13.12.2011 - TSV Alemannia Aachen

Update: Verein verurteilt Angriff auf Aachen Ultras


Beim Spiel Aachen gegen Aue kam es im Aachener Tivoli zu einem Angriff auf die Fangruppe Aachen Ultras. Der Verein kritisiert diesen Vorfall, bei dem politische Motive nicht ausgeschlossen werden können, aufs Schärfste. Die Aachen Ultras positionieren sich deutlich gegen Rassismus und Diskriminierung. Die Alemannia Supporters bestreiten ein politisches Motiv.

Faszination Fankurve dokumentiert die Mitteilungen des Vereins und der Alemannia Supporters:

„Auf Gewalt verzichtet man, Gewalt erklärt man nicht“

Am gestrigen Abend wurde über die Alemannia eine Stellungnahme des Fanclubs Alemannia Supporters zu den Vorkommnissen im Block S6 am vergangenen Sonntag veröffentlicht. Die Verbreitung über die Kanäle des Vereins geschah ganz bewusst, um dem Fanclub die Möglichkeit einer Erklärung einzuräumen und um andere Fanclubs, deren Namen fälschlicherweise mit dem Angriff in Verbindung gebracht wurden, zu entlasten.

Zu dieser Stellungnahme äußert sich Alemannia Aachen wie folgt:

Aus Sicht von Alemannia Aachen ist die vorliegende Erklärung nicht ausreichend. Auf Gewalt verzichtet man, Gewalt erklärt man nicht. Die Supporters selbst sprechen von unentschuldbarem, nicht zu tolerierenden Verhalten. Dem entsprechend werden diese Vorkommnisse von Alemannia Aachen weder entschuldigt, noch toleriert.

Auf dieser Basis wird es für alle Beteiligten an der Attacke die höchste Bestrafung geben, die Alemannia Aachen aussprechen kann, nämlich bundesweite Stadionverbote. Diese Stadionverbote werden unverzüglich und mit sofortiger Wirkung ausgesprochen, sobald die Namen der Beteiligten vorliegen. Die ermittelnden Behörden haben der Alemannia bereits heute die ersten Personalien übermittelt, nachdem die Auswertung der Videoaufzeichnungen am Montag erfolgt war. Alemannia Aachen vertraut zudem darauf, dass auch eine strafrechtliche Verfolgung der Täter stattfindet.

Mit ihrer Stellungnahme sind die Alemannia Supporters eine Verpflichtung eingegangen, sich gegen Rechtsextremismus und Rechtsradikalismus zu positionieren. An dieser Verpflichtung wird der Fanclub ab dem heutigen Tage gemessen. Alemannia Aachen wird darüber wachen, dass dies kein Lippenbekenntnis bleibt, sondern ein entsprechendes Verhalten des Fanclubs einfordern.

Alemannia Aachen ruft all seine Fanclubs, insbesondere aber die Alemannia Supporters und die Aachen Ultras dazu auf, an der Lösung ihrer Konflikte aktiv zu arbeiten und zur Überwindung des tiefen Risses beizutragen, der die Aachener Fanszene durchzieht. Hierbei kommt dem Fanprojekt Aachen eine wichtige, moderierende Funktion zu. Diese wurde bei diversen Gesprächen am Montag definiert.

Fast genauso schlimm wie die Verletzung der beiden Ordner ist die Verunsicherung hunderter friedlicher Stadionbesucher. Wer Gästen der Alemannia Gewalt antut oder androht, beraubt diese Menschen ihrer Freiheit. Alemannia Aachen wird das nicht dulden und mit aller Härte gegen solche Leute vorgehen. Am Sonntag wurde die Grenze deutlich überschritten!

Stellungnahme der Alemannia Supporters:

Liebe Fans und Freunde der Alemannia,

die Vorfälle beim gestrigen Spiel unserer Alemannia gegen Erzgebirge Aue im Block der Aachen Ultras sind nicht zu tolerieren. Ein länger andauernder Konflikt zwischen den Aachen Ultras und den Alemannia Supporters hat gestern eine schlimme Eigendynamik erhalten und in Folge dessen zu dieser unentschuldbaren Reaktion einiger Mitglieder unserer Gruppe geführt. Wir möchten uns bei allen Fans für diese traurigen Ereignisse entschuldigen. Ferner möchten wir uns bei denen im Tumult verletzten Ordnern entschuldigen und wünschen Ihnen auf diesem Weg gute Genesung.

Allerdings müssen wir uns dagegen verwehren, dass in diesem Zusammenhang von einer politisch gezielten Aktion gesprochen wird. Das entspricht nicht der Wahrheit! Wir distanzieren uns ganz entschieden von Rechtsextremismus und Rechtsradikalismus. Gleichzeitig lehnen wir jede Form von Gewalt im Stadion und gegenüber Fangruppen unseres Vereins ab.

Alemannia Supporters

Zuvorige Mitteilung von Alemannia Aachen:

„Das hat mit Fußball nichts zu tun“

Aachen Ultras werden in ihrem Fanblock Opfer einer feigen Attacke

Die Regeln des Miteinanders innerhalb der Fanszene wurden während des Heimspiels der Alemannia gegen Erzgebirge Aue aufs Übelste verletzt. In ihrem Fanblock wurden die Aachen Ultras während der ersten Halbzeit von 20 bis 30 Menschen attackiert. Ordnungsdienst und Polizei waren sofort zur Stelle, ein Ordner wurde dabei an der Hand verletzt.

„Das hat mit Fußball nichts zu tun. Es ist ein Irrsinn, dass wir eine Fangruppierung gegen eine andere schützen müssen“, sagte Alemannia-Geschäftsführer Frithjof Kraemer unmittelbar nach dem Spiel. Warum die Attacke erfolgte und von welcher Fangruppe sie ausging, wollte er nicht kommentieren. „Wobei sich das Wort Fan in diesem Fall eigentlich verbietet, denn hier wurden elementare Regeln des Fantums verletzt“, so Kraemer. Die Heterogenität der Aachener Fanszene sei dem Klub natürlich bekannt, ein solcher Übergriff stelle aber eine neue Qualität dar. „Wir werden jetzt nicht zur Tagesordnung übergehen und uns genau anschauen, was da passiert ist und warum. Mit den Maßnahmen haben wir unmittelbar nach dem Vorfall begonnen“, erklärte Kraemer. Jedem Täter, der identifiziert werde, drohe neben einem Strafverfahren selbstverständlich ein Stadionverbot.

Kraemer erinnerte alle Fans an die Wurzeln der Fankultur, nämlich die Unterstützung der eigenen Mannschaft. „Anscheinend ist das bei einigen in den Hintergrund gerückt. Als Verein ist die Sicherheit unserer Zuschauer unser höchstes Gut. Wir werden nicht akzeptieren, dass diese Sicherheit gefährdet wird“, sagte Kraemer, der neben der Verfolgung der Täter Gespräche mit allen Beteiligten ankündigte. „Jetzt sind alle Alemannia-Fans, die Fanklubs, die Fan-IG, die Fanbeauftragten und das Fanprojekt gefragt, den Umgang miteinander zu besprechen. Die Ausübung oder Androhung von Gewalt hat im Stadion nichts zu suchen. Es kann nicht sein, dass jemand ein Heimspiel besucht und Angst um seine Gesundheit haben muss“, so Kraemer.

Fanfotos TSV Alemannia Aachen




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