26.05.2017 - Wolfsburg/Braunschweig

Verletzte Braunschweig-Fans nach Wasserwerfer-Einsatz


Vor dem gestrigen Relegationsspiel zwischen dem VfL Wolfsburg und Eintracht Braunschweig kam es zu einem Wasserwerfer-Einsatz gegen den Fanmarsch der Eintracht Braunschweig Fans vom Bahnhof zum Stadion. Dabei wurde mehrere Gästefans verletzt.

Die Wolfsburger Polizei begründet den Wasserwerfer-Einsatz mit Gegenständen, die von Fans auf die Polizisten geworfen worden sein sollen: „Während des Fanmarsches der 1.200 Braunschweiger Fans, kam es zu mehreren Flaschen- und Steinwürfen auf Einsatzkräfte, woraufhin die Polizei durch den kurzen Einsatz von Wasserwerfern die Situation beruhigte“, heißt es in der Erklärung der Polizei Wolfsburg. Polizisten wurden nicht verletzt, aber Eintracht Braunschweig Fans.

„Die konsequent im Vorfeld kommunizierte und bisher praktizierte Null-Toleranz-Strategie der Wolfsburger Polizei bei sich anbahnenden Gewalttaten hat Wirkung gezeigt“, zieht der Einsatzleiter der Polizei Wolfsburg, Olaf Gösmann, danach ein Fazit. Wären Polizisten anstatt Fußballfans verletzt worden, wäre das Fazit möglicherweise anders ausgefallen. Eintracht Braunschweig Fans bezeichneten den Polizeieinsatz laut Medienberichten jedenfalls als unverhältnismäßig und übertrieben. Videos zeigen, dass der Wasserwerfer großflächig gegen einen Marsch eingesetzt wurde, an dem 1.200 Eintracht-Fans teilnahmen und somit nicht nur Störer davon betroffen waren.

Aus Fankreisen von Eintracht Braunschweig ist vor allem daran Kritik zu hören, dass der Wasserwerfer von hinten gegen den Fanmarsch auf der Brücke der Berliner Straße vorging und damit vor allem die Fans traf, die hinten gingen und mit den Vorfällen vorne nichts zu tun hatten. Während des Einsatzes drückten die Fans wegen des Wasserwerfers von hinten nach vorne, während die Polizei vorne eine Kette zog, weshalb Eintracht-Fans teilweise in Panik geraten sein sollen.

„Natürlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Dosen oder ähnlich auf dem Marsch geworfen wurden. Das darf auch nicht verharmlost werden und wer dabei erwischt wird, muss mit den Konsequenzen zurecht leben. Dass aber ein gesamter Fanzug daraufhin flächendeckend mit Wasserwerfern attackiert wird, steht in keinerlei Verhältnismäßigkeit, da gibt es keine zwei Meinungen. Getroffen wurden überwiegend normale Fans, auch Frauen darunter, die sich bei der anschließenden Panik teilweise durch Stürze verletzten. Von einem Sturm seitens der Fans kann daher auch keine Rede sein, da diese lediglich vor den Wasserwerfern flüchteten. Der Einsatz war überzogen, das muss auch die Polizei zugeben. Nur weil diese im Vorfeld ein harte 'Null-Toleranz-Strategie' ausgibt ist dies keine Legitimation, Wasserwerfereinsätzen einen Freifahrtsschein zu geben“, erklärte der Fan-Pressesprecher von Eintracht Braunschweig, Robin Koppelmann, auf Nachfrage von von Faszination Fankurve zu dem Wasserwerfer-Einsatz.

Nach Abpfiff des Spiels, das der VfL Wolfsburg durch einen Elfmeter, den es nie hätte geben dürfen mit 1:0 gewann, kam es laut Polizeiangaben zu mehreren Auseinandersetzungen zwischen Fans beider Vereine im Stadionumfeld.


In der Nordkurve Wolfsburg verzichtete die VfL-Fanszene auf einzelne Zaunfahnen und brachte nur die „Arbeit – Fußball - Leidenschaft“ Fahne im Oberrang und ein „Verein für Leibesübungen Wolfsburg seit Neunzehnhundertfünfundvierzig“ Plakat im Unterrang an. Im Gästeblock gaben die Eintracht-Fans mit einer „Turn- und Sportverein“ Fahne zwischen Unter- und Oberrang sowie gelber Kleidung ein geschlossenes Bild ab. Das Rückspiel findet am Montag im Eintracht-Stadion statt. (Faszination Fankurve, 26.05.2017)

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