04.12.2008 - 1. FC Kaiserslautern

Verein soll sich für fanfreundliche Anstoßzeiten einsetzen


Wie Faszination Fankurve berichtete sollte auf der Jahreshauptversammlung des 1. FC Kaiserslautern gefordert werden, dass sich der Verein für fangerechte Anstoßzeiten einsetzt. „Kein Kick vor zwei“ teilte nun mit, dass der Club diesen Auftrag tatsächlich erhalten habe.

Nachdem den Verantwortlichen beim Heimspiel gegen Aachen am vergangenen Freitag sinnbildlich 20.000 rote Karten für ihr Handeln gezeigt wurden, wurde die Mitgliederversammlung des 1. FC Kaiserslautern am vergangenen Mittwoch dazu genutzt, dem eigenen Verein anzutragen, sich bei der DFL fortan für fangerechte Anstoßzeiten einzusetzen. Ein entsprechender Antrag wurde ohne eine einzige Gegenstimme angenommen. Die Mitglieder des 1. FC Kaiserslautern haben ihrem Verein somit geschlossen einen klaren Auftrag erteilt. Mitinitiator Dominik Scholz ist zufrieden: „Es war uns wichtig, umgehend auf die Entscheidung der DFL zu antworten. Wir sind mehr als zufrieden, dass unser Antrag ohne jegliche Gegenstimmen bestätigt wurde.“ Auf der entscheidenden Sitzung der DFL war der FC St. Pauli der einzige Club gewesen, der gegen die Pläne votiert hatte. Der Club aus der Hansestadt setzte damit einen Antrag seiner Mitglieder aus dem vergangenen Jahr um.

Aber nicht nur in Kaiserslautern wächst der Unmut gegen die DFL-Pläne weiter. Dieter Wirth von den Sportfreunden Ronhof und Sprecher des im Umfeld der SpVgg Fürth gegründeten Arbeitskreises gegen fanfeindliche Anstoßzeiten, fordert mit Galgenhumor: „Wir wollen Spiele dienstags um 09.38 Uhr und mittwochs um 10.57 Uhr. Diese Spieltagszersplitterungen und Anstoßzeiten sind weitere Maßnahmen, um den aktiven Fan aus den Stadien zu vertreiben."

Auch aus der Bundesliga wird Ablehnung formuliert. Jens Petereins, Sprecher des Dachverbandes der Fanclubs von Energie Cottbus, sagt: „Schade, dass die DFL nicht gewillt war, einen für alle Seiten annehmbaren Kompromiss zu finden und damit auf die speziellen Gegebenheiten im deutschen Fußball Rücksicht zu nehmen." Helga Wolf vom Dachverband der aktiven Fanclubs des 1. FC Köln formuliert es so: „Die von der DFL geplante weitere Zerstückelung der Spieltage empfinden wir als Schlag ins Gesicht. Im Mittelpunkt der Spieltagsplanung muss der Fan stehen, der seinen Verein vor Ort unterstützt - und damit Fußball erst zu einem stimmungsvollen Erlebnis macht."

Fans in ganz Deutschland sind offensichtlich weiterhin bereit, für Ihre Wünsche und Vorstellungen zu kämpfen, so dass davon ausgegangen werden kann, dass die Proteste auf verschiedene Art und Weise fortgeführt werden. (Faszination Fankurve, 04.12.2008)

Fanfotos 1. FC Kaiserslautern




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