15.09.2014 - 1. FC Köln

Vorfälle vor rheinischem Derby


Am Sonntag wurden Fans des 1. FC Köln, die eine Choreografie für das am Sonntag stattfindende Derby gegen Mönchengladbach vorbereitet haben, angegriffen. Außerdem wurde in Köln Kalk eine bemalte Ziege ausgesetzt. Beide Aktionen sollen im Zusammenhang mit dem Derby stehen.

Beamte der Kölner Polizei fingen am Sonntagmorgen einen ziellos umherirrenden Ziegenbock im Stadtteil Kalk ein. Gegen 09:30 Uhr meldete sich ein Passant, der sich mit seinem kleinen Sohn auf einem morgendlichen Spaziergang befand, auf der Leitstelle der Polizei. "Hier steht eine zahme Ziege auf dem Ottmar-Pohl-Platz und will gestreichelt werden", berichtete er.

Die Ziege war mit grüner und roter Farbe bemalt. Den Farben der am Sonntag aufeinandertreffenden Vereine. Ein Tiertransportwagen der Feuerwehr brachte ihn schließlich ins Dellbrücker Tierheim.

Beim Angriff auf die Choreovorbereitungen konnte die Polizei, ebenso wie bei der ausgesetzten Ziege, bisher keine Täter ermitteln. Die Angreifer verließen das Gelände, auf dem die Choreografie vorbereitet wurde, bevor die Polizei mit einem Großaufgebot eintraf. Sie flüchteten mit Autos. Von Verletzungen oder Beschädigungen ist bisher nichts bekannt.

Die Fangruppe Bisbetica Diva von Borussia Mönchengladbach ruft die Fans vom Niederrhein dazu auf beim kommenden rheinischen Derby auf diskriminierende Fangesänge zu verzichten. „Warum „schwule kölner“ singen? Warum unsere Borussia nicht ausschließlich konstruktiv unterstützen?“, heißt es in der Mitteilung der Gruppe. Ob dem Aufruf zahlreiche Fans der Fohlenelf folgen, bleibt fraglich. (Faszination Fankurve, 15.09.2014)

Faszination Fankurve dokumentiert die Mitteilung von Bisbetica Diva:

für ein diskriminierungsfreies derby

unser derby steht endlich wieder vor der tür. da können emotionen schon mal hochkochen – und das sollen sie auch. trotzdem möchten wir, die gruppe bisbetica diva, dazu aufrufen, das derby diskriminierungsfrei zu gestalten, denn stimmung und emotion ist auch ohne ausschlüsse möglich. dabei spielen argumente wie „die anderen machen das doch auch so“ keine rolle. auch „das ist im fußball eben so“, „das war doch schon immer so“ oder „das ist doch nicht so gemeint“ haben kein gewicht. die intention spielt keine rolle, denn egal, wie eine aussage gemeint sein mag, gestaltet ihre message unsere gesellschaft mit. und nur weil etwas schon immer so gemacht wurde, ist das kein grund, es für immer so weiter laufen zu lassen. wo wären wir als gesellschaft und als fanszene, besäße dies gültigkeit? leider ist unsere forderung nach einem vollständig diskriminierungsfreien derby momentan utopisch. aber die konsequenz darf deswegen nicht sein, nicht das richtige zu wollen, einzufordern und durchzuführen. wir wollen hier keinen moralischen zeigefinger erheben. wir richten uns auch nicht an eine schwarz-weiß-grüne masse, sondern an das gewissen einer_s jeden einzelnen. warum „schwule kölner“ singen? warum unsere borussia nicht ausschließlich konstruktiv unterstützen? warum eigentlich nicht komplett auf anti-gesänge verzichten? es sollte unser aller ziel sein, teil einer weltoffenen und toleranten fanszene zu sein, in der sich jeder mensch wohlfühlt. lasst uns gemeinsam diskriminierungsformen wie homophobie, sexismus, rassismen jeglicher art und andere ausgrenzungen ablehnen. diskriminierung ist gewalt. wir fordern daher: stimmung ohne diskriminierung. für borussia. schweigt bei diskriminierenden gesängen. überzeugt eure freundinnen und freunde. stimmt konstruktiven support an. jeder individuelle boykott von diskriminierenden liedern ist ein schritt in die richtige richtung.

bisbetica diva

gegen homophobie, rassismus, sexismus und die ganze andere kackscheiße.

für borussia.

Fanfotos 1. FC Köln




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