08.02.2021 - VfB Stuttgart

VfB-Ultras an Geschäftsstelle: „Kein VfB mit euch Betrügern“


Die Ultragruppen vom VfB Stuttgart besuchten am gestrigen Sonntag die Geschäftsstelle ihres Vereins, nachdem in der vergangenen Woche in den Medien Neuigkeiten zur sogenannten Datenaffäre zu lesen waren. Die Ultras vom VfB Stuttgart fordern nun personelle Konsequenzen.


„Wir haben heute vor der Geschäftsstelle in der Mercedesstraße ein Zeichen gesetzt. Wir schauen nicht länger zu, wie mit einem inszenierten Machtkampf vom Grundproblem des VfB abgelenkt werden soll. Jahre voller Unfähigkeit, Dilettantismus, Vetterleswirtschaft und Mauschelei sollten um jeden Preis vertuscht werden. Dafür wurde bereitwillig jede Eskalation in Kauf genommen und zu viele vermeintliche und tatsächliche Grenzen überschritten. Wie überfällig Entlassungen und Rücktritte sind, sieht man am Beispiel Rainer Mutschler. Als Projektleiter Ausgliederung verwaltete er Mittel, die genutzt wurden, um das sogenannte Guerillamarketing zu bezahlen. Nach seinem zwischenzeitlichen Aus beim VfB nimmt er während seiner Kandidatur für das e.V.-Präsidium einen Direktorenposten in der AG an und lässt sich anschließend ins Präsidium wählen. In dieser Rolle sabotiert er nun die Esecon Untersuchungen zu seinen eigenen Verfehlungen. So 'funktioniert' das System VfB und damit muss jetzt Schluss sein“, teilten die Ultras vom VfB Stuttgart in einem Statement mit, das u.a. auf den Webseiten vom Commoando Cannstatt und dem Schwabensturm veröffentlicht und auch von der Schwaben Kompanie, der Südbande und der Crew 36 unterzeichnet wurde.

Der Spiegel berichtete am vergangenen Freitag unter Berufung auf einen Bericht der Kanzlei Escon, die vom VfB Stuttgart mit der Aufklärung der Datenaffäre beauftragt wurde, dass beim Verein zehntausende Daten an einen externen Dienstleister weitergegeben worden sein sollen. Im Vorfeld der entscheidenden Mitgliederversammlung beim VfB Stuttgart, bei der 2017 über die Ausgliederung entschieden und somit der Weg für VfB Stuttgart AG samt Anteilsverkäufen geebnet wurde, könnten Daten für Guerillamarketing benutzt worden sein.

Der Landesdatenschutzbeauftragte von Baden-Württemberg erklärte bereits am Mittwoch, dass ein Bußgeldverfahren wegen erheblicher Datenverstöße eröffnet wurde. Claus Vogt, Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender des VfB Stuttgart, hat über den Kölner Strafrechtler Prof. Dr. Björn Gercke am Mittwoch der Staatsanwaltschaft Stuttgart mitgeteilt, dass der Verdacht eines Geheimnisverrats beim VfB Stuttgart im Raume stehe.

Der Berichterstattung, dass es auf der Mitgliederversammlung 2017 zu Problemen bei der Abstimmung kam, widersprach der VfB Stuttgart. Der SWR veröffentlichte eine Klarstellung, in der es heißt: „Es hat sich im Nachgang zur Mitgliederversammlung 2017 und bis zum heutigen Tage lediglich eine mittlere zweistellige Zahl der mehr als 12.000 damals anwesenden, stimmberechtigten Vereinsmitglieder mit dem Anliegen an den VfB gewandt, es sei ihnen wegen eines technischen Fehlers oder aus anderem Grund bei den Abstimmungen zur Ausgliederung und zur Satzungsänderung in der Versammlung nicht möglich gewesen, abzustimmen. Diese Eingaben wurden mit großer Sorgfalt geprüft, konnten jedoch weder durch den damaligen Dienstleister, noch durch den VfB Stuttgart bestätigt werden. Wir haben keinerlei technische Probleme feststellen können.“ Die Ultras vom VfB Stuttgart haben dennoch das Vertrauen in manche Strukturen beim VfB verloren und fordern nun personelle Konsequenzen. (Faszination Fankurve, 08.02.2021)

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