Dreieinhalb Jahre Boykott lagen hinter den Ultras von Ferencváros aus Budapest, als sie gestern, wie angekündigt, das Heimspiel ihres Vereins gegen Debreceni VSC besuchten. Die Green Monsters traten nach Einigung mit dem Club mit Vorsänger, lautstarker Stimmung und Pyro auf.
Seit Mitte 2014 boykottierten die Ultras von Ferencváros die Spiele ihres Vereins und waren seit Neubau der Groupama Aréna nicht mehr aktiv. Grund hierfür war vor allem die Einführung von Venenscanner an den Stadioneingängen. Vor zwei Wochen kündigte der Vorsänger der Ultras von Ferencváros an, zum gestrigen Heimspiel ins Stadion zurückzukehren (Faszination Fankurve berichtete).
Dieses Vorhaben wurde gestern eindrucksvoll umgesetzt. Mit lautstarker Stimmung, wie sie bei Ferencváros seit Jahren nicht zu hören war, kehrte die Ultràszene zurück in die Fankurve. Die Green Monsters positionierten sich dabei hinter dem Tor. Beim gestrigen Heimspiel gab es zur Rückkehr der Ultras gleich zwei große Pyroaktionen. Zudem kam es noch zu Auseinandersetzungen zwischen Fans, die in den vergangenen Jahren die Spiele boykottierten und Ultras, die dem Stadion fernblieben.
Zur Einigung zwischen Ultras und Ferencváros kam es, weil es neben der seit Jahren existierenden Fankarte, bei der Fingerabdrücke abgegeben werden müssen, ab sofort auch eine B-Variante dieser Karte gibt, auf der zwar ein Foto und persönliche Daten einer Person, nicht jedoch Fingerabdrücke gespeichert werden. Mit dieser Karte können Fans nur in die Sektoren B und C1, also den Bereich der Heimkurve bis in die Ecke. Mindestens 500 Personen aus Sektor B und C, darunter auch die Führungspersonen der Fanszene, die die Verhandlungen mit dem Club führten, müssen dennoch ihre Fingerabdrücke abgeben. Die Vertragsbedingungen der Fankarte wurden auf Wunsch der Fans zudem angepasst. Zudem soll es zukünftig mindestens ein Mal im Quartal zu einem Treffen zwischen Fan- und Vereinsvertretern kommen.
Der Vorsänger der Ferencváros Ultras, Hamberger Ádám, nahm vor der Rückkehr in einem ausführlichen Interview Stellung zur aktuellen Situation und erklärte darin, dass die entscheidenden Verhandlungen bereits seit März bzw. April 2017 andauern würden. Für die Rückkehr sei hilfreich gewesen, dass die Ultras zuletzt direkt mit Clubpräsidenten Kubatov Gáborral verhandelten. (Faszination Fankurve, 05.11.2017)
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