23.08.2017 - SC Freiburg

„Verpisst euch mit solchen widerlichen Aktionen“


Die Corrillo Ultras beteiligen sich an den Protesten gegen den DFB. In einer Stellungnahme begründen die Ultras des SC Freiburg ihre Teilnahme, obwohl man nicht mit allen beteiligten Fanszenen was zu tun haben will. Vom umstrittenen Holocaust-Plakat aus Aue distanzieren sich die SCF-Ultras.

„Wir sind überzeugt davon, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, die Fanbasis zum Erwachen zu bringen und aktiv enormen Einfluss auf die Entwicklung des Fußballs und der Verbände zu nehmen. Wie ihr unserem aktuellen Flyer sowie der Spruchbandaktion am vergangenen Sonntag entnehmen konntet, beteiligt sich die Freiburger Fanszene an den bundesweiten Protestaktionen gegen den DFB und die DFL. Wir haben uns dafür entschieden, als Corrillo Ultras diesen bundesweiten Protest aktiv zu prägen und mitzugestalten“, heißt es in der Stellungnahme der Corrillo Ultras.


Doch einfach hat es sich die Freiburger Ultràgruppe nicht gemacht, als man sich entschied, bei den bundesweiten Protesten mitzumachen, da man nicht auf alle dort teilnehmenden Ultràgruppen Lust hatte: „Kein einfacher Schritt, denn neben sehr vielen fähigen Gruppen und Menschen, sitzt man bei solchen Zusammenschlüssen leider auch mit Szenen in einem Raum, welche immer wieder durch menschenverachtende, diskriminierende und stumpfe Aktionen in Erscheinung treten. Leider hat bereits am ersten Protestspieltag die Gruppe Fialova-Sbor des Vereins Erzgebirge Aue mit dem Spruchband 'Sportgerichtsbarkeit = Vereinsholocaust' gezeigt, dass es nicht einfach wird das Ganze zusammen zu halten. Unsere erste Mitteilung beinhaltet deshalb gleich eine Distanzierung von solchen Holocaust-Relativierern und antisemitischem Gedanken, welche nicht schön zu reden sind und die wir aufs schärfste verurteilen. Aus der Fanszene von Chemie Leipzig wurde dazu eine treffende Stellungnahme verfasst. Das sollte ein klares Signal an alle beteiligten Szenen und Gruppen sein: Ihr tragt eine enorme Verantwortung. Kommt endlich im 21. Jahrhundert an und verpisst euch mit solchen widerlichen Aktionen und Gedanken. Dafür ist kein Platz im Fußball und anderswo“, erklärt Corrillo weiter.

Mit „Fick dich DFB!“ sei zu Beginn der Proteste bewusst ein stumpfer Slogan gewählt worden, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. „ Wir erhoffen uns nach dem Auftakttreffen in Dresden, dass langfristig eine kritische, reife und konstruktive Protestbewegung in diesem Sommer ins Rollen gebracht wurde. Es ist an der Zeit, dem DFB, der DFL und den Vereinsführungen entschlossen aufzuzeigen, was die Probleme im Fußball sind; Lösungen zu erarbeiten und klare Ziele zu vereinbaren. Es ist die letzte Chance mit vollem Einsatz zu versuchen alle fußballbegeisterten Menschen zu vereinen, Bestehendes zu verändern, Entwicklungen zu stoppen und den Sport wieder in den Fokus zu rücken“, so die Corrillo Ultras. (Faszination Fankurve, 23.08.2017)

Fanfotos SC Freiburg




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