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Eine Protestwelle schwappt durch Deutschlands Ligen. Zwar gibt es genau so viele oder so wenige Vereine, die unterhalb ihrer Möglichkeiten spielen, wie es immer der Fall war, doch heute werden weitaus schneller Spruchbänder gemalt, Mannschaftsbusse belagert und Blöcke geräumt.
So auch in Leverkusen. Nach nur einem Punkt aus sechs Spielen sollte die Nordkurve beim Spiel gegen Wolfsburg für die ersten zehn Minuten leer bleiben. „Halb vier: Aufwachen!“ und „Wir unterstützen keinen Alibi-Fußball!“ lauteten die dazu passenden Aussagen. Man darf vermuten, die Bayer-Kicker haben sich dieses schnell zu Herzen genommen „Es fiel zwar ein Tor in der ersten Minute“ so Sebastian Pöschke von den Ultras Leverkusen „aber die Leute sind erstaunlicherweise draußen geblieben. Ein paar waren schon vorher im Block, aber da hatte man das Gefühl, dass es denen eher darum ging einfach nur dagegen zu sein. Andere wollten auch lieber die Mannschaft anfeuern.“ Einige mussten auch zwangsweise mit protestieren „Vor den Eingängen war es um 15:25 Uhr dann so voll, dass man gar nicht mehr reinkam, selbst wenn man wollte.“
Sportlich scheint die Aktion Früchte getragen zu haben, denn das Punktekonto wurde in den Wochen danach aufgestockt, doch hat dem Verein die Aktion scheinbar nicht gefallen. „In der Stadionzeitung wurde das gerade mal auf in zwei Zeilen erwähnt. Die Choreo im Heimspiel drauf, die ja auch als Antwort gedacht war, gab es dann aber als doppelseitiges Poster.“ so Pöschke.
Gibt es denn einen Trend zu immer mehr Protesten in den Kurven? „Durch so etwas wird man ja auch als Fan mal wahrgenommen. Man hat dann endlich mal auf uns geguckt.“ (Faszination Fankurve, 01.05.2004)