch als normalen Hauptsponsor dastehen zu lassen.

Die Fangruppe Munich's Red Pride vom FC Bayern München zeigte bereits am 28. Oktober 2017 beim Heimspiel gegen RB Leipzig eine ähnliche Fahne im Layout einer Anzeigetafel, um gegen RB Leipzig zu protestieren. Für das Spiel in Salzburg scheinen die FC Bayern-Fans diese Fahne angepasst und im Stadion präsentiert zu haben.


Red Bull Salzburg-Anhänger drückten, wie schon beim Hinspiel in Leipzig (Faszination Fankurve berichtete), auch gestern wieder ihren Unmut gegenüber Ralf Rangnick aus, der auch bei Red Bull Salzburg aktiv war. „Die Nachrichten von morgen schon heute - Nach Europa League Aus – Sportdirektor Rangnick wirft seinen Trainer raus“ oder „RR Transferbekanntgabe vor dem Spiel, ist das wirklich besser als unser Stil?“, war auf den kritischen Plakaten in Richtung Rangnick zu lesen.

Am Ende gewann der Salzburger Red Bull Ableger gegen das Pendant aus Leipzig vor 29.520 Zuschauern im sonst selten ausverkauften Stadion mit 1:0. Die teilweise mit einem Sonderzug und einem Marsch zum Stadion angereisten Gästeanhänger hatten somit keinen Grund zu feiern. Auch beim Marsch der RB Leipzig-Anhänger zum Stadion wurde bereits Pyrotechnik abgebrannt. (Faszination Fankurve, 30.11.2018)