14.05.2018 - 1. FC Köln

Video zeigt hartes Vorgehen der Polizei gegen wartende Fans


Am Samstag kam es in Wolfsburg zu einem umstrittenen Polizeieinsatz. Ein nun öffentlich gewordenes Video zeigt, wie die Polizei hinter dem Gästebereich gegen dort wartende Fans des 1. FC Köln mit Pfefferspray und Schlagstöcken vorging. Angriffe von Kölner Fans sind auf dem Video nicht zu sehen.


Die Kölner Ultràgruppen wollten sich im Wolfsburger Stadion, wie schon bei den letzten Spielen in diesem Stadion, wieder im Oberrang des Gästeblocks platzieren. Doch es folgten teils heftige Auseinandersetzungen zwischen Gästefans und der Polizei. Vom harten Vorgehen der Polizei sollen auch Fans betroffen gewesen sein, die gültige Eintrittskarten für den Oberrang hatten und nicht durch Gewalt auffielen. Vielmehr sollen die Beamten den Zugang zum Oberrang geschlossen haben und gegen wartende Fans mit Pfefferspray vorgegangen sein. Die Wolfsburger Polizei erklärte, dass Gästefans Fahnenstangen und teilweise Mülleimer gegen die Beamten eingesetzt haben sollen. Auf dem Video ist jedoch ein Vorgehen der Polizisten gegen wartende Fans zu sehen, von denen zahlreiche gültige Tickets für den Oberrang gehabt haben sollen. Bei den Auseinandersetzungen sollen sich sowohl Fans, als auch Polizisten verletzt haben. Die Polizei nahm 50 Gästefans fest und ermittelt wegen Landfriedensbruch (Faszination Fankurve berichtete).


Schon vor Ankunft in Wolfsburg wurde ein Kölner Fanbus nach einer Polizeikontrolle die Weiterreise verweigert. Der Bus wurde von der Polizei zurück nach Köln geschickt. Die Kölner Fanszene reiste in einem Buskonvoi in die Autostadt. An einem abgelegenen Ort wurden die zahlreichen Kölner Busse von einem Großaufgebot der Polizei in Empfang genommen und kontrolliert, wie die Fotos oben in der Galerie zeigen. Auch Wasserwerfer und Polizeipferde waren dabei zugegen. Die Polizeikontrollen verzögerten die Ankunft der Kölner Fanszene am Wolfsburger Stadion, weshalb der Oberrang schon gut gefüllt war, als zahlreiche FC-Fans mit gültigen Tickets für den Oberrang im Gästeblock eintrafen und es zum umstrittenen Polizeieinsatz kam.


Auch der 1. FC Köln fand gestern kritische Worte zum Polizeieinsatz und erklärte: „Einige FC-Fans haben allerdings den massiven Einsatz der Polizei als überzogen kritisiert. Auch die FC-Fanbeauftragten haben das so wahrgenommen und sehen darüber hinaus kritisch, dass ganze Ausgangsbereiche aufgrund des Vorfalls gesperrt wurden, so dass viele unbeteiligte Fans in ihren Blöcken eingeschlossen waren und das Stadion nicht verlassen konnten.“ Das Fan-Projekt 1. FC Köln erklärte zu den Vorfällen in Wolfsburg: „Nach einer friedlichen Einlasskontrolle wurde einem Großteil der FC-Fans, die Karten für den Oberrang (Sitzplatzbereich) hatten, der Zutritt verweigert, da sie für diesen Bereich angeblich keine Tickets besaßen – kontrolliert wurden die Tickets an dieser Stelle jedoch nicht. Da dies durch die Gegebenheiten des Stadions auch den Einlass zu den Stehplätzen im Unterrang einschränkte wurde auch denjenigen der Zutritt von Polizei und Ordnern verwehrt, die nachweislich ein gültiges Ticket für die Blöcke im Unterrang besaßen – Begründung hierfür waren die Geschehnisse im Oberrang. Da es im Unterrang völlig ruhig war ist bereits dieses Vorgehen für uns absolut unverständlich. Den anschließenden überharten Einsatz der Sicherheitskräfte (sowohl der Einsatz von Gewalt als auch der von Pfefferspray) kritisieren wir aufs schärfste! Besonders die Härte, mit der hierbei vorgegangen wurde, schockiert uns zutiefst. Zudem dauerte es unverantwortlich lange, bis Sanitäter gerufen wurden und diese eintrafen um die Verletzten zu versorgen.“ Der umstrittene Polizeieinsatz am Samstag hatte zur Folge, dass die Kölner Ultràgruppen sowie weitere Teile der aktiven Fanszene in Wolfsburg nicht im Stadion waren, die entsprechenden Zaunfahnen nicht hingen und es im Gästeblock keinen organisierten Support gab. (Faszination Fankurve, 14.05.2018)

Fanfotos 1. FC Köln




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