30.10.2018 - VfL Osnabrück

Violet Crew ruft Stimmungsverzicht bei Montagsspielen aus


Wir berichteten bereits vom angekündigten 15 Minuten Protest der Ultras Krefeld für das kommende Montagsspiel beim VfL Osnabrück. Auch die Osnabrücker Ultras von der Violet Crew haben sich zum Thema Montagsspiele zu Wort gemeldet und eine Entscheidung für das Heimspiel gegen Uerdingen, aber auch das Auswärtsspiel in Rostock getroffen.

Bei beiden Spielen wird es über die gesamte Spieldauer keinen organisierten Support der Violet Crew geben. Auch optisch wollen die Osnabrücker Ultras nichts dazu beitragen, dass das Montagsspiel wie ein gewöhnlicher Spieltag erscheint.

Die Violet Crew ruft weitere VfL Osnabrück-Fans auf, sich beim Heimspiel am 05. November und am 03. Dezember 2018 am Stimmungsverzicht zu beteiligen: „Als Konsequenz werden wir die Montagsspiele nicht wie gewohnt aktiv in der Kurve begleiten. Wir werden nicht das schmückende Beiwerk für Live-Übertragungen sein, die in ihrer Entstehung, Ausgestaltung und Intention den Interessen von uns Fußballfans, die ins Stadion gehen wollen, fundamental entgegenstehen. Wir werden daher nicht die Stimmung koordinieren, oder diese akustisch oder optisch unterstützen. Dies gilt auch bereits für das erste Montagsspiel gegen den KFC Uerdingen. Wir rufen alle VfL-Fans dazu auf, sich unserem Protest anzuschließen. Denkt daran: auch wir sind bei Auswärtsspielen von dieser Regelung betroffen! Die Mannschaft und das Trainerteam werden wir über unser Vorgehen informieren. Natürlich ist uns bewusst, dass es diese als quasi Unbeteiligte trifft und dass dies als unfair empfunden werden kann und wohl auch wird. Wir wissen auch, dass mit Uerdingen ein sportliches, mutmaßlich enges Topspiel ins Haus steht. Dennoch treten wir selbstverständlich auch und grade dann für unsere Prinzipien ein, wenn es weh tut. Denn wir haben noch Prinzipien. Und sind wir ehrlich: Würden die Vereine öfter tun, was sie sagen, müssten wir nicht schweigen. Diese Form des Protests ist wohl die schmerzhafteste für jeden Fußballfan, aber es erscheint uns in diesen Zeiten das letzte Mittel zu sein, um noch ein Umdenken herbeiführen zu können. Wir wissen, dass wir damit in der Fanszenen-Landschaft nicht alleine dastehen und hoffen darauf, dass sich möglichst viele VfL-Fans in dieser Sache solidarisch anschließen“, heißt es dazu in der Stellungnahme der Violet Crew.

Die Ultras des VfL Osnabrück erklären in ihrer Stellungnahme zudem, dass sich der Fußball am Scheideweg befinde und die Einführung von Montagsspielen in der 3. Liga die Entfremdung der Fußballfunktionäre von den Fans verdeutliche. „Die Art und Weise wie jetzt abermals in der Sache 'Montagsspiele' über die im Vorfeld klar artikulierten Faninteressen hinweggegangen wurde, stellt allerdings zweifellos eine neue Dimension der Dreistigkeit dar. So sehr von organisierten Ultras, Fans und Fangruppen verlangt wird, Kompromisse einzugehen, sich einer zweifelhaften 'Modernisierung' und 'Professionalisierung' des Fußballs nicht zu verschließen, so rücksichtslos und ungehemmt gehen die Fußballfunktionäre mit den berechtigten Interessen von Fußballfans um. Wir sind der vielen warmen Worte satt. Gerade wenn diesen warmen Worten als Taten ausnahmslos der nackte Arsch ins Gesicht folgt“, steht dazu in der Stellungnahme der Violet Crew geschrieben.

Beim Auswärtsspiel in Rostock, das vom DFB auf einen Montag terminiert wurde, kritisiert die Violet Crew die große Entfernung von gut 400 Kilometern zwischen beiden Städten, weshalb „hier in keiner Weise von einer 'fanfreundlichen' oder 'sensiblen' Ansetzung die Rede sein“ könne. Beim gestrigen Montagsspiel der 3. Liga zwischen dem VfR Aalen und dem 1. FC Kaiserslautern kam es sogar zu einem Boykott der aktiven Aalener Fanszene, um dem eigenen Protest gegen die fanunfreundliche Anstoßzeit Ausdruck zu verleihen (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 30.10.2018)

Fanfotos VfL Osnabrück




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