10.02.2020 - SVW/FCU

„Union Berlin außer Rand und Band!“


Etwa 4.500 Fans vom 1. FC Union Berlin reisten am Samstag nach Bremen, weil ihr Verein erstmals im Bremer Weserstadion bei Werder zu Gast war. Im dortigen Gästeblock leiteten die FCU-Fans die Bundesliga-Partie mit einem Chaos-Intro ein.

Dabei wurden, wie in Südamerika bei Fußballspielen üblich, Bänder im Gästeblock gespannt, Luftschlangen geworfen, Luftballons hochgehalten und Fahnen geschwenkt. Abgerundet wurde die Aktion durch roten und gelben Rauch sowie blinkende Stroboskope. Das dazu passende Motto der Aktion lautete „Mit Bus und Bahn durchs ganze Land - Union Berlin außer Rand und Band!“.

Auf Seiten von Werder Bremen sollte nach dem Heimsieg im DFB-Pokal gegen den BVB unter der Woche nun in der Liga die Wende eingeleitet werden. Die Gruppe Endeavour motivierte die Werder-Spieler deshalb vorm Spiel mit einem „Totgesagte leben länger, auf geht's Werder!“-Spruchband. Später zeigte die Gruppe wegen der Ereignisse in der vergangenen Woche in Thüringen noch ein „FDP, CDU + AfD? Wohl doch nicht in Geschichte aufgepasst“-Plakat. Zudem präsentierten Werder-Ultras am Samstag wieder die bereits bekannten „Weserstadion unantastbar“ und „Immobilienhaie – Vorsicht bissig!“-Botschaften. Der Kampf für den traditionellen Stadionnamen geht in Bremen somit weiter.

Auf dem Rasen konnte Werder Bremen gegen Union Berlin die erhoffte Wende nicht erreichen. Bülter erzielte in der zweiten Halbzeit zwei Tore für Union Berlin. Die Gäste aus der Hauptstadt gewannen somit vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion mit 2:0.

Die Ahoi Crew, ein Werder-Fanclub aus Osnabrück, hat im Vorfeld des Heimspiels am Samstag die Stolpersteine der Werder-Mitglieder Arthur und Albert Rosenthal am Osterdeich gereinigt und damit an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. „Ziel der Aktion war es, stellvertretend für Millionen von Opfern an Menschen zu erinnern, die oder deren Angehörige sich früh ehrenamtlich bei Werder Bremen engagiert haben – und aufgrund Ihres Glaubens von den Nationalsozialisten verfolgt oder umgebracht wurden“, so die Ahoi Crew im Nachgang der Aktion. (Faszination Fankurve, 10.02.2020)